(DailyFX) Die jüngsten Kursverluste im Goldpreis könnten sich mit dem Rückwärtsgang heraus aus der expansiven Geldpolitik der US-Notenbank fortsetzen. Zwar gelang dem Kurs Anfang des Monats eine Stabilisierung oberhalb der 1.180 US-Dollar je Feinunze. Der potenziell gefährliche Durchbruch durch die wichtige Unterstützung durch das Tief aus dem Jahr 2013 konnte damit zwar vorerst abgewendet werden, doch unter der schwindenden Risikoaversion der Marktteilnehmer leidet seit einigen Tagen auch wieder der Goldpreis. Der voraussichtlich schon in 2015 durch die US-Notenbank eingeleitete Zinserhöhungszyklus sollte auch mittelfristig die Nachfrage nach dem Edelmetall schwinden lassen.
US-Notenbank wird Anleihekaufprogramm beenden
Heute soll das Ende einer der konjunkturellen Stützen der US-Notenbank verkündet werden. Die Ankäufe von Staatsanleihen und Immobilienpapieren sollen gänzlich zurückgefahren werden. Die Aussicht auf diese dritte Runde des Quantitative Easing Programms der Fed und die Verkündung im September 2012 sorgten im Gold für einen rasanten Schub, der den Kurs auf 1.795 US-Dollar hob. Gerade Inflationssorgen ließen Gold angesichts der bevorstehenden Dollar-Geldschwemme als attraktive Wahl erscheinen. Doch seitdem ist viel passiert. Der Goldkurs notiert aktuell über 560 Dollar tiefer. Die Inflationssorgen erwiesen sich als übertrieben. Trotz eines zuletzt derartig weit aufgedrehten Geldhahns notiert die US-Inflation mit 1,7 Prozent weiter unterhalb des Zielwerts der Notenbanker von zwei Prozent.
Volumen im größten Gold-ETF auf Sechs-Jahrestief
Auch der optimistische Jahresauftakt im Gold verblasste spätestens, als Mitte Juli anziehende Zinsspekulationen den Dollar stärkten und dem Edelmetallsektor Verluste bescherten. Dieser Trend sollte sich in den kommenden Monaten fortsetzen. Zuletzt konnten gar positive Meldungen über robuste Goldimporte der Schweiz und Indien, sowie Meldungen über ein 6-Monatshoch in den Goldimporten über Hongkong auf das chinesische Festland wenig Unterstützung bieten. Zwar stieg zuletzt auch wieder die spekulative Nachfrage am US-Terminmarkt (COMEX), doch kritisch hingegen ist das Volumen im größten Gold ETF (SPDR) zu sehen, es fiel auf den tiefsten Stand seit 2008.
Zinswende in den USA könnte Goldpreis auf 1.000 US-Dollar schieben
Die Zinserhöhungsspekulationen könnten mit restriktiv wahrgenommenen Stellungnahmen der Fed-Notenbanker und weiterhin positiven Fundamentaldaten aus den USA neue Nahrung erhalten. Zwar waren die US-Wirtschaftsdaten in dieser Woche eher durchwachsen. Doch mit dem Blick auf die wichtigsten Indikatoren Arbeitsmarkt, Wirtschaftswachstum und Inflation ist ein Zinsniveau, welches der konjunkturellen Situation in den USA angepasst ist, nur eine Frage der Zeit. Ein Ende der Nullzinspolitik und anziehende Renditen in den langlaufenden US-Staatsanleihen könnten den Glanz des zinslosen Golds weiter trüben und den Kurs wieder Richtung Jahrestief um 1.182 USD je Feinunze drücken. Unterhalb davon ist weiterer