Der heutige Vormittag wird sich gerade im EUR/USD wahrscheinlich etwas sprunghafter zeigen. Im Fokus der Anleger steht der EZB Zinsentscheid um voraussichtlich 13:45 Uhr MEZ sowie die anschließende EZB Pressekonferenz. Die Zeit ist erst einmal mit 14:30 Uhr MEZ angegeben. Wie üblich, kann es aber durchaus sein, dass sich die Damen und Herren ein wenig verspäten und alle gebannt auf sie warten.
EUR/USD – Im Vorfeld der EZB bearishe Tendenz / Nachhaltig?
Für den EUR/USD bedeutet das natürlich: Jegliche Bewegungen, welche im engeren Vorfeld der EZB stattfinden, sind höchstwahrscheinlich bedeutungslos. Denn diese Bewegungen oder die momentane bearishe Tendenz sind erst bestätigt, wenn dieser EZB-Day vorüber ist und die entsprechenden Tagesschlusskurse definiert sind.
Grundlegend sehe ich die Sache so. Bisher befindet sich der Kurs immer noch im übergeordneten Abwärtstrend. Auf mittlerer Basis jedoch in einer recht großen Konsolidierungsphase zwischen 1.0460 und 1.1000/1.1111. Das bedeutet der H4 Timeframe spielt nun mehr nur eine untergeordnete Rolle und sollte nicht überbewertet werden. Die Bewegungen sind im Augenblick viel zu sprunghaft und keine der beiden Begrenzungsebenen wurde nachhaltig gebrochen.
Es bieten sich mehrere Möglichkeiten einer Positionierung im Vorfeld an. Mutmaßliche Short Einstiege wären im Bereich der 1.0700, 1.0800 sowie dem Trendlinienbündel mit Daily 50/55er EMA möglich. Bei ca. 1.0700 erfolgte bereits ein kleiner Abpraller.
Auf Grund seiner Nähe, zum bisherigen Jahrestief, ist das engere Umfeld um die 1.0600 jedoch viel zu wichtig, als das diese Zone einfach bearish ausgehebelt wird. Zumindest was die Nachhaltigkeit anbelangt.
Eine weitere Option wäre, bei einer starken bearishen Reaktion, auf einen Daily Candle Close unterhalb der 1.0460 zu warten und sich entsprechend bei dem folgenden Retest zu positionieren.
Sich Long zu engagieren halte ich für sehr riskant. Entgegen dem übergeordneten Trend zu traden, noch dazu innerhalb eines Zentralbank gestützten Abwärtstrends, kann sehr schnell zu einer chaotischen Situation auf dem Handelskonto führen. Die Bewegungen sind in solchen Phasen einfach zu sprunghaft. Für mich als strategischer Trader ist das keine Option. Denn eine sinnvolle und seriöse CRV Berechnung sowie Money Management sind dabei nicht möglich.
“GBP/USD – Erholungsphase im Cable (noch) intakt”
Innerhalb der letzten Analyse zum Cable nannte ich mehrere Szenarien bzgl. einer neuen Short Positionierung, sollte das bisherige Jahrestief bearish Ausgehebelt werden.
Dieser Fall ist nun eingetroffen. Meine direkte Retest Positionierung wurde ausgestoppt und ich habe das auch grundlegend akzeptiert. Denn nun bilden sich natürlicherweise neue Chancen. Bspw. in Bezug auf einen kleinen Long Schub in Richtung des Trendlinienbündels bei ca. 1.48500 bis 1.4900. Bei dem schnellen Retest der untergeordneten Long Bewegung habe ich mich entsprechend bullish positioniert. Ziel ist in diesem Fall nicht unbedingt der Gewinn, sondern eher ein Hedge meiner bestehenden Shorts.
Wahrscheinliche, neue bearishe Positionierungsmöglichkeiten bilden sich demnach auf der Ebene des Trendlinienbündels sowie nach einem nachhaltigen Bruch der jüngsten markanten Tiefs bzw. dem entsprechenden Retest.
DAX – Deutscher Leitindex auf Richtungssuche
Der DAX ist, nach seiner kurzfristigen Shorttendenz, aus einem kleinen abwärtsgerichteten Trendkanal ausgebrochen. Interessant wird nun sein, ob sich der Kurs weiterhin stabil entwickelt und den bisherigen Widerstandsbereich aushebelt. Dieser erstreckt sich zwischen 12360 und 12425 Punkten.
Möglicherweise sehen wir aber bearishes Momentum auf dieser Ebene und den entsprechenden Retest des kleinen, gebrochenen Trendkanals bzw. der bullishen Flagge. Wie immer man es auch nennen mag.
Damit verbunden wäre dann potenziell eine entsprechende Positionierung in die übergeordnete bullishe Trendrichtung. Alternativ nach dem Bruch des bestehenden Widerstandsbereichs.
GBP/CAD – Retest erfolgt / Wie geht es weiter?
In der letzten Analyse sprach ich noch von dem doppelten Boden, welchen es zu brechen gilt sowie der anschließenden neuen Positionierung beim entsprechenden Retest. So geplant, so ausgeführt.
Im Bereich des Retest verläuft auch eine Trendlinie, welche sich, in Kombination mit dem horizontalen Widerstand, als doppelte Bestätigung entpuppt. Das Ziel bleibt weiterhin der Trendlinienfächer sowie der Weekly 50/55er EMA. An dieser Stelle bietet es sich an einen Teil der Gewinne mitzunehmen und den Rest der Short Positionen einfach laufen zu lassen, sollten wir weitere bearishe Signale bekommen.
Prinzipiell sollten wir aber nun langsam mit gewissen Bodenbildungstendenzen rechnen, sobald wir den starken Support erreichen, und etwaige Überpositionierungen vermeiden.
Bei Fragen zum Setup kann sich selbstverständlich wieder an mich gewandt werden.
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