Willis warnt vor den Risiken für die Minenindustrie

Veröffentlicht am 06.02.2013, 14:31

Das Umfeld für viele Bergwerksgesellschaften war im vergangenen Jahr alles andere als einfach. Zwar zeigten verschiedene Rohstoffe gute Preisniveaus, allerdings übten viele andere Faktoren starken Druck auf die Branche aus. Die Schwäche der Weltwirtschaft hat vor allem konjunktursensitive Bodenschätze teils deutlich verbilligt. Hinzu kamen viele andere Herausforderungen wie unter anderem steigende Kosten, ein schwieriges Umfeld für Finanzierungen über den Kapitalmarkt und nicht zuletzt auch politische Faktoren.

Die Experten der Willis Group Holdings, einem global tätigen Assekuranzmakler, haben in einem viel beachteten Report davor gewarnt, dass auch das Jahr 2013 einige Herausforderungen für die Förderer von Bodenschätzen bereit halten wird. Es sind Faktoren, auf die auch Anleger ein genaues Auge haben sollte, denn schnell können die genannten Risiken zu großen Kursrückgängen bei betroffenen Aktien führen.

Während die Willis Group von den internationalen Versicherern angesichts sich global rasant ändernder Rahmenbedingungen mehr Flexibilität und Innovation wünscht, fordern die Experten die Rohstoffkonzerne zu einem besseren Risikomanagement auf. Man stößt damit in ein ähnliches Horn wie zuletzt einige institutionelle Großanleger, die von den Rohstoffkonzernen bessere Renditen forderten – hierzu gehört ein effektives Management der Risiken ebenso wie hoch profitable Bergwerke.

Willis warnt in der Studie unter anderem vor den wachsenden politischen Risiken für Bergbaukonzerne. Als Beispiel nennen die Experten die Vorgänge in Bolivien, wo die Regierung 2012 einige Verstaatlichungen durchgeführt hat. Zuletzt war der spanische Energieversorger Iberdrola betroffen, aber auch die Bergbaubranche hatte unter dem Nationalisierungstrend zu leiden. So schwelt weiter ein Streit um die Verstaatlichung des Projektes Malku-Khota von South American Silver, eines der weltweit größten unentwickelten Vorkommen von Silber und Indium. Doch Bolivien ist nur ein Beispiel, in einer Reihe anderer Länder zeigen sich ebenfalls solche Tendenzen. Willis empfiehlt Unternehmen, die in problematischen Staaten aktiv sind, dem Enteignungsrisiko mit sozialen Aktivitäten wie zum Beispiel dem Bau von Schulen oder Gesundheitseinrichtungen zu begegnen.

Ein weiterer wesentlicher Risikofaktor, der 2012 geprägt hat, waren Streiks von Beschäftigten in der Bergbaubranche. Aus den vielen Arbeitskämpfen weltweit ragen sicherlich die tödlich verlaufenen Konfrontationen in Südafrika heraus, die lange Zeit die Arbeiten in vielen Bergwerken des Landes stilllegten und vor allem beim Platin stark zu spüren sind. Es ist nicht damit zu rechnen, dass die Rohstoffbranche in diesem Jahr von dem Problem verschont bleibt.

Auch die Genehmigungsprozesse machen den Gesellschaften der Branche mehr und mehr zu schaffen und treiben die Kosten in die Höhe. Verschärfungen der Bestimmungen machen es nach Ansicht von Willis lokalen Gruppen zudem zunehmend einfacher, gegen Projekte zu opponieren und diese zu Fall zu bringen. Auch hier verdeutlicht ein drastisches Beispiel das mögliche Problem: So muss die australische Lynas in Malaysia bereits seit Jahren juristisch gegen lokale Aktivistengruppen kämpfen, die Bedrohungen aus der Verarbeitungsanlage des Konzerns für Seltene Erden sehen. Ein Ende des Tauziehens mit einem glücklichen Ausgang für die Australier ist zwar in Sicht, Lynas und den Aktionären des Konzerns haben die langen Verzögerungen aber sehr viel Geld gekostet.

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