* Kreise - Bundesbank-Chef will nicht EZB-Präsident werden * Spekulationen über laxere Geldpolitik in Euro-Zone
* Renditen für US-Staatsanleihen steigen weiter an
(neu: Weber, Analysten, US-Rentenmarkt)
Frankfurt, 09. Feb (Reuters) - Der sich andeutende Verzicht von Bundesbank-Chef Axel Weber auf die EZB-Präsidentschaft hat die Anleger am Mittwoch zeitweilig verunsichert. "Weber gilt eher als Falke. Wenn er nicht an die EZB-Spitze aufrückt, nährt das Spekulationen, dass die Notenbank eine eher lockere Geldpolitik fahren könne", kommentierte Commerzbank-Analystin Antje Praefcke.
Die Spekulationen bremsten den Euro
Weber gibt das Rennen um den Chefposten bei der Europäischen Zentralbank (EZB) auf, wie Reuters in mehreren europäischen Finanzzentren aus mit dem Vorgang vertrauten Kreisen erfuhr. Der 53-Jährige ist eine der lautesten und einflussreichsten Stimmen im EZB-Rat, der über die Geldpolitik für die Euro-Zone entscheidet. Er gilt als geldpolitischer Hardliner ("Falke"), der in der Hochzins-Tradition der Bundesbank steht.
Im Verlauf erholte sich die Gemeinschaftswährung jedoch wieder auf 1,3644 Dollar. Webers Verzicht wäre nach Einschätzung von UniCredit-Analyst Kornelius Purps zwar eine Überraschung. "Die Auswirkungen auf den Euro dürften sich aber in Grenzen halten, da - egal wer die Leitung übernimmt - eine stabilitätsorientierte Geldpolitik der EZB garantiert sein dürfte."
SPEKULATIONEN ÜBER HÖHERE ZINSEN DRÜCKEN ANLEIHENKURSE
Die Kurse für europäische Staatsanleihen folgten am Mittag
den Notierungen für US-Papiere nach unten. Der
Bund-Future
Analysten sehen die wachsende Unlust von Anlegern auf Staatspapiere als Folge sich aufhellender Perspektiven für die Weltwirtschaft und der Erwartung, dass steigende Inflationsraten zu einer strafferen Geldpolitik in den Industrieländern führen wird. Die beiden führende US-Notenbanker Richard Fisher und Jeffrey Lacker hatten sich zuletzt kritisch über die lockere Geldpolitik in der weltgrößten Volkswirtschaft geäußert. Mit Spannung wird daher eine Rede von Fed-Boss Ben Bernanke am Abend erwartet.
(Reporter: Stefan Schaaf; redigiert von Sabine Wollrab)