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Wie wirken sich die US-Renditen auf die EM- und G10-Währungen aus?

Veröffentlicht am 09.09.2014, 14:40
Aktualisiert 07.03.2022, 11:10
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Der USD ist eine Woche vor der Fed-Sitzung allgemein gut nachgefragt. Die aggressiven USD-Käufe wurden durch ein veröffentlichtes Dokument der San Francisco Fed ausgelöst, in dem sie meldete, dass die Anleger von einem längeren Zeitraum mit niedrigen Zinsen ausgehen als die Fed selbst. Restriktiv klingende Kommentare führten dazu, dass die nach Bekanntgabe der NFPs aufgetretene Schwäche im USD-Komplex wieder verschwand. Der DXY-Index erholte sich zum ersten Mal in mehr als einem Jahr auf 84,500, die US-Renditen mit 10-jähriger Laufzeit erreichten 2,50%. Mit zunehmend dynamischer werdenden USD-Falken wird für den weiteren Verlauf der Woche die USD-Stärke der bestimmende Gesamtton sein. Die Renditekurve der US-Staatsanleihen wurde in der letzten Woche steiler, was den härteren Ton in der Marktmeinung widerspiegelt. Dennoch könnte die bullische Stimmung schon nächste Woche unter Druck geraten, da die Fed aufgrund der Flaute am US-Arbeitsmarkt und bei den Löhnen ihre vorsichtige Einstellung wohl beibehalten wird. Die Märkte preisen eine erste Zinssatzerhöhung bis zum 2. Quartal 2015 weiterhin ein. Die Fed wird sich am 16. und am 17. September treffen.

EM-Währungen, die am stärksten von den US-Treasuries abhängen

Spekulationen, dass die Fed eher früher als später mit einer Straffung der Zinssätze beginnt, führen zu einigen Anpassungen in den Carry-Portfolios. Mit einer Stärkung des USD beschleunigt sich der Abverkauf in den EM-Währungen. Im letzten Jahr (September 2013 bis September 2014) haben die folgenden "beta-sensitiven" Währungspaare BRL, TRY, ZAR, IDR und MXN am negativsten auf die Renditen der US-Staatsanleihen mit 10-jähriger Laufzeit reagiert. Währungen der asiatischen Schwellenmärkte hingegen verzeichnen eine positive Beta-Sensitivität gegenüber den US-Treasuries. Dies liegt vielleicht an der Tatsache, dass die US-Erholung im Grunde für die asiatischen Schwellenländer gut ist, da eine steigende US-Nachfrage das asiatische Wachstum stärken und die Erholung beschleunigen wird. Warum ist das anderswo nicht der Fall?

Unter den am meisten negativen beta-sensitiven Paaren sehen wir uns den Brasilianischen Real und die Türkische Lira genauer an. Diese Währungen zählten vorher zu den "Fragile Five" (zerbrechliche Fünf), zu denen auch der INR, ZAR und IDR zählten. Als gemeinsame Erklärung hierfür wird die Kombination aus dem deutlichen Leistungsbilanzdefizit und dem hohen Inflationsdruck herangezogen. Diese Merkmale begrenzen die Fähigkeit von Ländern mit hohem CAD-Anteil, an einer ausländischen Konjunkturerholung zu partizipieren, womit die Aufwertung ihrer jeweiligen Währungen begrenzt ist. In Zeiten einer guten Carry-Nachfrage werden diese Währungen aufgrund eines hohen Zinsdifferentials nachgefragt. Doch sie sind die ersten auf der Liste für Carry-Auflösungen, sobald sich die internationalen Kapitalflüsse umkehren.

Trotz ähnlichen makroökonomischen Herausforderungen und relativ hohen Renditen sehen wir in den letzten Monaten eine Divergenz in den Politiken der BCB und CBT. Während Brasilien seine Selic Rate (Tagesgeldsatz) seit einem Jahr immer wieder anhebt, um sich auf eine Fed-Normalisierung vorzubereiten, hat die türkische Zentralbank ihre Zinssätze über mehrere Monate hinweg gesenkt, um das Wachstum anzukurbeln (trotz einer sich schneller beschleunigenden Inflation). Unterschiedliche Lösungen für ähnliche Probleme schaffen gute Möglichkeiten für fundamentale Händler. Die Abweichungen der Geldpolitiken der Schwellenmärkte führt möglicherweise auch zu unterschiedlichen Performances der Devisenmärkte. Im Umfeld einer Fed-Normalisierung und einer Kapitalflucht aus den Schwellenmärkten ist der BRL wegen seines Zinssatzvorteil gegenüber dem TRY klar begünstigt. Das orthodoxe Handlungspotential der BCB scheint jedoch zu diesem Zeitpunkt begrenzt, da die Inflation gerade das Zielband der BCB überschritten hat (4,5% mit +/-2%), während das Land im letzten Quartal endlich die Rezession erreicht hat. In der Türkei entwickelt sich die Inflation beinahe zweimal so schnell wie das von der CBT vorgegebene Ziel (5,0%), die Politiker sind jedoch immer noch überzeugt, dass höhere Zinssätze nicht die Lösung für eine niedrigere Inflation sind. Die Zukunft bleibt unsicher und die offenen Fragen führen zu stark volatilen Devisenkursen bei TRY und BRL.

