FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach einem weiteren Rekord im frühen Handel ist der Dax am Dienstag gegen Mittag wieder etwas unter die Marke von 12 800 Punkten gerutscht. Der deutsche Leitindex verlor 0,11 Prozent auf 12 792,32 Punkte. Zuvor hatte er mit 12 834,91 Zählern knapp sein am Vortag erreichtes Rekordhoch übertrumpft. Die Veröffentlichung des ZEW-Konjunkturindexes sowie jüngste Zahlen zum Wirtschaftswachstum der Eurozone prallten an dem Barometer ab. Am Nachmittag stehen noch Daten zur US-Industrieproduktion als möglicher Kurstreiber auf der Agenda.
Der MDax (MDAX) der mittelgroßen Werte gab zuletzt um 0,06 Prozent auf 25 039,49 Zähler nach. Der TecDax (TecDAX) sank um 0,41 Prozent auf 2217,11 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) notierte 0,15 Prozent schwächer bei 3636,56 Punkten.
Nach dem guten Lauf seit Mitte April sehen Marktexperten beim Dax inzwischen weniger Spielraum nach oben. Viele Anleger warteten wohl bereits auf eine Kurskorrektur, schrieb Analyst Milan Cutkovic vom Handelshaus Axitrader. Vorerst seien weitere Rekorde aber nicht ausgeschlossen. Laut Christian Henke von IG Markets wäre aus charttechnischer Sicht nun der Stand von 12 945 Punkten das nächste Etappenziel. Die runde Marke von 13 000 Punkten bleibt also im Blick der Anleger.
KREISE: ADVENT ERWÄGT NEUES ÜBERNAHMEANGEBOT FÜR STADA
Für Schlagzeilen sorgte unter den Einzelwerten der Pharmakonzern Stada (4:STAGn). Hier schob die Aussicht auf eine womöglich wieder aufflammende Bieterschlacht die Aktien um mehr als 1 Prozent an. Damit gehörten sie zu den MDax-Favoriten. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg erwägt der unterlegene Finanzinvestor Advent zusammen mit der chinesischen Firma Shanghai Pharmaceuticals ein neues, auf rund 70 Euro je Aktie aufgestocktes Angebot.
Commerzbank-Analyst Daniel Wendorff hält eine weitere Advent-Offerte indes für unwahrscheinlich. Nach einem bereits mehrwöchigen Tauziehen hatte sich die Stada-Führung für das Angebot der Finanzinvestoren Bain und Cinven entschieden.
VODAFONE SCHIEBT DEUTSCHE TELEKOM AN
Der gut aufgenommene Jahresbericht des britischen Mobilfunkkonzerns Vodafone (3:VOD) stützte im Dax auch die Papiere der Deutschen Telekom (4:DTEGn) - sie verteuerten sich an der Index-Spitze um gut 0,7 Prozent.
Im TecDax drehten die Aktien des Chipherstellers Dialog Semiconductor (4:DLGS) leicht ins Minus, nachdem sie am Morgen mit 47,90 Euro zeitweise über das Niveau vor dem starken Kurseinbruch im April hinausgeschossen waren. Damals hatten Spekulationen über ein möglicherweise schrumpfendes Geschäft mit dem iPhone-Hersteller Apple (2:AAPL) die Aktionäre aus den Papieren getrieben.
Zu den schwächsten TecDax-Werten gehörten die Papiere von Drillisch (4:DRIG) mit einem Abschlag von rund zweieinhalb Prozent. Nach den starken Kursgewinnen infolge des Übernahmeangebots von United Internet (4:UTDI) vom vergangenen Freitag machten Anleger nun Kasse. Am Morgen hatten die Experten von Jefferies bereits ihre Kaufempfehlung für die Drillisch-Anteile gestrichen. Die Aktien des Sicherheits- und Medizintechnikherstellers Drägerwerk (4:DRWG_p) verloren gut 3 Prozent. Händler sprachen von Gewinnmitnahmen nach einem zuletzt guten Lauf.