RBA-Entscheidung (von Arnaud Masset)
Wir haben keine großen Erwartungen an die morgige RBA-Sitzung, da wir der Meinung sind, dass die Reserve Bank mit der aktuellen Schwäche des AUD/USD zufrieden ist. In der Tat ist der Aussie Sonntagnacht bis auf 0,7452 gegenüber dem Greenback gefallen und ist nun wieder über 0,75. Der Aussie hat ein starkes bärisches Signal ausgesendet, da er die starke Unterstützung bei 0,7533 verlassen hat. Wir bleiben zum Aussie gegenüber dem Greenback bärisch, wobei 0,7416 USD das nächste Ziel sein sollten. Wir erwarten schwache Wirtschaftsprognosen, hauptsächlich infolge von niedrigen Rohstoffpreisen - der Preis von Eisenerz ist zur sofortigen Lieferung per Hafen Quindao in China seit 11. Juni um mehr als 15% gefallen - und der gedämpften globalen Nachfrage, was den Druck auf den AUD aufrechterhält.
Die Griechen sagen Nein (von Yann Quelenn)
Gestern stimmten die Griechen mit einer großen Mehrheit von 61,3% mit "Nein" gegen die jüngsten Bailout-Bedingungen ihrer Gläubiger. Dies ist für Alexis Tsipras ein wichtiger Sieg, der letzte Woche entgegen aller Erwartungen angekündigt hatte, dass ein Referendum abgehalten werden würde.
Wir fragen uns nun, was die wirklichen Auswirkungen dieses Ergebnis sein werden. Yanis Varoufakis, der griechische Finanzminister, gab heute früh bekannt, dass eine Einigung mit den Kreditgebern noch immer in den nächsten 24 Stunden erreicht werden könne. Heute Morgen ist er jedoch zurückgetreten und sagte in seinem Blog, dass die meisten Teilnehmer der Eurogroup nur widerwillig mit ihm weiter verhandeln möchten.
Zudem bleiben wir vorsichtig, ob ein Deal wirklich erreicht werden kann, auch wenn Tsipras erklärt hat, dass Griechenland in der Eurozone bleiben möchte und dass die Verhandlungen weitergehen werden. Griechenland bewegt sich in Richtung eines EU-Ausgangs. Denken wir zurück ins Jahr 2012, als die Gesamtschulden umstrukturiert wurden. Drei Jahre später ist das griechische Schulden/BIP-Verhältnis nun höher als je zuvor. Wir denken, dass es irgendwann zur offiziellen Zahlungsunfähigkeit kommen wird.
Für den Moment bleiben die griechischen Banken geschlossen und die Barabhebung von 60 EUR pro Tag und pro Person wird wohl gesenkt werden. Wir hören auch, dass eine 30%ige Steuer auf griechische Ersparnisse über 8.000 EUR erhoben werden soll. Die griechischen Banken stehen weiter auf dem Spiel, und deshalb beantragt die griechische Zentralbank nun, dass eine Notfallfinanzierung gestartet wird.
Am heutigen Montag wird sich Angela Merkel mit François Hollande treffen. Auf den Schultern der Gläubiger Griechenlands lastet mehr Druck, daher werden sie eher zu Schuldenerleichterungsmaßnahmen bereit sein. Die nächste Zahlung ist am 20. Juli an die EZB fällig. Folglich werden die Verhandlungen bis dahin angespannt bleiben.
Der EUR/USD hat heute Nacht mit einer großen Abwärtslücke eröffnet, auch wenn diese nicht so groß war wie am letzten Montag mit 1,0980. Die Währung wird jedoch aufgrund von griechischen Erklärungen steigen, dass "eine Einigung erreicht werden sollte". Europäische Aktien werden heute wohl ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen werden.
EURUSD Der EUR/USD hat mit einer großen Lücke eröffnet, doch das Paar ist nun wieder auf dem Weg nach oben. Ein Stundenwiderstand liegt bei 1,1278 (Hoch vom 29. 6. 2015). Ein stärkerer Widerstand liegt bei 1,1436 (Hoch vom 18. 6. 2015). Eine Stundenunterstützung liegt bei 1,0868 (Tief vom 28. 5. 2015). Wir erwarten eine Stabilisierung des Paars unterhalb von 1,1100. Langfristig deutet das symmetrische Dreieck von 2010 bis 2014 weitere Schwäche in Richtung Parität an. Infolgedessen sehen wir die jüngsten Seitwärtsbewegungen als eine Pause im eigentlichen Abwärtstrend. Schlüsselunterstützungen finden sich bei 1,0504 (Tief vom 21. 3. 2003) und bei 1,0000 (psychologische Unterstützung). Bei einem Ausbruch nach oben könnte ein Test des Widerstands bei 1,1534 (Reaktionshoch vom 3. 2. 2015) bevorstehen.
GBPUSD Der GBP/USD hat die Unterstützung bei 1,5542 (Tief vom 16. 6. 2015) durchbrochen. Ein Stundenwiderstand findet sich bei 1,5930 (Hoch vom 18. 6. 2015). Wir erwarten, dass das Paar bis auf die Stundenunterstützung bei 1,5488 (Tief vom 15. 6. 2015) zurückfällt. Langfristig sieht die technische Struktur nach einem Erholungsboden aus, dessen maximales Aufwärtspotenzial bei dem starken Widerstand von 1,6189 (Fibo 61% Eintritt) zu finden ist.
USDJPY Der USD/JPY hat die Unterstützung bei 121,94 (Tief vom 30. 6. 2015) durchbrochen. Ein Stundenwiderstand kann bei 124,45 gefunden werden, und ein stärkerer Widerstand liegt noch immer bei 135,15 (14-Jahreshoch). Die technische Struktur weist auf ein Abwärtsmomentum hin. Eine langfristig bullische Tendenz wird favorisiert, so lange die starke Unterstützung bei 115,57 (Tief vom 16. 12. 2014) hält. Ein allmählicher Anstieg in Richtung des Hauptwiderstands bei 135,15 (Hoch vom 1. 2. 2002) wird daher favorisiert. Eine Schlüsselunterstützung befindet sich bei 118,18 (Tief vom 16. 2. 2015).
USDCHF Der USD/CHF pausiert, bevor er den Stundenwiderstand bei 0,9543 (Hoch vom 27. 5. 2015) angreift. Ein stärkerer Widerstand findet sich bei 0,9721 (Hoch vom 23. 4. 2015). Eine Stundenunterstützung liegt bei 0,9151 (Tief vom 18. 6. 2015). Langfristig ist ein Ende des derzeitigen Abwärtstrends nicht auszumachen. Nachdem ein Ausbruch über 0,9448 und die Etablierung eines bullischen Trends nicht gelungen ist. Folglich kann die derzeitige Schwäche als Gegenbewegung gesehen werden. Eine Schlüsselunterstützung findet sich bei 0,8986 (Tief vom 30. 1. 2015).