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Wohin steuert die Wirtschaft der USA?

Veröffentlicht am 16.09.2013, 09:00
Was macht die Fed diese Woche?

In den beiden vorangegangenen Ausgaben des Geldanlage-Briefs haben wir den "Konjunktur-Radar" eingeführt und Ihnen besonders zu den Konjunkturdaten aus den USA bereits viele Informationen geliefert. Wir wollen Ihnen damit aufzeigen, ob die fundamentale Entwicklung weiter steigende Aktienkurse rechtfertigt oder fallende Kurse erwartet werden müssen.

US-Wirtschaftsdaten zeigen anhaltende Erholung an


Dabei ließ sich bislang feststellen, dass die Daten aus den USA eine klare Erholung der dortigen Wirtschaft anzeigen. Und auch die Zahlen, die wir Ihnen heute präsentieren - nämlich die in der vergangenen Woche veröffentlichten US-Wirtschaftsdaten - unterstützen diesen Eindruck.

Einkaufsmanager blicken weiter optimistisch in die Zukunft


Über die Bedeutung von Einkaufsmanagern hatten wir vor einer Woche bereits berichtet. Von der Stimmung dieser Berufsgruppe kann man auf die Verfassung der Wirtschaft schließen.

Der in der vorangegangenen Ausgabe besprochene Chicagoer Einkaufsmanagerindex war ein erster Indikator zur Stimmung der Einkaufsmanager. Ein weiteres, von den Börsen sehr stark beachtetes Konjunkturbarometer für die gesamtwirtschaftliche Lage ist der sogenannte ISM-Index vom Institute of Supply Management (ISM).

Der ISM-Index hat für die USA ein ähnliches Gewicht wie der ifo-Index für Deutschland und funktioniert ganz ähnlich wie der Chicagoer Einkaufsmanagerindex: Werte unter 50 deuten auf ein Schrumpfen der Wirtschaft hin, Werte über 50 dagegen auf Wachstum.

Das Institute of Supply Management (ISM) befragt landesweit 400 Einkaufsmanager über die Einschätzung der aktuellen Geschäftslage des Unternehmens, für welches sie im Einkauf tätig sind. Es werden 5 Teilgebiete abgefragt:
1. Auftragseingang
2. Produktionstätigkeit
3. Beschäftigung
4. Lieferfristen
5. Zu-/Abnahme der Lagerbestände
Berichtet wird jeweils am ersten Werktag eines Monats für den vorangegangen Monat.

Am Dienstag wurde bekanntgegeben, dass der ISM-Index für August bei 55,7 notiert. Im Vormonat hatte der Index bei 55,4 gestanden. Entsprechend positiv blicken also die Einkaufsmanager auf die zukünftige Entwicklung der US-Wirtschaft.

ISM Manufacturing Index
(Quelle: Markt-Daten.de) ISM Index

Bei den ISM-Indizes wird unterschieden zwischen dem Index für das verarbeitende Gewerbe ("ISM-Index manufacturing") und dem Index für den Dienstleistungsbereich ("ISM Non-Manufacturing Index"). Der oben genannte Index ist der für das verarbeitende Gewerbe. Der ISM Non-Manufacturing Index (NMI) wurde am Donnerstag veröffentlicht und notiert für August bei 58,6.

ISM Non-Manufacturing Index (NMI)
(Quelle: Markt-Daten.de) ISM Non-Manufacturing Index (NMI)

Auch hier also ein klares Signal in Richtung stärkeres Wirtschaftswachstum.

Gute Zahlen zum US-Immobilienmarkt


Die US-amerikanischen Bauausgaben sind im Juli um 0,6 Prozent geklettert und deuten damit für die Wirtschaft bzw. speziell für den US-Immobiliensektor ebenfalls auf weiteres Wachstum hin. Zumal der Vormonatswert von zuvor veröffentlichten -0,6 Prozent auf +-0 nach oben revidiert wurde.

