Wird sie sich zurückhaltend zeigen? (von Yann Quelenn)
Die Märkte schließen nun eine Zinserhöhung der Fed für März aus, da die Inflation ganz klar nicht zulegt, auch wenn die Arbeitslosenquoten niedrig sind. Der CPI für 2015 liegt bei 0,7% im Jahresvergleich, weit weg vom Ziel der Fed bei 2%. Eine Zinserhöhung im April ist mit einer Wahrscheinlichkeit von 4% ebenfalls sehr unwahrscheinlich. Der Dollar wird aufgrund dieser Erwartungen schwächer. Janet Yellen wird heute Nachmittag vor dem Kongress sprechen, um den halbjährlichen Bericht zur Geldpolitik der Fed vorzustellen. Später wird sie die Fragen der Politiker beantworten.
Jede Antwort in Bezug auf den Zustand der US-Wirtschaft wird von den Märkten aufmerksam verfolgt werden. Wir glauben nicht, dass Yellen sagen wird, dass es dieses Jahr keine Zinserhöhung geben wird. Das Vertrauen in die Fed und die Erfüllung ihres dualen Mandats (Preisstabilität und Vollbeschäftigung) ist wesentlich. Die Aktienmärkte würden unter dieser Situation leiden. Es würde das Signal aussenden, dass die Fed die Situation nicht unter Kontrolle hat. Wir gehen von einer geduldigeren Frau Yellen aus, und die chinesische Verlangsamung und die anhaltend niedrigen Ölpreise werden sicherlich gute Gründe sein, diesen Rückgang zu rechtfertigen.
Als Folge denken wir, dass die Kommentare von Frau Yellen zur US-Wirtschaft positiv sein werden und dass Zinserhöhungen erstmal kein Thema sind. Folglich können wir von einem vorübergehenden Anstieg des Dollars gegenüber der Einheitswährung ausgehen. Die europäischen Unsicherheiten sind jedoch nicht vorbei, weshalb der Druck auf den EUR/USD mittelfristig bärisch bleiben wird.
Rohöl bleibt schwach, Norges wird Zinsen senken (von Peter Rosenstreich)
Das Rohöl erholt sich von seinem Zwölfjahrestief (WTI 27,78 USD), nachdem es am Dienstag fast 8% gefallen war. Der positive Treibsatz waren Nachrichten, dass der Iran seine Bereitschaft angedeutet hatte, mit Saudi Arabien über Produktionsgrenzen zu sprechen. Die Märkte reagieren jedoch darauf und auf koordinierte Produktionssenkungen skeptisch. Es scheint keine Erholung vom Verkaufsdruck zu geben, nachdem die US-Regierung einen Bericht veröffentlicht hat, dass bei niedrigeren Nachfrageaussichten die Nachfrage schwach bleiben wird. Zudem hat die in Paris ansässige International Energy Agency (IEA) gewarnt, dass das Angebotsproblem bis 2016 anhalten wird, da die Produktionssenkungen langsamer durchgeführt werden als prognostiziert. Das American Petroleum Institute (API) meldete den Aufbau von 2,4 Mio. Barrel an US-Rohölbeständen, zwar niedriger als die erwarteten 3,6 Mio. Barrel, aber immer noch ein großer Überschuss. Da die eingehenden globalen Da