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Zwei Wochen nach einigen der heftigsten je beobachteten Preisspitzen bei Weizen und Mais im Zuge der russischen Invasion in der Ukraine pendeln beide Märkte ohne klare Richtung seitwärts. Doch da die Preise gegenüber den Tiefstständen vor dem Einmarsch in der Ukraine nach wie vor auf hohem Niveau notieren, stellt sich die Frage, wohin sie sich in nächster Zeit entwickeln könnten.
Im Dienstagshandel in Asien stieg der nächstgelegene Weizen-Future an der Chicago Board of Trade um 28,10 Cents bzw. 2,5 % auf 11,46 Dollar je Scheffel.
Charts mit freundlicher Genehmigung von skcharting.com
Gegenüber dem am 4. März erreichten Rekordhoch von 14,25 Dollar für den Benchmark-Weizen an der CBOT bedeutet dies einen Preisrückgang um fast 20 %. Im Vergleich zum Tiefststand von 8,03 Dollar am 22. Februar - also zwei Tage vor der Invasion - lag der nächstgelegene Futureskontrakt jedoch immer noch 43 % höher.
Bei Mais lag der an der CBOT gehandelte Futureskontrakt um 2,70 Cent bzw. 0,4 % im Plus bei 7,60 Dollar je Scheffel. Damit bewegte sich der Maispreis rund 5 % unter dem Höchststand vom 4. März von 8 Dollar. Gemessen am Tiefststand von 6,58 Dollar am 22. Februar ergibt sich daraus aber immer noch ein Preisaufschlag von 16 %.
Jack Scoville, VP und Chefanalyst für Nutzpflanzen bei der Price Futures Group in Chicago, sagte, die Weizen- und Maispreise hätten sich in der vergangenen Woche aufgrund der Hoffnung auf ein baldiges Ende des Krieges zwischen Russland und der Ukraine infolge der Friedensgespräche wieder beruhigt. Indizien dafür, dass diese Erwartungen zu hoch gegriffen waren, ließen die Märkte von ihren Tiefstständen ansteigen, wenn auch nur geringfügig.
"Die Trends auf dem Tageschart verlaufen seitwärts", sagte Scoville mit Blick auf Weizen.
Er fügte hinzu:
"Die Häfen in der Ukraine sind geschlossen, und die russischen Verlader und Exporteure geben keinen Weizen heraus, zum Teil wegen der Sanktionen, vor allem aber wegen des Krieges und der Gefahr, Schiffe zu verlieren."
"Die USA entziehen Russland den Handelsstatus 'Meistbegünstigte' - höhere Weizenpreise scheinen also vorprogrammiert. Da die Ukrainer kein Interesse daran haben, unter russischer Besatzung zu leben, droht ein tödlicher und für beide Seiten sehr kostspieliger Krieg. Russland und die Ukraine sind beides bedeutende Weizenexporteure."
Fast ein Drittel der weltweiten Weizen-Exporte entfallen auf Russland und die Ukraine. Die beiden Länder verfügen über riesige und fruchtbare Böden in der Schwarzmeerregion, die gemeinhin als "Kornkammer der Welt" gilt. Seit letzter Woche hat die Ukraine jedoch die Ausfuhr von Weizen, Hafer und anderer Grundnahrungsmittel ausgesetzt, um einer "humanitären Krise" im eigenen Land vorzubeugen, hieß es in einer Regierungserklärung.
Was Mais angeht, so sagte Scoville, der mögliche Ausfall der ukrainischen Exporte mache das Maisangebot noch knapper und könnte ausreichen, um die Maispreise vor einem Preisrückgang zu bewahren.
"Die Ukraine wird diesen Sommer möglicherweise keinen oder nur wenig Mais anbauen. Auch Russland exportiert Mais, aber aus beiden Ländern werden derzeit keine Produkte geliefert. Auch in Südamerika sind Ernteausfälle zu beklagen. Schuld daran ist die Dürre, die die Maisernte in diesem Sommer beeinträchtigt hat, auch wenn jetzt einige Regenfälle gemeldet werden."
Scoville zufolge reagierte Mais nicht so heftig wie Weizen auf den Preisanstieg, da die größere Ernte für das Getreide im Winter aus Brasilien stammte und ein hohes Volumen erwarten ließ.
"Allerdings ist noch nicht die gesamte Winterernte gepflanzt worden, und die Schlechtwetterperiode für die Maisaussaat geht langsam zu Ende. Der Corona-Ausbruch in China, der einige Städte und Häfen lahmgelegt hat, wird sich ebenfalls negativ auf die Importe auswirken, da weniger Menschen Geld verdienen oder ausgeben können und es weniger Standorte zum Löschen von Ladungen gibt."
Nach Ansicht von Sunil Kumar Dixit von skcharting.com hat der Preissturz bei Weizen von 14,25 auf 10,30 Dollar gemischte Signale erzeugt. Dabei zeigt der Daily Stochastic mit 43/35 einige positive Anzeichen. Verkaufsdruck unter 10,30 Dollar kann das Abwärtsmomentum weiter bis zum exponentiellen gleitenden 50-Tage-Durchschnitt um 9,45 Dollar ausweiten.
Auf der anderen Seite, so Dixit weiter, könnte eine aufwärts gerichtete Konsolidierung zwischen 10,30 und 11,65 Dollar dem Weizenpreis zu einem Ausbruch über den Widerstand von 11,65 Dollar verhelfen.
"Wenn er sich weiterhin in dieser Richtung bewegt, kann sich Weizen in den nächsten Wochen auf das Niveau von 13 bis 14 Dollar erholen."
Auf dem Wochenchart für Mais zeichne sich laut Dixit eine asymmetrische Bodenformation ab, deren Oberkante bei 7,75 bis 8 Dollar und ihre Unterseite bei 5 Dollar liege.
"Diese 3 Dollar-Spanne bildet eine längerfristige Perspektive, die, sofern sie mit einem Monatsabschluss über 8 Dollar validiert wird, auf lange Sicht zu einer breiteren und größeren Spanne von 8 bis 11 Dollar führen kann. Kurzfristig dürften die Maispreise in einer Spanne zwischen 8 und 6,50 Dollar bleiben."
Disclaimer: Barani Krishnan verwendet eine Reihe von Ansichten abgesehen von seiner eigenen, um Vielfalt in seine Analyse jedes Marktes zu bringen. Aus Neutralitätsgründen präsentiert er manchmal konträre Ansichten und Marktvariablen. Er hält keine Position in den Rohstoffen und Wertpapieren, über die er schreibt.
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