🐂 Anfang November von unserer KI ausgewählt: Diese 5 Aktien haben jetzt schon über 20% zugelegt!Aktien ansehen

Verfallstags-Update zum großen Juni-Verfallstag im DAX

Veröffentlicht am 18.06.2024, 09:17
DE40
-
KBWB
-

Sehr verehrte Leserinnen und Leser,

die EU-Parlamentswahl hat Anlegern wie Stillhaltern gleichermaßen einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht. Damit sind auch die bisherigen Verfallstagsszenarien hinfällig. Ein Update ist nötig, aber die anhaltende bzw. zunehmende Unsicherheit macht auch neue Planspiele wenig verlässlich.

Die charttechnische Lage nach dem Abverkauf

Beginnen wir diesmal mit dem Blick auf den Chart, denn der Kursverlauf setzt nun die Akzente für den Verfallstag, weniger die Verfallstagskonstellation:

Bei schematischer Chartinterpretation stellt sich der Verlauf in der Vorwoche so dar, dass der DAX mit einem kurzen Rücksetzer zu Wochenbeginn zunächst die Unterkante des grauen Unsicherheitskeils sowie die gestrichelte Aufwärtslinie bestätigt hat (grüner Pfeil). Danach trug eine Gegenreaktion den Kurs wieder zurück über das Hoch von Anfang April oberhalb von 18.500 Punkten (dicke rote Linie).

Doch dieser Ausbruch entpuppte sich als Bärenfalle (roter Pfeil): Am Donnerstag fiel der Kurs dynamisch zurück, durchbrach die gestrichelte Aufwärtslinie und beendete den Handel erneut an der Unterkante des grauen Keils. Wie so häufig nach Bullenfallen ging der Abverkauf am Freitag weiter, wobei auch noch der Unterstützungsbereich oberhalb von 18.200 Punkten genau in einem Kreuzwiderstand (roter Kreis) durchschlagen und der flache blaue Trend gebrochen wurde. Erst an der runden 18.000er Marke kam der DAX vor dem Wochenende zum Stehen.

Die graue Unsicherheitsformation wurde damit ganz klassisch nach unten aufgelöst. Aus charttechnischer Sicht wäre nun eine größere Seitwärtsbewegung innerhalb des gelben Rechtecks möglich, sofern der DAX nicht nachhaltig über 18.000-Punkte bleibt. Im Rahmen dieser Seitwärtsbewegung wäre aber ein (Fehl-)Ausbruch nach unten zu erwarten – als Pendant zu dem Ausflug des DAX über die rote Linie im Mai.

Achtung, politische Börse!

So weit die charttechnische Lage. Nun dürfen wir jedoch die Hintergründe für diesen Kursverlauf nicht ausblenden – das Ergebnis der EU-Parlamentswahl und insbesondere der Beschluss zu Neuwahlen in Frankreich. Das hat in einer ersten Reaktion am Montag und Dienstag zunächst zu starken Abschlägen bei französischen Bankaktien (NASDAQ:KBWB), dann auch bei italienischen geführt. Beide Länderindizes waren im Wochenverlauf die schwächsten der großen Indizes.

Wir haben es also zurzeit mit einer politischen Börse zu tun. Diese hat zwar die sprichwörtlichen kurzen Beine, aber kurzfristig – und damit durchaus noch bis zum Verfallstag am Freitag – kann sich dieser Faktor noch negativ auswirken.

Die Abschläge vom Donnerstag und Freitag wurden dadurch ausgelöst, dass die Anleger weitere Euro-Aktien verkauften, insbesondere zyklische Werte der Automobil-, Bau-, Chemie- und Industriebranchen. Die Unsicherheit weitet sich also sogar noch aus und könnte daher bis zum Verfallstag anhalten. Zumal selbst Frankreichs Finanzminister aus unverständlichen Gründen über eine Finanzkrise spekuliert.

Überraschendes im Verfallstagsdiagramm

Aus diesen Perspektiven – charttechnisch und politisch – nun der Blick auf das aktuelle Verfallstagsdiagramm. In diesem sind die aktuellen Positionen hellblau/hellrot dargestellt, die satten Farben entsprechen den Werten der Vorwoche. Damit können wir die Änderungen im Wochenverlauf verfolgen:


Quelle: https://www.stockstreet.de/boersen-tools/verfallstag-diagramm#/

Überraschenderweise haben seit der ersten Juni-Woche vor allem die Call-Positionen (blau) zugenommen. Neue Put-Positionen (die man angesichts des Kursgeschehens erwarten konnte), gibt es dagegen kaum.

Aus Sicht der Verfallstagskonstellation ist der Druck auf den DAX zunächst raus: Bei Stand von rund 18.000 Punkten am Freitag sind die großen Put-Positionen im Bereich von 18.440 bis 18.000 Punkten (gelbes Rechteck) aus dem Geld und damit gegebenenfalls abgesichert. Unterhalb der runden 18.000er Marke liegen zunächst keine weiteren größeren Positionen.

Nach unten sollte der DAX nun gut abgesichert sein

Erst bei 17.800/700 Punkten gibt es die nächsten nennenswerten Positionen (grünes Rechteck). Diese dürften aber eher unterstützend auf den DAX wirken, da knapp darunter, bei gut 17.600 Punkten, die markante Unterstützung durch die Tiefs von Marz/April verläuft. Insbesondere die Stillhalter der dortigen Positionen dürften daher tendenziell versuchen, diese Positionen zu verteidigen, statt sie ins Geld laufen zu lassen.

Aber bis dahin könnte der DAX zunächst noch absacken, auch wenn er gestern über 18.000 Punkte blieb. Denn die erste Gegenreaktion wurde gleich wieder abverkauft und der Ausbruch aus dem blauen Trend bestätigt (schwarzer Pfeil).

Weitere stärkere Rückfälle sind jedoch zu erwarten, wenn ein erneuter Panikschub die Aktienmärkte erfasst, also die politischen Aspekte die Oberhand über die markttechnischen behalten.

Mit besten Grüßen
Ihr Torsten Ewert

Aktuelle Kommentare

Bitte warten, der nächste Artikel wird geladen ...
Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.