Die Federal Reserve hat die Zinssätze in einer Eilentscheidung in dieser Woche um 50 Basispunkte auf eine Spanne von 1% bis 1,25% gesenkt und dies mit den "sich entwickelnden Risiken" des Coronavirus für die US-Wirtschaft begründet. Das letzte Mal, dass die Fed zwischen den geplanten Sitzungen eine Zinssenkung vornahm, war im Oktober 2008 auf dem Höhepunkt der globalen Finanzkrise.
Und es könnte sein, dass damit noch nicht das Ende der Fahnenstange bei den Zinssenkungen erreicht ist. Die Händler am Terminmarkt zumindest, wetten darauf, dass die US-Zentralbank die Zinsen ein weiteres Mal um einen halben Prozentpunkt reduziert, wenn sie in diesem Monat ihre reguläre Sitzung abhält.
Als die Fed die Kreditkosten weiter senkt, haben diese zwei Aktien das Potenzial, in den kommenden Monaten starke Renditen zu erzielen:
1. Newmont Goldcorp
Die erste Aktie stammt aus dem Goldbergbau. Die Erwartungen an monetäre Anreize und niedrigere Zinssätze kommen tendenziell Gold zugute, das derzeit knapp unter seinem höchsten Stand seit sieben Jahren gehandelt wird.
Newmont Goldcorp (NYSE:NEM) - im April 2019 hervorgegangen aus der Fusion von Newmont Mining und Goldcorp - hat sich in den letzten Wochen besser als der breitere Markt entwickelt. Die Aktien, die diese Woche bisher um 12% gestiegen sind und in den letzten 12 Monaten um 48% zulegen konnten, beendeten den Handel am Mittwoch zu 51,00 USD. Sie erreichten am 3. März mit 51,34 USD ihren höchsten Stand seit November 2012.
Der nach Marktwert, Produktion und Reserven weltweit größte Goldproduzent berichtete in seinem jüngsten Quartalsbericht am 20. Februar einen Umsatz von 2,97 Milliarden US-Dollar, was einem explosiven Umsatzwachstum gegenüber dem Vorquartal von 45% entspricht.
Das in Greenwood Village, Colorado, ansässige Unternehmen hat sowohl von einem starken Anstieg der Goldpreise als auch von höheren Produktionsmengen profitiert. Im vierten Quartal von Newmont Goldcorp stieg der Goldpreis gegenüber dem Vorjahreszeitraum um durchschnittlich 20% auf 1.478 USD pro Unze, während die Produktion gegenüber dem Vorjahr um 27% auf 1,83 Mio. Unzen zunahm.
Mit Blick auf die Zukunft erwartet das Unternehmen für 2020 eine zurechenbare Goldproduktion von 6,4 Millionen Unzen und Gesamtkosten von 975 USD pro verkaufter Unze Gold. Solange die Preise des gelben Metalls weiter steigen, dürfte sich die robuste Entwicklung fortsetzen.
Newmont kündigte außerdem Pläne an, seine Jahresdividende um 79% auf 1,00 USD je Aktie zu erhöhen. Dies ist ein weiterer Schritt, der den Anlegern zugute kommen wird.
2. Realty Income Corporation
Da die Zinssätze voraussichtlich eine Weile im Keller bleiben werden, bieten Immobilienfonds (Real Estate Investment Trusts, REITs) die Vorteile von Immobilieninvestments ohne die Verantwortung für den Besitz und die Verwaltung von Immobilien.
Realty Income (NYSE:O) aus San Diego in Kalifornien besitzt 5.797 Immobilien mit einer Gesamtmietfläche von 8,66 Millionen Quadratmetern. Das Unternehmen konzentriert sich auf Unternehmen, die weniger durch E-Commerce oder Rezessionen bedroht sind, wie z.B. Minimärkte wie Walgreens und 7-Eleven.
Die Aktie, die sich in der Nähe ihres Allzeithochs befindet, ist in dieser Woche bisher um 8% gestiegen. Realty Income ging gestern Abend zu 78,15 USD mit einer Marktkapitalisierung von 26,7 Mrd. USD aus dem Handel. Die Aktie erreichte am 20. Februar einen Tageszwischenhoch von 84,92 USD.
Realty Income übertraf die Schätzungen sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn, als es am 19. Februar sein Ergebnis zum vierten Quartal veröffentlichte. Das Ergebnis je Aktie belief sich auf 39 Cent und übertraf damit die Erwartungen eines Gewinns je Aktie von 35 Cent. Dies entspricht einer Steigerung von 35% gegenüber 29 Cent im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Der Umsatz stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 20% auf 394,2 Mio. USD und lag damit über den Prognosen von 382,5 Mio. USD.
Noch vielversprechender ist, dass das bereinigte Betriebsergebnis, ein genaueres Maß für die Rentabilität von Immobilienfonds als das Nettoergebnis, von 79 Cent im vierten Quartal 2018 auf 86 Cent pro Aktie gestiegen ist.
Das Unternehmen ist auch einer der wenigen REITs, die monatlich und nicht vierteljährlich ihre Dividenden ausschütten. Realty Income bietet eine Monatsdividende von 0,2325 USD pro Aktie und eine Rendite von 3,74%.