'Erst wenn die Ebbe kommt, sieht man, wer nackt badet.' - Warren Buffet
Während Schwellenländerwährungen abkühlen, wird die INR weiter schwächer. Der USD/INR blieb am Freitag über 70. Die Ansteckung der Türkischen Lira spielte eine wichtige Rolle dabei, die Stimmung bezüglich der INR negativ zu beeinflussen. Die anhaltenden Verkäufe deuten jedoch darauf hin, dass es weitere Probleme gibt, welche die Märkte nicht übersehen wollen (siehe auch ZAR). Indien wurde mit Ländern mit einem "Zwillingsdefizit" gebündelt. Der Grund für die weitere INR-Schwäche ist, dass die Währungsschwäche bestehende Handelsungleichgewichte verschärft, was als fundamentaler Mangel angesehen wird
Die stetige INR-Schwäche ist auf das höher als erwartete Handelsdefizit der letzten Woche zurückzuführen, das sich auf ein 5-Jahres-Hoch ausweitete. Die Importe stiegen im Juli um 29% auf 18 Mrd. IJSD. Der Anstieg der Importe lässt sich auf höhere Ölpreise und steigende Goldimporte zurückfuhren (welche wiederum auf niedrigeren Goldpreisen basieren, die Schnäppchenjäger anziehen). Die entsprechende Zahl überschattete starke Exportwerte. Exporte stiegen um 14 % und setzten den Trend eines erhöhten 3-monatigen gleitenden Durchschnitts fort. Das Leistungsbilanzdefizit für das Haushaltsjahr 2018-2019 könnte bis etwa 2,6-3 % des BIP gegenüber 1,9 % im vorangegangenen Geschäftsjahr wachsen. Das größere Leistungsbilanzdefizit ist ein Stressfaktor fur internationale Investoren. Die Leistungen der Länder im EM FX-Bereich, deren " Zwillingsdefizit"-Risiken von den Händlern hervorgehoben werden, bleiben weiterhin unterdurchschnittlich.
Das Sitzungsprotokoll der RBI vom August zeigt, dass sich der Ausschuss in Richtung einer restriktiven Haltung bewegt hat. In den Protokollen gab es nur wenig Informationen, aber die Mehrheit der Aktionäre ist weiterhin von der wirtschaftlichen Erholung überzeugt und erwartet, dass die Inflation trotz der schwächeren Nahrungsmittelpreise weiter steigen wird Die 3-Monats-lNR-OlS-Rate erhöhte sich nach der Veröffentlichung des RBI-Protokolls, was eine Wahrscheinlichkeit von 76 % anzeigt, dass es in den nächsten 3 Monaten zu weiteren 25-BP-Erhöhungen kommen wird
Wir vermuten, dass die starken Fundamentaldaten den INR-Kurs nicht weiter vertiefen werden. Sollte der Druck jedoch steigen, könnte es auch passieren, dass die RBI die FX-Intervention erhöht, um die INR-Schwäche zu glätten. Es könnte sein, dass die RBI mit zusätzlichen Maßnahmen außerhalb der Zinserhöhungen einschreitet, da eine übermäßige INR-Schwäche Inflationen und Leistungsbilanzdefizite verstärken wird.