Frankfurt (Reuters) - Im Skandal um die Manipulation von Diesel-Abgasen bei deutschen Autoherstellern gerät Zulieferer Bosch wegen möglicher Beihilfen einem Zeitungsbericht zufolge stärker ins Visier.
Wie das "Handelsblatt" am Donnerstag vorab berichtete, nimmt die Staatsanwaltschaft Stuttgart auch im Fall Daimler (DE:DAIGn) Bosch-Mitarbeiter unter die Lupe. "Wir ermitteln auch im Fall Daimler gegen Bosch-Mitarbeiter wegen des Verdachts auf Beihilfe", zitierte das Blatt einen Sprecher der Staatsanwaltschaft. Dieses Verfahren sei getrennt von dem Fall Volkswagen (DE:VOWG) zu sehen. Seit Herbst 2015 prüft die Behörde dem Bericht zufolge im VW-Abgasskandal, ob Bosch-Mitarbeiter darin verstrickt sein könnten.
Ein Bosch-Sprecher bestätigte der Zeitung zufolge das zweite Ermittlungsverfahren, wollte aber zum laufenden Verfahren keine weiteren Angaben machen. Bosch kooperiere mit den Behörden, wurde er zitiert. Bei der Staatsanwaltschaft war zunächst niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.
Die Strafverfolger hatten am Dienstag Daimler-Standorte in vier Bundesländern unter Einsatz von rund 250 Staatsanwälten und Polizeibeamten durchsucht.