Die Aktienmärkte blicken erneut auf eine volatile und stark divergierende Handelswoche zurück. Treibende Kraft hinter den starken Schwankungen war einmal mehr die erratische Politik von Donald Trump, der fast täglich neue Zollmaßnahmen ankündigt oder bestehende Pläne wieder verwirft. Diese Unsicherheit belastete vor allem die Wall Street, die als großer Underperformer aus der Woche ging und mittlerweile sogar auf Jahressicht ins Minus gerutscht ist.
Kapitalflucht aus den USA – Europa profitiert
Während die US-Märkte unter politischen Unsicherheiten und wachsenden Inflationssorgen leiden, hat sich Kapital zunehmend aus der Wall Street zurückgezogen und stattdessen Richtung Asien und Europa verlagert. Besonders der DAX konnte von dieser Entwicklung profitieren und erreichte in dieser Woche erneut neue Allzeithochs. Mit einer beeindruckenden Jahresperformance von 18 Prozent hat der deutsche Leitindex in nur wenigen Wochen fast alle Prognosen übertroffen.
Getrieben wurde der DAX nicht nur durch die Kapitalzuflüsse, sondern auch durch milliardenschwere Investitionsprogramme aus Deutschland und der EU. Diese sollen die wirtschaftliche Stagnation der letzten Jahre überwinden und Wachstumspotenzial für die kommenden Jahre schaffen. Trotz der extrem überdehnten Rally fehlen weiterhin klare Umkehrsignale, da der Markt immer wieder neue positive Impulse aus dem sogenannten "Goldlöckchen-Szenario" erhält. Allerdings erhöht sich damit auch das Risiko, dass die Erwartungen zu hoch angesetzt sind und mögliche Enttäuschungen eine scharfe Korrektur auslösen könnten.
Wall Street in Korrekturmodus – Gefahr einer übergeordneten Eintrübung
Während der DAX von Rekord zu Rekord eilt, durchlebt die Wall Street ihre erste Korrektur des Jahres. Die großen US-Indizes haben nicht nur stark nachgegeben, sondern mittlerweile auch ihre 200-Tage-Linien nach unten durchbrochen. Dies ist ein Warnsignal für die Bullen – eine baldige Erholung wäre dringend notwendig, um weiteren Schaden zu vermeiden. Gelingt dies nicht, droht eine übergeordnete Eintrübung der Märkte mit weiterem Abwärtspotenzial.
Blick auf die nächste Handelswoche – Inflationsdaten im Fokus
In der kommenden Handelswoche richtet sich der Fokus der Anleger vor allem auf die neuen US-Verbraucherpreise sowie das Verbrauchervertrauen der Uni Michigan mit den aktualisierten Inflationserwartungen. Die jüngsten Konjunkturdaten in den USA haben sich wiederholt eingetrübt, und zahlreiche Analystenhäuser haben ihre Wachstumsprognosen für die US-Wirtschaft bereits nach unten korrigiert.
Ein großes Risiko bleibt zudem die potenzielle Gefahr eines US-Government Shutdowns. Sollte es bis Freitag keinen Kompromiss im Schuldenstreit geben, droht eine Stilllegung vieler staatlicher Einrichtungen, was die Märkte weiter verunsichern würde.
Erholung oder weiterer Abverkauf?
Die Märkte bleiben von höchster Unsicherheit geprägt, insbesondere in den USA. Dennoch könnte das mittlerweile sehr negative Sentiment in Kombination mit einer verbesserten Saisonalität die Basis für eine technische Erholung bilden. Eine Konterrally nach den jüngsten Abverkäufen ist nicht ausgeschlossen – entscheidend wird sein, ob die US-Daten Entspannung in den Inflationssorgen bringen und ob sich Donald Trump zumindest kurzfristig mit weiteren Zollmaßnahmen zurückhält.
Wichtige Wochentermine:
- Montag:
- Zeitumstellung USA
- 08:00 Uhr DE Handelsbilanz Januar
- 08:00 Uhr DE Industrieproduktion Januar
- 16:00 Uhr USA Inflationserwartungen der Konsumenten
- Dienstag:
- 15:00 Uhr USA JOLTS-Daten (offene Stellen) Januar
- Mittwoch:
- (!) 13:30 Uhr USA Verbraucherpreise Februar
- 15:00 Uhr CA BoC-Zinsentscheid
- Donnerstag:
- 11:00 Uhr Eurozone Industrieproduktion Januar
- (!) 13:30 Uhr USA Erzeugerpreise Februar
- 13:30 Uhr USA Anträge auf Arbeitslosenhilfe
- Freitag:
- Shutdown Gefahr?
- 08:00 Uhr DE Verbraucherpreise Februar (endgültig)
- (!) 15:00 Uhr USA Konsumklima Uni Michigan März (vorläufig)
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