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Wie die Inflation die Geldpolitik der Notenbanken beeinflusst

Veröffentlicht am 18.01.2014, 11:30
MAII
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Die jüngsten US-Arbeitsmarktdaten für den Monat Dezember fielen sehr uneinheitlich aus. Und so rätselt nun die Börsenwelt, wie die US-Notenbank angesichts eines schwächeren Stellenwachstums bei gleichzeitig gesunkener Arbeitslosenquote weiter vorgehen könnte.

Alleiniger Blick auf die US-Arbeitsmarktdaten ist nicht ausreichend

Wir halten es für falsch, alleine auf die US-Arbeitsmarktdaten zu blicken. Denn die US-Notenbank hat inzwischen eingeräumt, dass die Arbeitslosenquote alleine die Entwicklungen am US-Jobmarkt nur unzureichend widerspiegelt. Sie stützt sich also längst nicht alleine auf die Quote, sondern betrachtet die US-Wirtschaft ganzheitlich.

Inflation spielt ebenfalls eine zentrale Rolle

Auch die Inflation spielt bei der Geldpolitik der Fed eine zentrale Rolle. Am 23. Dezember berichteten wir in einer ausführlichen Darstellung zum gerade begonnenen Tapering, dass die Fed für das Jahr 2014 von einer Inflation zwischen 1,4 % und 1,6 % ausgeht, nach ca. 1,0 % in 2013. Sollte sich abzeichnen, dass die Inflationsraten schwächer ausfallen und sogar Richtung Deflation tendieren, könnte die Fed genötigt sein weiterhin auf dem geldpolitischen Gaspedal zu bleiben.

Geringe Nachfrage kann keine Inflation hervorrufen

Der US-amerikanische Umsatz im Einzelhandel ist im Dezember um +0,2 % gestiegen. Im Vormonat hatte der Umsatz des Einzelhandels in den Vereinigten Staaten noch um 0,7 % zugelegt. Angesichts des Weihnachtsgeschäftes erscheint ein Anstieg von nur 0,2% etwas gering. Und eine zu schwache Nachfrage wird keinen Preisanstieg hervorrufen können.

Importpreise steigen nicht

Hinzu kommt, dass die US-amerikanischen Importpreise im Dezember lediglich unverändert geblieben sind, nach zuvor -0,9 %. Ohne einen leichten Anstieg beim US-Öl wären die Einfuhrpreise sogar erneut gefallen, um 0,1 %.
US-amerikanische Außenhandelspreise
(Quelle: Markt-Daten.de) Außenhandelspreise, Jahresraten seit 1995

In der Grafik ist erkennbar, dass die Importpreise schon seit 2012 in der Jahresrate tendenziell rückläufig sind.

Erzeugerpreise – erster leichter Anstieg seit 3 Monaten

Ähnlich schwach haben sich die Erzeugerpreise in den USA entwickelt. Hier gab es zwar im Dezember einen Anstieg um 0,4 %, wie die aktuellen Zahlen von heute Mittag um 14:30 Uhr zeigen, doch in den drei Monaten zuvor waren die Preise der Erzeuger jeweils gefallen und der übergeordnete Trend zeigt keine Anzeichen einer anziehenden Inflation.

US-amerikanische Erzeugerpreise
(Quelle: Markt-Daten.de) Erzeugerpreise, Jahresraten seit 1975

Empire State Index springt deutlich an

Unterdessen wurde heute ebenfalls um 14:30 Uhr bekannt, dass der New York Empire State Index der New York Fed im Januar überraschend stark angezogen hat. Nach nur 1,0 Punkten im Vormonat schnellte der Stimmungsindikator für das verarbeitende Gewerbe in der Region auf 12,51 Punkte nach oben. Er erreicht damit den höchsten Stand seit Mai 2012 (in der folgenden Grafik ist der aktuelle Wert noch nicht eingezeichnet).
New York Empire State Index
(Quelle: Markt-Daten.de) New York Empire State Index

Der Empire-State-Index misst die Geschäftstätigkeit des produzierenden Gewerbes im Staat New York. Ein Indexstand über Null deutet einen Anstieg der Aktivität an.

Fazit zu den US-Konjunkturdaten

Am Beispiel der heute analysierten US-Daten dieser Woche zeigt sich, dass die US-Arbeitsmarktdaten alleine nicht ausreichend sind, um auf das weitere Vorgehen der US-Notenbank Fed abstellen zu können. Die Währungshüter blicken über den Tellerrand des US-Arbeitsmarktes hinaus - und genau dies haben wir hiermit auch getan.

Dabei hat sich gezeigt, dass die Preisentwicklung in der Vergangenheit sehr moderat verlaufen ist und in den kommenden Wochen und Monaten beobachtet werden muss. Die Entwicklung der Preise ist ein weiterer Baustein für die Geldpolitik der US-Notenbank. Nur wenn die Währungshüter der Auffassung sind, dass Ihre Projektion von einer Inflation zwischen 1,4 % und 1,6 % in 2014 tendenziell eingehalten wird, kann sie Ihre eingeleiteten Maßnahmen wie geplant fortsetzen.

Der New York Empire State Index ist unterdessen ein weiterer Hinweise dafür, dass es der US-Wirtschaft auch in 2014 gut gehen wird. Dies spiegelt sich inzwischen auch schon am Aktienmarkt wider, denn dieser hat erneut Fahrt aufgenommen nach einer Konsolidierung zum Jahresbeginn..

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