Für Risikoliebhaber könnten die hohen Volatilitäten in diesen Märkten interessante kurzfristige Gelegenheiten darstellen, Long-Positionen sind jedoch vor der Fed-Straffung mit einem gewaltigen Risiko behaftet.

Kurze Anmerkung zu G10-Währungen mit hohem Beta

Unter den G10 gelten die skandinavischen Währungen (gegenüber dem USD) als die negativsten beta-sensitiven Paare. Der Aussie und der Kiwi zeigen weiterhin weniger Reaktion als NOK, SEK und DKK, während der Loonie die niedrigste Beta-Sensitivität aufweist, obwohl er geographisch so nahe bei den USA liegt. Für Händler, die im Kontext einer "strafferen Fed-Politik" Positionen mit einem positiven Zinssatzpotential suchen, sind die Währungen mit hohem Beta und Rohstoffwährungen mit einem bedeutenden Abwärtsrisiko behaftet. Unter den oben aufgeführten Währungen übergewichten wir die Longpositionen im NZD, da Erwartungen an eine oder mehrere Zinssatzerhöhungen der RBNZ im 1. Quartal 2015 den Abwärtsdruck beschränkt halten sollten.

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EURUSD Der EUR/USD ist gestern auf neue Tiefs abgerutscht und bestätigt damit den anhaltenden Verkaufsdruck. Ein weiterer Abstieg bis zu der starken Unterstützung bei 1,2755 kann nun erwartet werden. Stundenwiderstände liegen jetzt bei 1,2988 (Hoch vom 5. 9. 2014) und bei 1,3110 (Tief vom 2. 9. 2014). Langfristig befindet sich der EUR/USD in einer Abfolge von tieferen Hochs und tieferen Tiefs seit Mai 2014. Der Durchbruch durch den Schlüsselbereich bei 1,3105 (Tief vom 6. 9. 2013) öffnet nun den Weg für einen Abstieg in Richtung der starken Unterstützungszone zwischen 1,2755 (Tief vom 9. 7. 2013) und 1,2662 (Tief vom 13. 11. 2012). Ein Schlüsselwiderstand befindet sich bei 1,3221 (Hoch vom 28. 8. 2014).

GBPUSD Der GBP/USD setzt seinen unaufhaltsamen Abstieg fort, wie man gestern an dem scharfen Rückfall unter die Schlüsselunterstützung bei 1,6220 sehen konnte. Eine Unterstützung liegt bei 1,6000 (psychologische Schwelle und 50% Retracement). Stundenwiderstände finden sich bei 1,6233 (Hoch vom 8. 9. 2014) und bei 1,6340 (Hoch vom 5. 9. 2014). Langfristig zeigt sich, dass die Preise nach dem Erreichen des Vierjahreshochs zusammengebrochen sind. Das Durchbrechen der Schlüsselunterstützung bei 1,6220 bestätigt den anhaltenden Verkaufsdruck und macht den Weg frei für weitere Rückgänge in Richtung der starken Unterstützung bei 1,5855 (Tief vom 12. 11. 2013). Ein Schlüsselwiderstand befindet sich jetzt bei 1,6644.

USDJPY Der USD/JPY hat den starken Widerstand bei 105,44 durchbrochen (achten Sie auch auf das 61,8% Retracement und die langfristig abfallende Trendlinie). Nun ist der Weg für weitere Stärke in Richtung des Hauptwiderstands bei 110,66 geöffnet. Stundenunterstützungen finden sich bei 105,71 (Hoch vom 5. 9. 2014) und bei 104,69 (Tief vom 5. 9. 2014). Eine langfristig bullische Tendenz wird favorisiert, solange die Schlüsselunterstützung bei 100,76 (Tief vom 4. 2. 2014) hält. Ein Ausbruch nach oben aus der bestehenden Konsolidierungszone zwischen 100,76 (Tief vom 4. 2. 2014) und 103,02 würde darauf hindeuten, dass der zugrunde liegende bullische Trend wieder aufgenommen wird. Ein Hauptwiderstand befindet sich jetzt bei 110,66 (Hoch vom 15. 8. 2008).

USDCHF Der USD/CHF klettert weiter nach oben. Ein Widerstand zeigt sich bei 0,9404 (61,8% Retracement) und ein Schlüsselwiderstand liegt bei 0,9456. Stundenunterstützungen finden sich jetzt bei 0,9287 (Tief vom 5. 9. 2014) und 0,9250 (vormaliger Widerstand). Aus einer langfristigen Perspektive deutet die technische Struktur auf ein Ende der großen korrektiven Phase hin, die im Juli 2012 begonnen hat. Der Bruch des starken Widerstands bei 0,9250 (Hoch vom 7. 11. 2013) öffnet den Weg für eine Bewegung in Richtung des nächsten starken Widerstands bei 0,9456 (Hoch vom 6. 9. 2013). Eine Schlüsselunterstützung befindet sich bei 0,9104 (Tief vom 22. 8. 2014).

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