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FOKUS 1-Aussicht auf Webers EZB-Verzicht bremst Euro

Veröffentlicht am 09.02.2011, 13:38
Aktualisiert 09.02.2011, 13:40
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* Kreise - Bundesbank-Chef will nicht EZB-Präsident werden * Spekulationen über laxere Geldpolitik in Euro-Zone

* Renditen für US-Staatsanleihen steigen weiter an

(neu: Weber, Analysten, US-Rentenmarkt)

Frankfurt, 09. Feb (Reuters) - Der sich andeutende Verzicht von Bundesbank-Chef Axel Weber auf die EZB-Präsidentschaft hat die Anleger am Mittwoch zeitweilig verunsichert. "Weber gilt eher als Falke. Wenn er nicht an die EZB-Spitze aufrückt, nährt das Spekulationen, dass die Notenbank eine eher lockere Geldpolitik fahren könne", kommentierte Commerzbank-Analystin Antje Praefcke.

Die Spekulationen bremsten den Euro und ließen zeitweilig die Kurse für deutsche Staatsanleihen steigen. Die Gemeinschaftswährung fiel auf bis zu 1,3609 Dollar nach 1,3622 Dollar zum US-Vortagesschluss zurück. Der für die europäischen Rentenmärkte richtungweisende Bund-Future drehte kurzzeitig leicht ins Plus. Auch dem Dax<.GDAXI> ging etwas die Luft aus. Der Leitindex für den deutschen Aktienmarkt lag weitgehend unverändert bei 7325 Zählern, nachdem er am Morgen noch auf ein Drei-Jahres-Hoch von 7350 Punkten geklettert war. Das häufig als Sicherheitsanker gefragte Gold kostete nahezu unverändert 1363,80 Dollar beziehungsweise 999,45 Euro je Feinunze.

Weber gibt das Rennen um den Chefposten bei der Europäischen Zentralbank (EZB) auf, wie Reuters in mehreren europäischen Finanzzentren aus mit dem Vorgang vertrauten Kreisen erfuhr. Der 53-Jährige ist eine der lautesten und einflussreichsten Stimmen im EZB-Rat, der über die Geldpolitik für die Euro-Zone entscheidet. Er gilt als geldpolitischer Hardliner ("Falke"), der in der Hochzins-Tradition der Bundesbank steht.

Im Verlauf erholte sich die Gemeinschaftswährung jedoch wieder auf 1,3644 Dollar. Webers Verzicht wäre nach Einschätzung von UniCredit-Analyst Kornelius Purps zwar eine Überraschung. "Die Auswirkungen auf den Euro dürften sich aber in Grenzen halten, da - egal wer die Leitung übernimmt - eine stabilitätsorientierte Geldpolitik der EZB garantiert sein dürfte."

SPEKULATIONEN ÜBER HÖHERE ZINSEN DRÜCKEN ANLEIHENKURSE

Die Kurse für europäische Staatsanleihen folgten am Mittag den Notierungen für US-Papiere nach unten. Der Bund-Future lag 23 Ticks tiefer bei 122,59 Zählern. Die Rendite der dem Terminkontrakt zugrundeliegenden zehnjährigen Bundesanleihe stieg auf bis zu 3,295 Prozent und damit den höchsten Stand seit mehr als einem Jahr. Zehnjährige US-Staatsanleihen warfen mit bis zu 3,77 Prozent so viel wie seit Ende April 2010 nicht mehr ab - dem Zeitpunkt als die europäische Staatsschuldenkrise sich dramatisch zuspitzte. Händlern zufolge zeigte sich das nachlassende Interesse der Investoren an Staatsanleihen am Dienstagabend (europäischer Zeit) an der schwachen Nachfrage nach US-Bonds mit drei Jahren Laufzeit. Die Rendite der Papiere lag mit 1,349 Prozent über den Markterwartungen.

Analysten sehen die wachsende Unlust von Anlegern auf Staatspapiere als Folge sich aufhellender Perspektiven für die Weltwirtschaft und der Erwartung, dass steigende Inflationsraten zu einer strafferen Geldpolitik in den Industrieländern führen wird. Die beiden führende US-Notenbanker Richard Fisher und Jeffrey Lacker hatten sich zuletzt kritisch über die lockere Geldpolitik in der weltgrößten Volkswirtschaft geäußert. Mit Spannung wird daher eine Rede von Fed-Boss Ben Bernanke am Abend erwartet.

(Reporter: Stefan Schaaf; redigiert von Sabine Wollrab)

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