Obwohl der TRY-Abwärtsdruck Mitte letzter Woche für drei volle Tage pausierte, fiel der ZAR, obwohl in einem geringeren Ausmaß, fast die ganze Woche lang, was die Frage aufwirft, ob der südafrikanische Rand zur nächsten Krisenwährung wird. Seit Jahresbeginn wertete die Währung gegenüber dem Greenback und der Einheitswährung um - 19 % bzw. - 14 % ab.
In der Tat bleibt das Wirtschaftswachstum schwach, während das Leistungsbilanzdefizit im ersten Quartal 2018 auf 19,40 Mrd. IJSD geschätzt wird und sich seit dem 4. Quartal 201 6 vertieft, da Südafrikas Hauptexportquelle auf Rohstoffpreisen beruht, für die ein weiterer Rückgang nicht zu übersehen ist. Dies gilt insbesondere für Edelmetalle, die mehr als 15 % der gesamten Exporte des Landes ausmachen. De südafrikanischen Goldproduktionsdaten im Juni sinken weiter, während die Goldpreise die Tiefstände vom Januar 201 7 erreichen. Da der Inlandsverbrauch weiterhin niedrig ist und die Arbeitslosenquote weiter steigt, hat es die südafrikanische Notenbank (SARB) schwer, die Wirtschaft anzukurbeln.
Die jüngste politische Entscheidung, wohlhabende Landbesitzer, die mehr als 12.000 Hektar Land ohne finanzielle Entschädigung besitzen, zu enteignen und gleichzeitig die südafrikanische Haushaltskonsolidierung unter schlechten Steuereinnahmen zu verzögern, sind große Hindernisse fur die südafrikanische Nation, die einen starken Abwärtsdruck auf den Rand ausüben. Dementsprechend muss die SARB-Entscheidung im Gegensatz zur türkischen Zentralbank, deren Unabhängigkeit untergraben wird, angesichts der aktuellen Wirtschaftslage angemessen reagieren. Die Inflation bleibt stabil und unterschreitet die Zielbandbreite von 3-6 %, während die Erwartung eines schwächeren Wachstums eine Leitzinsanhebung am 20. September 2018 weniger wahrscheinlich macht.
Dass SARB-Vizegouverneur Daniel Minele erklärt hat, es seien keine Interventionen erforderlich, solange der Markt reibungslos funktioniert, sagt sehr viel in dieser Hinsicht.
Der südafrikanische Rand durfte ähnlich wie die türkische Lira weiter zurückgehen, allerdings in deutlich geringerem Tempo. Der Hauptunterschied besteht darin, dass die SARB-Unabhängigkeit nicht in Frage gestellt wird. Aus diesem Grund wird der USD/ZAR, der derzeit bei 14.80 gehandelt wird, voraussichtlich die 15-Marke erreichen, da die Angst der Anleger vor einer Ansteckung langsam nachlässt.