FOKUS 2-US-Jobdaten stiften Verwirrung - Dax reduziert Gewinne

* US-Wirtschaft schafft weit weniger Stellen als angenommen

* Weiter Verunsicherung wegen angespannter Lage in Ägypten

* Erfolgreiches Börsendebüt von Derby Cycle

(neu: US-Arbeitsmarktdaten, mehr Finanzwerte, Nordex)

Frankfurt, 04. Feb (Reuters) - Die Ungewissheit über den wahren Zustand des US-Arbeitsmarkts hat die Anleger am deutschen Aktienmarkt am Freitag vorsichtig agieren lassen. Der Dax<.GDAXI> gab nach Vorlage des Arbeitsmarktberichts für Januar einen Teil seiner Gewinne ab und notierte am Nachmittag nur noch 0,1 Prozent im Plus bei 7203 Punkten. Der Stellenaufbau in den USA war im Januar deutlich hinter den Berechnungen von Experten zurückgeblieben, zugleich fiel aber die Arbeitslosenquote mit neun Prozent besser aus als erwartet.

Nach Ansicht von Analysten dürfte die Statistik durch den heftigen Wintersturm in weiten Teilen der USA verzerrt worden sein. Sowohl Firmen als auch Arbeitssuchende hätten ihre Daten nicht rechtzeitig bei den Ämtern einreichen können. "Es gab da einige Verwirrung, ehe man sich einig war, was von diesem Arbeitsmarktbericht zu halten ist", kommentierte ein Händler. Die US-Börsen<.DJI><.SPX><.IXIC> eröffneten fast unverändert. Der Euro-Stoxx50E<.STOXX50E> gewann 0,2 Prozent.

Die angespannte Lage in Ägypten sorgte bei Anleger weiter für Zurückhaltung, deshalb blieben die Zuschläge auf beiden Seiten des Atlantiks begrenzt. In Kairo forderten auch am Freitag wieder Tausende den Rücktritt von Präsident Husni Mubarak. In den vergangenen Tagen war es zu heftigen Straßenschlachten zwischen Anhängern und Gegnern des Präsidenten gekommen. Investoren sorgen sich vor allem darum, dass bei einer Ausbreitung der Proteste in der Region die Ölversorgung gefährdet werden könnte.

FINANZWERTE GESUCHT - AUTOWERTE UNTER VERKAUFSDRUCK

Beim ersten deutschen Börsendebüt des Jahres stiegen die Aktien des Fahrradherstellers Derby Cycle zum Wochenschluss bis auf 13,29 Euro. Allerdings fielen sie im Verlauf auf 12,91 Euro zurück, nach einem Ausgabepreis von 12,50 Euro. Die Cloppenburger Firma hatte im Vorfeld nur sechs Millionen Aktien platzieren können statt der geplanten 6,8 Millionen.

An den europäischen Märkten konnten sich vor allem Bankentitel weiter erholen, die im Zuge der Finanzkrise kräftig Federn gelassen hatten. Nach einer Hochstufung von J.P. Morgan setzten sich Münchener Rück mit einem Plus von 2,8 Prozent an die Dax-Spitze. Deutsche Bank und Commerzbank gewannen 2,5 beziehungsweise 0,9 Prozent. Die Titel der Aareal Bank gingen im MDax<.MDAXI> mit einem Plus von bis zu 3,6 Prozent zeitweise vorneweg. Fondsmanager Daniel Zindstein vom Finanzdienstleister Gecam sprach von einem Favoritenwechsel: "Zyklische Autotitel, die Überflieger des letzten Jahres, haben zugunsten der Kellerkinder Banken und Versorger abgeben müssen." Bestes Beispiel seien Aktien der Allianz, die seit Jahresbeginn bereits knapp 20 Prozent zugelegt haben. Am Freitagmittag notierten sie 0,4 Prozent höher. Dagegen verloren die Papiere von VW, Daimler und BMW zwischen 1,1 und 0,5 Prozent.

Im MDax profitierten Hamburger Hafen von einer Kurszielerhöhung auf 40 Euro durch die Citigroup. Die Aktien kletterten um 2,5 Prozent auf 34,76 Euro.

Drei Großaufträge aus der Türkei und Polen hievten Nordex mit einem Plus von 5,4 Prozent an die Spitze des TecDax<.TECDAX>. Das Neugeschäft habe sich 2010 durch die Aufträge gegenüber 2009 im zweistelligen Bereich verbessert, teilte Nordex mit. Analysten bemängelten indes, dass das angesichts der mauen Auftragslage 2009 kein Anzeichen für eine Kehrtwende sei.

(Reporter: Kirsti Knolle und Tom Körkemeier; redigiert von Ralf Banser)