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Wohin steuert die Wirtschaft der USA? - Hat die Fed richtig reagiert?

Veröffentlicht am 26.09.2013, 11:56

Nun wissen wir also seit vorigem Mittwoch, wie die US-Notenbank die wirtschaftliche Lage einschätzt. Sie sieht die konjunkturelle Erholung in den USA noch nicht auf ausreichend sicheren Beinen stehen.

In den vorangegangenen Ausgaben des Geldanlage-Briefs haben wir uns bereits diverse Daten zur US-Wirtschaft angesehen. Dabei sind wir bislang zu der gleichen Erkenntnis gelangt. Unsere Analyse der Wirtschaftsdaten deckt sich also mit dem Bild, welches die Fed sieht. Doch werfen wir auch noch einen Blick auf die Daten, die in der vergangenen Woche veröffentlicht wurden. Deuten diese in die gleiche Richtung?

US-Wirtschaft scheint sich weiter zu erholen

Die US-amerikanischen Frühindikatoren sind im August um 0,7 Prozent gestiegen.
US-amerikanische Frühindikatoren
(Quelle: Markt-Daten.de) US-amerikanische Frühindikatoren

Die Frühindikatoren spiegeln den Ausblick für die US-Wirtschaft in den kommenden drei bis sechs Monaten wider. Der Konjunktur-Sammelindex setzt sich aus zehn Frühindikatoren zusammen. Dazu zählen unter anderem die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, die Neuaufträge in der Industrie, das Verbrauchervertrauen und die Baugenehmigungen.

Dieser "Sammelindikator" zeigt also durchaus eine weitergehende Belebung der US-Wirtschaft an. Bestätigt wird dies von der US-amerikanische Industrieproduktion, die im August um 0,4 Prozent gestiegen ist. Auch die Kapazitätsauslastung besserte sich dabei von 77,6 auf 77,8 Prozent.
US-amerikanische Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung
(Quelle: Markt-Daten.de) US-amerikanische Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung

Es gibt jedoch regionale Unterschiede

Der New York Empire State-Index, der die Industrieaktivität im Großraum New York misst, ist hingegen im September gesunken, von 8,2 auf 6,3 Punkte. Dies war bereits der zweite Rückgang in Folge.
New York Empire State Index der New York Fed
(Quelle: Markt-Daten.de) New York Empire State-Index

Dagegen ist der Philly Fed Index im September überraschend stark von 9,3 auf 22,3 gestiegen. Damit kann der Rückgang im August quasi als Ausrutscher gesehen werden.
Philly Fed Index
(Quelle: Markt-Daten.de) Philly Fed Index

Der Philly Fed Index wird von der Federal Reserve Bank of Philadelphia erhoben. Er bezieht sich auf den entsprechenden District, also auf die Unternehmen bzw. die Fabriken im Osten Pennsylvanias, im Süden von New Jersey und in Delaware.

Es ist also offenbar regional unterschiedlich, wie stark die Erholung der Wirtschaft voranschreitet.

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Erholung am US-Immobilienmarkt gerät auf hohem Niveau ins stocken

Der US-amerikanische Hausmarktindex der National Association of Home Builders/Wells Fargo (NAHB/WF Housing Market Index, HMI) notiert im September bei 58. Im Vormonat hatte er leicht höher bei 59 gestanden. Beim Blick auf die folgende Grafik stellt sich dieser Rückgang aber nicht als problematisch heraus. Es riecht eher danach, dass die starke Erholung aktuell ein wenig verdaut wird.
NAHB/WF Housing Market Index, HMI, seit 1985
(Quelle: Markt-Daten.de) NAHB/WF Housing Market Index, HMI

Die Zahl der Wohnbaubeginne liegt in den USA im August bei 891.000. Die Zahl der Wohnbaugenehmigungen liegt im August bei 918.000 zum Vormonat. Im Monat davor waren es 954.000. Auch hier sieht es nach einer Seitwärtstendenz auf dem erreichten Niveau aus.
Entwicklung des US-Wohnungsbau
(Quelle: Markt-Daten.de) US-amerikanische Wohnbaubeginne und Wohnbaugenehmigungen

Die Verkäufe bestehender Eigenheime sind mit 5,48 Mio. im August auf den höchsten Stand seit mehr als sechs Jahren angezogen.
Zahl der Verkäufe bestehender Häuser, seit 1999
(Quelle: Markt-Daten.de) US-amerikanische Verkäufe bestehender Eigenheime

Die Erholung am US-Immobilienmarkt ist weit fortgeschritten, sie gerät aber leicht ins Stocken. Zu dieser Erkenntnis gelangten wir bereits vor einer Woche. Die aktuellen Daten unterstützen dies.

