PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die wichtigsten europäischen Aktienmärkte haben sich am Dienstag etwas von ihren leichten Kursverlusten zu Wochenbeginn erholt. Vor dem Leitzinsentscheid der US-Notenbank (Fed) am Mittwoch hielten sich aber die Kursbewegungen in Grenzen.
Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) rückte um 0,18 Prozent auf 3416,57 Punkte vor. Der französische Cac 40 (CAC 40) legte um 0,18 Prozent auf 5486,05 Punkte zu. Für den Londoner FTSE 100 ("Footsie") ging es um 0,19 Prozent auf 7472,08 Punkte nach oben.
Am Mittwoch dürfte die Fed einen weiteren Schritt auf dem Weg hin zu höheren Zinsen beschließen. Die meisten Analysten rechnen fest mit der achten Zinserhöhung im aktuellen Zinszyklus. Demnach sollte die Fed den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte in die Spanne zwischen 2,00 Prozent und 2,25 Prozent anheben. Und nach den Hinweisen von EZB-Präsident Mario Draghi auf eine steigende Inflation seien die Anleger brennend daran interessiert, was sein US-Kollege Jerome Powell zum Thema Teuerungsraten zu sagen hat, schrieb Jochen Stanzl, Marktanalyst beim Handelshaus CMC Markets.
Aus Branchensicht waren vor allem Öl- und Gaskonzerne (STOXX Europe 600 Oil & Gas) gefragt, die 1,60 Prozent gewannen. Die Ölpreise hielten ihre kräftigen Gewinne vom Wochenstart, nachdem sich das Ölkartell Opec zusammen mit anderen großen Förderern, darunter Russland, am Wochenende gegen eine Ausweitung der Produktion entschieden hatte.
Luftfahrtaktien jedoch litten unter den steigenden Ölpreisen, weil sich dadurch die Treibstoffkosten erhöhen können. So fielen in Paris die Papiere von Air France-KLM (9:AIRF) um rund 2 Prozent. In London büßten die Anteilsscheine von IAG (3:ICAG) mehr als 1 Prozent und die von Easyjet (3:EZJ) rund 2,5 Prozent ein.
Unter den weiteren Einzelwerten kletterten die Aktien von Next (3:NXT) um knapp 8 Prozent in die Höhe und übernahmen im "Footsie" die Spitzenposition. Damit notierten die Aktien wieder auf dem Niveau von Anfang September. Der Einzelhändler für Mode und Einrichtungsgegenstände hatte trotz des heißen Wetters im Sommer seine Prognosen für den Umsatz und den Vorsteuergewinn in diesem Jahr angehoben.
Den zweiten Platz im britischen Leitindex hatten die Anteilsscheine von Glencore (3:GLEN) mit einem Plus von rund 3 Prozent inne. Der Bergbaukonzern greift für den Rückkauf eigener Aktien noch tiefer in die Tasche.