Investing.com -- In den frühen Morgenstunden des Dienstags mussten die Ölpreise im europäischen Handel einen leichten Rückgang hinnehmen. Diese Entwicklung korreliert mit der Erwartungshaltung der Händler, die gespannt auf eine Fülle von wirtschaftlichen Daten aus den wichtigsten Ölimportländern in dieser Woche schauen. Zusätzlich behalten sie die potenzielle Beeinträchtigung der Versorgung durch den aufkommenden Tropensturm Idalia im Auge.
Die Rohölpreise rührten sich am Montag kaum von der Stelle. Zuvor waren sie zwei Wochen lang gesunken. Die Investoren hielten sich im Vorfeld wichtiger Datenpunkte aus den USA und China im Laufe dieser Woche mit größeren Wetten zurück.
Eine zweimonatige Rallye an den Ölmärkten endete Mitte August abrupt, als erneute Sorgen über steigende Zinssätze und eine nachlassende Nachfrage - insbesondere in China - zu heftigen Gewinnmitnahmen führten.
Was die Angebotssituation betrifft, richten die Märkte ihre Aufmerksamkeit auf potenzielle Störungen der Ölproduktion im Golf von Mexiko. Dort wird der Tropensturm Idalia voraussichtlich am Mittwoch in Florida auf Land treffen und sich voraussichtlich zu einem schweren Hurrikan entwickeln.
Die Futures für Brentöl fielen leicht auf 83,78 Dollar pro Barrel, während die Futures für Rohöl der Sorte West Texas Intermediate um 0,1 % auf 80,00 Dollar pro Barrel fielen.
Wirtschaftsdaten aus den USA und China im Fokus
Die Märkte erwarten in dieser Woche eine Reihe von Daten aus den größten Volkswirtschaften der Welt, angefangen mit dem Verbrauchervertrauen in den USA im Laufe des Tages.
Eine zweite Schätzung zur Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts im zweiten Quartal steht am Mittwoch an, während die Daten zu den persönlichen Konsumausgaben (PCE), dem bevorzugten Inflationsindikator der US-Notenbank, am Donnerstag erwartet werden.
Des Weiteren wird am Freitag die Beschäftigtenzahl außerhalb der Landwirtschaft für den Monat August veröffentlicht. Diese Daten, zusammen mit dem PCE-Wert, werden in die Überlegungen der Federal Reserve zur Planung künftiger Zinserhöhungen einfließen. Zuletzt haben die Falkensignale der Fed den US-Dollar in den letzten Sitzungen in die Nähe eines Dreimonatshochs getrieben und dadurch die Ölpreise unter Druck gesetzt.
In China stehen am Donnerstag die Einkaufsmanagerindex (PMI) im Fokus. Diese werden von Händlern aufmerksam verfolgt, um Einblicke in die Konjunkturentwicklung des größten Ölimporteurs der Welt zu gewinnen.
Trotz einiger Konjunkturmaßnahmen seitens Chinas, die die Stimmung in Bezug auf die Ölnachfrage des Landes aufgehellt haben, bleiben die Märkte besorgt über den allgemeinen wirtschaftlichen Abschwung, der voraussichtlich die Nachfrage des Landes nach Rohöl beeinträchtigen wird.
Sturm Idalia droht US-Lieferungen zu stören
Es wird erwartet, dass der Sturm am Mittwoch in Florida auf Land trifft und entlang des Golfs von Mexiko extrem widrige Wetterbedingungen verursacht. Diese könnten zu Produktionsausfällen in der ölreichen Region führen.
Etwa ein Sechstel der gesamten US-Ölproduktion entfällt auf diese Region, daher könnten etwaige Unterbrechungen kurzfristig zu einer Verknappung des US-Rohölangebots führen. Dieses Szenario könnte die Ölpreise unterstützen, insbesondere vor dem Hintergrund der bereits erfolgten erheblichen Produktionskürzungen seitens Saudi-Arabiens und Russlands im Verlauf dieses Jahres, die das globale Ölangebot deutlich verringert haben.