Moderate Preisentwicklung ermöglicht weiterhin expansive Geldpolitik

Die US-amerikanischen Verbraucherpreise sind im August um 0,1 Prozent im Vergleich zum Vormonat gestiegen. In der Vorwoche sind wir bereits auf die Preisentwicklung eingegangen. Da sich die Import- und Erzeugerpreise auf die Entwicklung der Verbraucherpreise auswirken, war mit einem stärkeren Anstieg kaum zu rechnen. Die Inflationsrate liegt weit unter der Zielrate der Fed von 2 Prozent.
Entwicklung der Verbraucherpreise in den USA
(Quelle: Markt-Daten.de) US-amerikanische Verbraucherpreise

Die wichtige Erkenntnis aus der Analyse der Preisdaten in der vorangegangenen Ausgabe war, "dass die US-Notenbank keineswegs gezwungen ist, ihre expansive Geldpolitik zu beenden". Es verwundert uns also nicht, dass die Höhe der Anleihekäufe beibehalten wird.

Wir haben inzwischen viele US-Konjunkturdaten präsentiert und analysiert. In der Ausgabe vom 2. September schrieben wir, dass wir für die Wirtschaft der USA insgesamt 32 verschiedene Daten beobachten. Gleichzeitig gaben wir an, dass man jede Volkswirtschaft in die folgenden verschiedenen Bereiche einteilen kann, in die man die einzelnen Daten einordnet:

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  • Grundlegende Daten (z. B. BIP, Verschuldung)
  • Geldpolitik (z. B. Leitzins, Wirtschaftsindikatoren von Notenbanken)
  • Arbeitsmarkt (z. B. Arbeitslosenquote)
  • Verbraucher (Stimmung)
  • Industrie (Auftragseingang, Produktion, Kapazitätsauslastung, Einkaufsmanager)
  • Immobilienmarkt
  • Preisentwicklung (Verbraucherpreise, Erzeugerpreise, Außenhandelspreise)

Heute möchten wir Ihnen einen Überblick über die vielen Daten zur US-amerikanischen Wirtschaft präsentieren. Es handelt sich quasi um eine geordnete Liste der Daten, anhand derer man eine Analyse der US-Wirtschaft vornehmen kann.

Liste der Daten zur Analyse der US-Wirtschaft

Grundlegende Daten

- US-Staatshaushalt / US-Verschuldung
- Bruttoinlandsprodukt
- Frühindikatoren des Conference Boards

Geldpolitik

- Leitzinsen der Federal Reserve Bank (Fed)
- Philly Fed Index (der Philadelphia Fed)
- New York Empire State Index (der New York Fed)
- Chicago National Activity Index (CFNAI) (der Chicago Fed)

Arbeitsmarkt

- ADP-Arbeitsmarktbericht, neugeschaffene Stellen
- offizieller Arbeitsmarktbericht
- Arbeitslosenquote

Verbraucherstimmung

- Verbrauchervertrauen von Reuters und der Uni Michigan
- Verbrauchervertrauensindex des Conference Boards
- Einzelhandelsumsatz

Industrie

- Industrieproduktion
- Kapazitätsauslastung
- Auftragseingänge der Industrie
- Auftragseingang für langlebige Konsum- bzw. Wirtschaftsgüter

Stimmung der Einkaufsmanager

- ISM-Index verarbeitendes Gewerbe
- ISM Non-Manufacturing Index (Dienstleistungen)
- Chicagoer Einkaufsmanagerindex

Immobilienmarkt

- Verkäufe bestehender Häuser
- Verkäufe neuer Häuser
- Index zu den anstehenden Hausverkäufen (Pending Homes Sales)
- Wohnbaugenehmigungen
- Wohnbaubeginne
- Bauausgaben
- NAHB/WF Housing Market Index
- FHFA Housing Price Index
- S&P Case-Shiller-Index

Preisentwicklung

- Verbraucherpreise
- Erzeugerpreise
- Importpreise

Nahezu alle Daten in dieser Liste haben wir Ihnen seit Einführung des "Konjunktur-Radar" im Geldanlage-Brief präsentiert und jeweils einen Kommentar dazu abgegeben.

Wir hoffen, dass Sie mit dieser heutigen Auflistung einen Eindruck darüber erhalten, wie viele Daten jeden Monat alleine zur US-Wirtschaft veröffentlicht werden und welche Daten dies sind.

Um ein Gesamtbild über die Konjunktur einer jeden Volkswirtschaft zu erhalten ist es absolut wichtig:

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  • Einerseits eine zeitraumbezogene Betrachtung vorzunehmen. Das bedeutet, dass Sie berücksichtigen müssen, wie sich die einzelnen Konjunkturdaten für sich genommen in der Vergangenheit entwickelt haben und auf welchem Stand sie sich aktuell befinden.
  • Andererseits müssen Sie die Konjunkturdaten in einen systematischen Zusammenhang bringen. Das bedeutet, Sie sollten zwischen Früh- und Spätindikatoren bzw. zwischen pro- und antizyklischen Daten unterscheiden und zudem die Wechselwirkung der Daten zueinander beachten.

Hierzu dienen Ihnen die ausführlichen Berichte im Geldanlage-Brief. Wir werden diese Daten natürlich kontinuierlich weiter beobachten und dadurch hoffentlich auch weiterhin die richtigen Rückschlüsse ziehen - im Hinblick z. B. auf die weitere Geldpolitik der US-Notenbank und möglichst auch im Hinblick auf die weitere Aktienkursentwicklung.

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