Die IEA erklärte kürzlich, Aussagen zum Boden des Öl-Marktes seien reine Spekulation. Ohne größere Störung dürfte eine Erholung der Preise zwar nicht bevorstehen, doch mehren sich die Anzeichen, dass sich die Flut wendet.
Kein Preisverfall auf 20 oder 25 USD erwartet
OPEC-Generalsekretär Al-Badri gab derweil an, dass sich der Ölpreis auf dem aktuellen Niveau stabilisieren sollte. Er erwarte keinen Preisverfall auf 20 oder 25 USD je Barrel. Die Produktionskosten der OPEC seien niedriger als die anderer Ölproduzenten. Und sobald diese Produzenten Geld verlieren, würden sie ihre Produktion senken. Wenn zudem die Öl-Firmen ihre Investitionen zurückfahren, könnte der Ölpreis sogar wieder über 100 USD steigen.
Ölförderer in der Nordsee schlagen Alarm
Daneben schlagen inzwischen die Ölförderer in der Nordsee Alarm. „Wir stehen kurz vor dem Kollaps“, soll Robin Allan, Chef des britischen Branchenverbandes Brindex, der vor allem kleinere Ölfirmen vertritt, gesagt haben. Beim derzeitigen Ölpreis sei es fast unmöglich, Geld zu verdienen. Laut Medienberichten stehen in Norwegen bereits 10% der rund 100.000 Arbeitsplätze zur Disposition. Der staatliche Energiekonzern Statoil, dessen Geschäfte weit über die Öl- und Gasförderung in der Nordsee hinausreichen, will seine Kosten bis 2016 insgesamt um 1,3 Milliarden Dollar senken.
Unterhalb von 50 USD zeichnet sich eine Bodenbildung ab
Die aktuellen Nachrichten deuten also inzwischen darauf hin, dass eine Bodenbildung bei den Ölpreisen möglich ist. Und eine solche zeichnet sich derzeit auch unterhalb der 50 USD-Marke ab.
Aber bislang wurden alle Anzeichen für eine Stabilisierung oder gar stärkere Gegenbewegung nach kurzer Zeit immer wieder zunichte gemacht. Es fehlt einfach noch ein klares Signal der Bullen, dass sie bereit für Käufe sind.
Unser schrittweiser Einstieg in den Ölmarkt könnte sich aber bald auszahlen. Angesichts der langfristigen Perspektiven des Ölpreis (wir erwarten in 2015 wieder deutlich höhere Notierungen) halten wir an unseren Long-Positionen fest. Wir würden sie sogar nochmal aufstocken, wenn die Kurse weiter fallen sollten.
(Quelle: Geldanlage-Brief, Ausgabe vom 25.01.2014)