Die türkische Lira ist zum US-Dollar am Montag mit 5,2218 auf den tiefsten Stand seit knapp vier Monaten gefallen. Mit dem jüngsten Kursrutsch hat das Paar die Schlüsselunterstützung in Form einiger wichtiger Hoch- und Tiefpunkte der letzten Tage bei 5,30 unterschritten. Sollte sich die Lira unter diesem Niveau einpendeln, so steigen die Chancen auf eine Fortsetzung des Ausverkaufs im USD/TRY.
Als nächste Rückzugslinie fungiert dann die Glättung der letzten 200 Tage bei 4,9812 und das ehemalige Ausbruchsniveau bei 4,8939.
Im Falle eines Fehlausbruchs, der mit einer Erholung über 5,30 einhergehen würde, definiert das Hoch vom 20. November bei 5,4387 das Erholungsziel der Bullen.
Die technischen Indikatoren signalisieren indes eine moderate Kursstabilisierung an. So hat der RSI die jüngsten Verlaufstiefs noch nicht durch entsprechende Indikatorentiefs bestätigt, was in der Regel ein gutes Signal für eine bevorstehende Erholung ist. Gleiches gilt für den trendfolgenden MACD.
Die Kombination aus strafferen Finanzierungsbedingungen dank der jüngsten Maßnahmen der türkischen Zentralbank und die Freilassung des US-Pastors sorgten in den letzten Wochen für einen echten Höhenflug bei der türkischen Lira.
Im Fokus der Marktteilnehmer stehen nun die Inflationszahlen am nächsten Montag, da eine stärkere Lira und der Ölpreisverfall die Teuerungsrate weiter nach oben drücken könnten.
Zwar war die Aufholjagd der türkischen Lira in den letzten Monaten beachtlich, aber erst ein Rutsch unter 4,82 würde ein handfestes Verkaufssignal erzeugen und den Trend zugunsten der Bären umkehren.