NVDA Q3 Earnings: Warum unser KI-Modell der Nvidia-Aktie treu bleibtMehr erfahren

Warum Rezessionsprediger mit ihren Vorhersagen immer wieder daneben liegen

Veröffentlicht am 30.07.2024, 07:11

Die Rezessionsprediger müssen nun das dritte Quartal als frühesten Zeitpunkt für den Beginn einer konjunkturellen Kontraktion in den USA in ihr Kalkül einbeziehen.

Die Wahrscheinlichkeit, dass das zweite Quartal den Beginn einer Kontraktion nach den Kriterien des NBER markiert, war zuletzt gering, und der letzte Woche bekannt gegebene unerwartet starke Anstieg der Wirtschaftsleistung im Zeitraum April bis Juni bestätigt diese Annahme.

Die US-Wirtschaft wuchs im zweiten Quartal um 2,8 % und lag damit deutlich über der Konsensprognose und dem letzten Nowcast von CapitalSpectator.com für das Vorquartal.

Trotz dieser Nachrichten werden einige Ökonomen weiterhin unbeirrt eine Rezession vorhersagen. Man könnte sagen, diese Angst sitzt ihnen ewig im Nacken.

Irgendwann werden sie recht behalten. Doch die methodischen Fehler, die in den meisten Rezessionsanalysen vorherrschen, sorgen dafür, dass die Schwarzseher immer wieder auf dem falschen Fuß erwischt werden, wenn sie den Beginn des nächsten Abschwungs vorhersagen.

Die beiden Hauptfehler, die vielen (den meisten?) Rezessionsprognosen zum Verhängnis werden, sind die übermäßige Abhängigkeit von wenigen Indikatoren und/oder der Blick zu weit in die Zukunft.

Über diese und ähnliche Fehler habe ich im Laufe der Jahre ausführlich geschrieben.

Das Gegenmittel: ein diversifizierter, multifaktorieller Ansatz zur Modellierung des Rezessionsrisikos (entsprechend der Methodik in den wöchentlichen Updates des US Business Cycle Risk Report).

Dieser Ansatz zeigt weiterhin eine geringe Wahrscheinlichkeit, dass eine Rezession bereits begonnen hat oder unmittelbar bevorsteht.

Es sei daran erinnert, dass der wichtigste Rezessionsindikator des Newsletters, der mehrere Konjunkturindizes zusammenfasst, vor der jüngsten Veröffentlichung des Q2-Berichts die Wahrscheinlichkeit eines Abschwungs auf etwa 9 % schätzte.

Diese geringe Wahrscheinlichkeit dürfte nach dem BIP-Bericht mehr oder weniger konstant bleiben.

CRPI Daily Probit Modellschätzungen

Trotz des soliden Wachstumsclips zum 2. Quartal bleiben die Analysten, die in letzter Zeit von einer bevorstehenden Rezession sprachen, wohl unerschrocken.

Ein kurzer Blick auf einige der Kommentare nach der Veröffentlichung des BIP zeigt, dass die Rezessionsprognosen einfach wieder nach hinten verschoben wurden.

Irgendwann wird sich die Prognose bewahrheiten - so wie eine kaputte Uhr irgendwann die richtige Zeit anzeigt. Aber wenn es um praktische, reale Analysen geht, kommt man auf diese Weise sicher nicht zum Ziel.

Glücklicherweise gibt es einen besseren Weg, das Rezessionsrisiko einzuschätzen und zu prognostizieren, und dieser beginnt mit der Erkenntnis, dass es nicht möglich ist, das Marktumfeld über einen Zeitraum von zwei bis drei Monaten hinaus zuverlässig zu modellieren.

In der Zwischenzeit hat sich das Herauspicken von Indikatoren und/oder das (gewollte oder ungewollte) Verlassen auf Verhaltenseinflüsse bei der Meinungsbildung immer wieder als Fehlschlag erwiesen.

Andererseits ist diese Art der Darstellung in den Medien sehr publikumswirksam, was wohl auch der Grund für die anhaltende Beliebtheit der extrem fehlerbehafteten Rezessionsanalysen ist.

Aktuelle Kommentare

Bitte warten, der nächste Artikel wird geladen ...
Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.