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Was uns die SNB-Entscheidung über die EZB-Sitzung sagt

Veröffentlicht am 16.01.2015, 14:27
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Die SNB-Entscheidung kam völlig unerwartet und vor dem Hintergrund der jüngsten Kommentare der schweizerischen Währungshüter ("äußerste Entschlossenheit" bei der Verteidigung des EUR/CHF-Bodens bei 1,20) vollkommen überraschend. Die Glaubwürdigkeit der SNB hat an diesem Punkt klar gelitten, von dem Schaden, den die reale Wirtschaft dadurch erhalten hat, ganz abgesehen; der Verlust des Marktwertes wird auf ca. 105 Mrd. Franken geschätzt!

Die Banken und Exporteure werden durch den freien Wechselkurs am stärksten betroffen sein, da die CHF-Aufwertung den Wettbewerbsvorteil der Schweizerischen Produkte an den internationalen Märkten senken werden. Nach der Bekanntgabe verzeichneten unter den Schweizerischen Exporteuren die Swatch Group und Richmond die größten Verluste. Über diesen ersten Schlag hinaus sollten die Strategien für das Cashflowmanagement und die FX-Hedges überprüft werden, um sich an die neue Normalität anzupassen: den freien Wechselkurs des Swissy gegenüber dem Euro.

Rückblick...

Es gibt verschiedene Gründe, die diese unerwartete politische Maßnahme ausgelöst haben. Seit dem 6. Januar hatte sich der EUR/CHF im Bereich von 1 bis 2 Pips bewegt, die uns schon länger zu Vermutungen führten, dass in der Tat bereits ernsthafte FX-Interventionen im Gange waren. Wir glauben, dass die steigenden Kosten dieser direkten Interventionen zusammen mit dem politischen Druck auf die sich ausweitende Bilanz die überraschende Entscheidung ausgelöst haben.

Und viel wichtiger: Wir wussten, dass der Druck auf den Boden in den kommenden Wochen bzw. Monaten unvermeidlich steigen würde, da sich die EZB einer vollständige QE nähert. Das bedeutet, es würde immer teurer werden, den Boden beizubehalten. Nach dem offiziellen Statement der SNB gestern waren die Kosten der Interventionen aufgrund der geldpolitischen Divergenzen der großen Zentralbanken nicht länger zu rechtfertigen. Die Einführung von negativen Zinssätzen im letzten Monat war unserer Meinung nach der zentrale Punkt, bei dem die SNB ernsthaft in Bedrängnis gekommen war. Der Anstieg des EUR/CHF auf nur 1,21 war ein klares Signal, dass die 1,20 nicht länger eine durchsetzbare Strategie sind.

Die Schweizerische Eidgenossenschaft gab bekannt, dass sie vor der offiziellen Ankündigung durch die SNB nichts von der SNB-Entscheidung gewusst habe. Die politischen Parteien stellen nun Notfallvorschläge zusammen, um einen sanften Übergang auf die neue Normalität für den EUR/CHF sicherzustellen. Eines ist an den Devisenmärkten sicher: Volatilität kommt immer zurück, und diese Volatilitätswelle ist zurück, um sich zu rächen.

Was verrät uns die SNB-Entscheidung über die EZB-Sitzung in der nächsten Woche?

In Bezug auf die gestrige SNB-Maßnahme gehen wir davon aus, dass in einem Austausch zwischen der SNB und der EZB etwas ausgesprochen oder angedeutet wurde, was die SNB erschreckt und zu dem gewählten politischen Weg gezwungen hat. Die SNB hätte sich auch dafür entscheiden können, mit dem immer noch deutlichen Spielraum in ihrer Bilanz (geschätzt von uns auf mindestens 200-300 Mrd. CHF) den Rückgang des EUR/CHF zu managen. Anscheinend war SNB-Chef Jordan jedoch fest davon überzeugt, dass es an der Zeit sei, aus der Strategie zur Begrenzung des EUR/CHF auszusteigen, als weitere Bilanzausweitungen hinnehmen zu müssen, um dem aktuellen Druck standzuhalten.

