Auf der 13. Internationalen Edelmetall- und Rohstoffmesse in München konnten wir am vergangenen Wochenende ein interessantes Gespräch mit John Costigan von Western Potash (WKN A0QZLM) führen. Das kanadische Kaliunternehmen hatte im Juni eine strategische Allianz mit CBC (Canada) Holding abgeschlossen, die unter anderem eine Investition von mehr als 30 Mio. CAD beinhaltete.
GI: John, der Kalisektor hat ja zuletzt unruhige Zeiten erlebt, nachdem der russische Produzent Uralkali im Juli das Kartell BPC verließ. Bevor wir uns diesem Thema widmen, würden wir uns über eine kurze Zusammenfassung zu Western Potashs Milestone-Projekt freuen.
JC: Nun, wir haben mit Milestone immer noch ein sehr gutes Projekt, wie die vor einiger Zeit abgeschlossene Machbarkeitsstudie zeigte. Die Produktion von Milestone wird dabei auf 2,8 Mio. Tonnen Kali pro Jahr geschätzt bei einem Minenleben von mindestens 40 Jahren. Die operativen Kosten dürften demzufolge bei etwas mehr als 62 CAD pro Tonne liegen. Hinzu kommen weitere 59 CAD pro Tonne an Schienen- und Hafenkosten. Die anfänglichen Baukosten werden mit 2,91 Mrd. CAD veranschlagt. Die Bauzeit selbst würde 40 Monate betragen und die Kosten sich laut der Studie nach 5,6 Jahren amortisiert haben.
Milestone verfügt über exzellente Infrastruktur, Einrichtungen und Services und ein Kalitreserve von Weltklasse. Strom, Erdgas und Wasser sowie bestehende Schienenverbindungen sind in der Nähe des Projekts verfügbar. Alle nicht technischen Projektrisiken wie umwelttechnische und politische Faktoren sind weiterhin sehr gering.
GI: Nun hat Western Potash im Juni eine Finanzierung mit CBC (Canada) Holding, einem Joint Venture zweier chinesischer Firmen angekündigt und dann auch abgeschlossen. Bitte erläutern Sie uns kurz die Konditionen dieses Deals.
JC: Nun es handelte sich dabei um China BlueChemical Ltd. und Benewood Holdings Corporation, die die Joint Venture-Gesellschaft gründeten. Western Potash hat an CBCHC dann rund 45 Mio. Stammaktien zu 0,71 CAD je Aktie ausgegeben, sodass das Joint Venture nun 19,9% an unserer Firma hält. Das brachte Western Potash knapp 32 Mio. CAD ein. Darüber hinaus erhielt CBCHC das Recht, einen Direktor im Board of Directors zu stellen.
China Blue gehört übrigens zur Mehrheit der China National Offshore Oil Corporation („CNOOC“), während Benewood zu 100% im Besitz der GUOXIN International Investment Corporation Limited ist, einer Investmentgesellschaft, die in Hong Kong registriert ist.
GI: Abgesehen davon, dass das frische Kapital sicherlich willkommen war: Worauf zielt Western Potash mit diesem Deal ab?
JC: CBCHC und Western Potash wollen gemeinsam das Milestone-Projekt entwickeln und sind übereingekommen, in der Folge eine Joint Venture-Gesellschaft zu gründen, die das Projekt halten und entwickeln soll. Darüber hinaus arbeitet man an der Entwicklung von Plänen zur Finanzierung der Joint Venture-Gesellschaft, wenn erst einmal weitere Due Diligence-Prüfungen und Überlegungen zur Optimierung des Projekts abgeschlossen sind.
GI: Und welche Schritte hat man in dieser Hinsicht bislang unternommen? Was kommt als nächstes?
JC: Nun, zunächst einmal haben wir ein technisches und ein Finanzkomitee gegründet. Hinzu kommt ein Kontrollgremium, das die Fortschritte des technischen und des Finanzkomitees überwacht und deren Kommunikation koordiniert.
Das technische Komitee prüft die ingenieurstechnischen und technischen Aspekte des Milestone-Projekts. Ingenieure und Experten von CNOOC, China BlueChemical und anderen hinzugezogenen Parteien sind derzeit in den Büros von Western Potash in Vancouver und Regina dabei, alle relevanten Dokumente aus der Machbarkeitsstudie, die wir im November 2012 veröffentlicht haben, noch einmal zu prüfen. Dabei geht es stetig voran.
Das Finanzkomitee soll mögliche Finanzierungspläne für das Milestone-Projekt entwickeln, bewerten und schlussendlich dem Kontrollgremium und dem Board of Directors empfehlen. Dabei soll ein Bericht erstellt werden, der Anfang des kommenden Jahres dem Investitionsgremium von CBC vorgelegt werden kann. Das alles dauert natürlich seine Zeit, aber es geht auf jeden Fall voran.
GI: Zurück zum globalen Kalimarkt: Wie sehen Sie die aktuelle Lage?
JC: Die aktuellen Preise machen es natürlich schwierig, Projekte mit hohen Kosten – wie beispielsweise das Jansen-Projekt von BHP Billiton – zu rechtfertigen. Wir denken, dass sich langsam am Markt wieder ein ausgeglichenerer Preis durchsetzen wird. Bis Ende 2015 sollte eine vollständige Stabilisierung möglich sein. Der Kalipreis kommt schließlich unserer Ansicht von einem Boden im Herbst 2013 etablierten Boden und für 2014 wird wieder eine höhere Nachfrage erwartet.
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