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Von Air Berlin, über die EZB zu den Wirren des DAX

Veröffentlicht am 16.08.2017, 11:13


Nach langer Leidenszeit hat Air Berlin (DE:AB1) am gestrigen Tag einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt. Grund dafür war, dass der Hauptaktionär Etihad anscheinend die Geduld verlor und Air Berlin nicht mehr finanziell unterstützen wollte. Deshalb sei man „zu dem Ergebnis gekommen, dass für die Air Berlin PLC „keine positive Fortbestehensprognose mehr besteht“, so das Unternehmen.

Übergangskredit von 150 Millionen Euro rettet Reisende

Zum Glück für die Urlauber sprang die Bundesregierung Air Berlin zur Seite. Ein Übergangskredit von 150 Millionen Dollar soll nun sicherstellen, dass ein Rückflug von mehreren Zehntausend Reisenden nach Deutschland mit Air Berlin weiter möglich bleibt. Zudem überlegt Lufthansa (DE:LHAG), Teile von Air Berlin zu übernehmen.

Aktie im Absturz

Wirklich überraschend war diese Entwicklung jedoch nicht. Das Unternehmen fiel zuletzt immer häufiger durch Verspätungen und Flugausfälle auf. Und auch der finanzielle Erfolg ließ auf sich warten. Seit Jahren macht Air Berlin Verluste - ein Minus von stolzen 780 Millionen Euro alleine in 2016. So wurden die Aktien von Air Berlin nach der Meldung zunächst vom Handel ausgesetzt. Anschließend brachen sie um etwa 40 % ein. Wie am Kursverlauf zu sehen ist, war dieses Ende aber schon länger abzusehen.
Air Berlin - Verlauf des Aktienkurses

EuGH überprüft das QE-Programm der EZB

Neben dem Absturz einer Fluggesellschaft gab es aber auch noch eine andere interessante Meldung. Diese betrifft die EZB und ihr Anleihenkaufprogramm. Das Bundesverfassungsgericht lässt dieses nämlich wegen mehrerer Verfassungsbeschwerden auf seine Rechtmäßigkeit vom Europäischen Gerichtshof (EuGH) überprüfen. So teilt das oberste deutsche Gericht mit, dass es Zweifel gibt, ob die Wertpapierkäufe nicht verbotenerweise Staaten finanzieren. Dies würde die Befugnisse der EZB überschreiten.

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Damit wäre dies das zweite Mal, dass das Bundesverfassungsgericht das EuGH die Programme der EZB prüfen lässt. Beim letzten Mal stand das sogenannte OMT-Programm (Outright Monetary Transactions) im Visier. Dieses wurde 2016 sogar unter bestimmten Bedingungen für verfassungsgemäß erklärt. Bis dato kam es jedoch im Unterschied zu den Anleihekäufen nie zum Einsatz.

EZB wird wohl schneller sein

Und auch ein Urteil aus diesem Fall könnte sich als gegenstandslos herausstellen. Denn die Chancen stehen nicht schlecht, dass die EZB bald beschließt, die Käufe ab 2018 stufenweise zurückzufahren. Damit hätte ein Urteil keinen Einfluss mehr auf die Geldpolitik. Entsprechend schwach fielen deshalb auch die Reaktionen auf den Märkten aus.

Sentiment und Verfallstagsanalyse bewahrheiten sich

Deshalb stand der Kurserholung des DAX nichts im Wege. Somit wurden auch die Erwartungen aus der Sentiment- als auch aus der Verfallstagsanalyse bestätigt. So bewegte sich der Kurs weiter innerhalb des Korridor seines kurzfristigen Abwärtstrends (rot im folgenden Chart) weiter nach oben. Zuletzt hatte er am Freitag seine untere Trendkanallinie fast genau erreicht.
DAX - kurzfristige Chartanalyse

Eben jenen Verlauf hatten wir unseren Lesern des „Target-Trend-Spezial“ aufgrund einer Elliott-Wellen-Analyse vorhergesagt. Wenn Sie an dieser Analyse interessiert sind und wissen wollen, wie es damit weitergeht, dann können Sie sich hier zu dem Börsendienst anmelden: zum Target-Trend-Spezial.

Aufwärts oder doch Abwärts?

Der DAX schaffte es dabei nicht nur innerhalb seines Abwärtstrendkanals zu bleiben. Auch die Rechteckgrenze bei 11.880 Punkten konnte er halten (siehe folgender Chart). Durch die anschließende Erholung des DAX konnte der Kurs wieder bis auf 12.234,64 Punkte klettern und steht nun exakt an der 12.235er Mittellinie.
DAX - Target-Trend-Analyse

Sie sehen, wie genau die Target-Trend-Methode den DAX-Chart quasi kartographiert. Nun kommt es darauf an, ob der DAX an der Mittellinie abprallt und ein neues Korrekturtief erreicht. So sollte dies der Fall sein, wäre dies eine Bestätigung für den Ausbruch aus dem Aufwärtstrendkanal. Also ein klar bearishes Signal. Ist dem nicht so und die Bullen treiben den Kurs wieder zurück in den Aufwärtstrendkanal, würde er damit aus dem Abwärtstrendkanal nach oben ausbrechen. Also ein klar bullishes Signal. Dieses könnte dann sogar das Ende der Korrektur bedeuten.

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Die Kompromisslösung zwischen Bären und Bullen wäre eine längere Phase der Seitwärtskonsolidierung auf hohem Niveau. Denn erst wenn der DAX wieder ein neues Allzeithoch markiert, platzen die Träume der Bären über eine saisonal übliche Herbstkorrektur endgültig.

Bullen geben nicht auf

Dieses Szenario scheint aber derzeit nicht am wahrscheinlichsten. Dafür passen die Verluste der letzten Zeit einfach zu gut ins Gesamtbild. Leider klafft zwischen Glauben und Realität gerne mal eine große Lücke. Am Ende muss man sich immer hinter den Markt stellen und das traden, was man sieht - nicht das, was man denkt. So haben die US-Indizes ihre Verluste wieder fast vollständig aufgeholt. Sollte es hier zu neuen Hochs kommen, ist dies auch ein deutlich bullishes Zeichen für den DAX.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus

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