Während der EUR/CHF-Handel Vergangenheit ist, müssen sich die Händler nun für den EZB-Anreiz positionieren. Der Markt hat die Pläne der EZB klar noch nicht vollständig eingepreist. Wäre dies der Fall, hätte die SNB ihren Boden keineswegs so kurzerhand und nur eine Woche vor der EZB-Sitzung am 22. Januar aufgegeben. Wir gehen davon aus, dass die EZB unter demselben Glaubwürdigkeitsproblem leidet, das wir bei der BoJ sehen. Der Markt wird wohl mit Enttäuschungen rechnen müssen. Händler gehen davon aus, dass sich die EZB zurückhaltend und vorsichtig in Bezug auf Größe und Umfang eines möglichen zusätzlichen Anreizes zeigen wird, dessen Nettoauswirkungen gering sein werden. Wir glauben ähnlich der von Kuroda geführten BoJ, dass Draghi von der EZB einen viel größeren Spielzug plant, als die Händler erwarten. Vor der QE-Ankündigung und auch aufgrund der zunehmenden politischen Unsicherheiten in Griechenland bleiben wir im Euro gegenüber allen G10 short positioniert.

Schweizer Franken

EURUSD Der EUR/USD setzt seinen Abstieg fort und befindet sich jetzt im Angriff auf die Schlüsselunterstützung bei 1,1640. Solange die Kurse unterhalb des Stundenwiderstands bei 1,1747 (Innertageshoch) verharren, ist das kurzfristig bärische Momentum intakt. Ein weiterer Widerstand kann bei 1,1846 (Hoch vom 14. 1. 2015) gefunden werden. Eine psychologische Unterstützung liegt bei 1,5000. Langfristig bestätigt der Bruch der starken Unterstützungszone zwischen 1,2043 (Tief vom 24. 7. 2012) und 1,1877 (Tief vom 7. 6. 2010) den darunter liegenden bärischen Trend. Das langfristige symmetrische Dreieck weist auf weitere signifikante Schwäche hin. Schlüsselunterstützungen können bei 1,1640 (15. 11. 2005) und bei 1,0765 (Tief vom 3. 9. 2003) gefunden werden. Ein Schlüsselwiderstand befindet sich bei 1,2252 (Hoch vom 25. 12. 2014).

GBPUSD Der GBP/USD hat es bisher nicht geschafft, den Stundenwiderstand bei 1,5274 zu durchbrechen. Stundenunterstützungen finden sich jetzt bei 1,5143 (Innertagestief) und bei 1,5035. Ein weiterer Stundenwiderstand liegt bei 1,5320 (Innertageshoch). Langfristig sieht die technische Struktur so lange negativ aus wie die Kurse unterhalb des Schlüsselwiderstands bei 1,5620 (Hoch vom 31. 12. 2014) verharren. Ein vollständiger Rückfall auf die Aufstiegsniveaus von 2013-2014 kann erwartet werden. Eine psychologische Schwelle liegt bei 1,5000, während sich eine starke Unterstützung bei 1,4814 (Tief vom 9. 7. 2013) zeigt.

USDJPY Der USD/JPY hat es nicht geschafft, sich oberhalb der Stundenunterstützung bei 116,07 (Tief vom 14. 1. 2015) zu halten und befindet sich jetzt in der Nähe der Schlüsselunterstützung bei 115,46. Stundenwiderstände finden sich bei 117,25 (Innertageshoch) und bei 117,96 (Hoch vom 14. 1. 2015). Eine langfristig bullische Tendenz wird favorisiert, so lange die Schlüsselunterstützung bei 110,09 (Hoch vom 1. 10. 2014) hält. Auch wenn eine mittelfristige Konsolidierung möglicherweise unterwegs sein sollte, so finden sich dennoch keine Anzeichen für ein Ende des langfristig bullischen Trends. Ein Hauptwiderstand befindet sich bei 124,14 (Hoch vom 22. 6. 2007). Eine Schlüsselunterstützung liegt bei 115,46 (Tief vom 17. 11. 2014).

USD/CHF Der USD/CHF ist eingebrochen, nachdem die SNB die Mindestuntergrenze bei 1,20 EUR/CHF aufgegeben hat. Ein neues Gleichgewicht muss noch gefunden werden, doch kurzfristig tendieren die Kurse zur Unterseite. Unterstützungen können jetzt bei 0,8353 (Innertagestief) und bei 0,7406 gefunden werden. Ein Stundenwiderstand befindet sich jetzt bei 0,9132 (Innertageshoch). Nach Aufgabe der Mindestuntergrenze für den EUR/CHF hat sich ein wichtiges Top bei 1,0240 gebildet. Soweit die nachfolgende Panik die starke Unterstützung bei 0,7071 (Tief vom 9. 8. 2011) nicht überwindet, sollte dieses Niveau in den nächsten Wochen Unterstützung bieten.

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