US-Bauausgaben
(Quelle: Markt-Daten.de) Bauausgaben, seit 1993

Diese Grafik zeigt, genau wie die vor einer Woche vorgestellten Charts zum US-Immobilienmarkt, wie stark die Erholung bereits fortgeschritten wird. Aktuell zeichnet sich eine Stabilisierung oder Konsolidierung auf hohem Niveau ab.

Trotz geringerem Stellenwachstum sinkt die US-Arbeitslosenquote


In der Einleitung des heutigen Geldanlage-Briefs sind wir bereits kurz auf die monatlichen Arbeitsmarktdaten eingegangen. Hierüber berichteten wir auch bereits zeitnah auf unserer Facebook-Seite.

Konkret ist die Zahl der privat Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft im August laut dem am Mittwoch veröffentlichten Bericht des privaten Dienstleisters Automatic Data Processing Inc. in den USA um 176.000 gestiegen. Dies entspricht im etwa dem Durchschnitt der vergangenen 12 Monate und lag auch auf Höhe der Erwartungen. Entsprechend schwach fiel die Marktreaktion aus.

Am Freitag wurde dann der offizielle Arbeitsmarktbericht vom Bureau of Labur Statistics bekanntgegeben. Außerhalb der Landwirtschaft wurden demnach in den USA im August 169.000 zusätzliche Stellen geschaffen. Analysten hatten mit 175.000 - 180.000 Stellen gerechnet. Die Vormonatszahlen von Juni und Juli wurden zudem um insgesamt 74.000 Stellen nach unten korrigiert. Im Juli wurden die gemeldeten 162.000 Stellen auf nur noch 104.000 nach unten revidiert und damit auf den niedrigsten Wert des Jahres.

Die US-amerikanische Arbeitslosenquote sank aber trotz des geringeren Stellenwachstums im August um 0,1 auf 7,3 Prozent. Möglich ist dies, weil die Quote durch eine separate Haushaltsbefragung ermittelt wird.

US-amerikanische Arbeitslosenquote
(Quelle: Markt-Daten.de) US-amerikanische Arbeitslosenquote

Beachten Sie: Die US-Notenbank Fed hat ihre Geldpolitik an eben diese Zahl gekoppelt. Am 18. September fällt sie hierzu die nächste Entscheidung!

Aus unserer Sicht, und auch dies schrieben wir bereits auf Facebook, gewöhnt sich der Markt so langsam an die Vorstellung, dass positive Daten über kurz oder lang zu einem Ende der Anleihekäufe führen werden. Dadurch dürfte sich mehr und mehr abzeichnen, dass positive US-Wirtschaftsdaten nicht mehr abverkauft werden, wie es in der jüngeren Vergangenheit aus Angst vor einem Ende der expansiven Geldpolitik noch oft der Fall war.

Die Strategie der US-Notenbank Fed, den Markt sanft auf ein Ende der Liquiditätsflut vorzubereiten, geht offenbar sehr gut auf. Die häufige Kritik vieler anderer Medien und Experten an der Notenbankpolitik teilen wir daher nicht.

Industrieaufträge gesunken


Aber es gibt natürlich nicht nur Positives zu berichten. Die US-amerikanischen Industrieaufträge sind im Juli um 2,4 Prozent gefallen.

US-Industrieaufträge
(Quelle: Markt-Daten.de) US-amerikanischen Industrieaufträge

Im Vormonat waren die Industrieaufträge allerdings um 1,6 Prozent gestiegen und mit Blick auf die Grafik zeigt sich, dass diese Daten recht sprunghaft sind.

Fazit


Daher schrieben wir Ihnen ja bereits über die Betrachtung von Konjunkturdaten, dass man diese nie isoliert betrachten soll, weil sich dadurch ein falsches Bild abzeichnen könnte.
Insgesamt lässt sich sagen, dass sich unter eine Vielzahl positiver Daten einige wenige negative mischen und sich die US-Wirtschaft schon eine Weile erholt. Für die weitere Kursentwicklung sind wir entsprechend langfristig optimistisch, auch wenn es im Herbst noch stürmisch werden könnte an den Börsen.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg an der Börse

Sven Weisenhaus
Geldanlage-Brief

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