LÜBECK (dpa-AFX) - Der Flughafen Lübeck hat Insolvenz angemeldet. Es sei ein vorläufiges Insolvenzverfahren eröffnet worden, sagte eine Sprecherin des Amtsgericht Lübeck am Mittwoch. Nach Informationen der "Lübecker Nachrichten" wurde der Hamburger Anwalt Klaus Pannen zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Beantragt habe die Insolvenz Siegmar Weegen, der am Dienstag zum Notgeschäftsführer berufen worden war.
Er glaube, dass in dieser Situation in einem Insolvenzverfahren auch ein Stück Hoffnung sein könne, sagte Lübecks Bürgermeister Bernd Saxe (SPD) der dpa. Saxe hatte zuvor das Verhalten der Flughafeneigentümer kritisiert, die nicht zu erreichen sind. "Es ist unverantwortlich von den Eigentümern und dem eigentlichen Geschäftsführer, das Unternehmen drei, fast vier Wochen alleingelassen zu haben."
In der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass der bisherige Eigentümer, der ägyptische Investor Mohamad Rady Amar, seine Anteile an der 3-Y-Logistic und Projektbetreuung GmbH verkauft hat. Das ist die Muttergesellschaft der Yasmina Flughafenmanagement GmbH, die den Flughafen Lübeck-Blankensee seit 1. Januar 2013 betreibt. Neuer Inhaber und gleichzeitig Geschäftsführer der Yasmina ist der Berliner Geschäftsmann Adam Wagner.
"Trotz verschiedener Versuche von verschiedener Seite - Stadt, Land, Mitarbeiter - gibt es weder zum ausgeschiedenen Alt-Eigentümer noch zu den neuen Eigentümern irgendeinen Kontakt", sagte Saxe. Briefe seien als unzustellbar zurückgekommen. Aus Mieten und Pachten schulde die Flughafenbetriebsgesellschaft der Stadt etwa 189 000 Euro.
Zudem warten die 100 Flughafenmitarbeiter seit dem 15. April auf ihren Lohn für diesen Monat, wie eine Flughafensprecherin sagte. Der Flughafenbetrieb laufe aber normal, die Mitarbeiter kämen zur Arbeit.