Ise-Shima/Washington (Reuters) - Die G7-Länder werden sich auf ihrem Gipfeltreffen in Japan über Maßnahmen gegen Chinas Überkapazitäten in der Stahlproduktion beraten.
Chinas Überproduktion betreffe alle Länder, sagte EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker am Donnerstag vor Gipfelbeginn im japanischen Ise-Shima. Auch die US-Regierung macht Druck: Rostfreier Stahl aus China werde mit einem Antidumping-Aufschlag von 450 Prozent belegt, teilte das US-Handelsministerium in Washington am Mittwoch mit. Das Thema wird auf der Agenda des G7-Gipfels stehen, der am Vormittag am Donnerstag begann.
An dem Treffen nehmen die sieben Staats- und Regierungschefs der USA, Kanadas, Deutschlands, Großbritanniens, Frankreichs, Italiens, Japans sowie der EU-Ratspräsident Donald Tusk und EU-Kommissionspräsident Juncker teil.
China ist der weltweit größte Stahlhersteller. Die Branche ist von Überkapazitäten geprägt, zumal die Binnennachfrage wegen des schwachen Wirtschaftswachstums eingebrochen ist. Die Europäische Union und die USA werfen China vor, Stahl zu Dumpingpreisen auf den Weltmarkt zu werfen. In den USA wurden bereits vor der Entscheidung vom Mittwoch hohe Strafzölle verhängt, in der EU ermittelt die EU-Kommission gegen China und Russland.