Zürich, 06. Okt (Reuters) - Die Schweizer Börse dürfte am Donnerstag fester starten. Händler rechneten mit Anschlusskäufen, nachdem in den USA die Beteiligungspapiere nach Börsenschluss in Europa kräftig angezogen haben. Das hatte auch in Fernost für anziehende Kurse gesorgt. "Die Hoffnung ist gross, dass die Euro-Länder ihren notleidenden Banken wirklich unter die Arme greifen", sagte ein Händler. Im Mittelpunkt des Interesses stehe nun die Zinssitzung der Europäischen Zentralbank - die letzten unter der Ägide des scheidenden Präsidenten Jean-Claude Trichet. Experten erwarten, dass die Währungshüter den Leitzins nach zwei Erhöhungen in diesem Jahr bei 1,5 Prozent belassen, zugleich jedoch den Banken wegen der Probleme am Geldmarkt mit zusätzlichen Liquiditätshilfen unter die Arme greifen.
Die Bank Clariden Leu berechnete den SMI vorbörslich um 45 Zähler höher mit 5550 Punkten. Der SMI-Future notierte um 1,1 Prozent fester bei 5539 Zählern. Am Mittwoch hatten der Schweizer Leitindex 1,1 Prozent zugelegt.
Vor der Bekanntgabe des EZB-Zinsentscheids um 13:45 Uhr wird mit einem ruhigen Geschäft gerechnet. Um 14:30 Uhr beginnt die Pressekonferenz der EZB und zugleich werden die wöchentlichen US-Arbeitsmarktdaten publiziert.
Bei der Grossbank UBS sind nach dem milliardenschweren Handelsskandal die beiden Chefs des globalen Aktienhandels, Francois Gouws und Yassine Bouhara, zurückgetreten. Mike Stewart, der im Sommer von der Bank of America Merrill Lynch zur UBS kam, wird per sofort Global Head of Equities. Wie UBS in der Nacht auf Donnerstag mitteilte, werden im Zusammenhang mit den unautorisierten Handelsgeschäften gegen weitere Mitarbeiter Disziplinarmassnahmen ergriffen.
Der Versicherungskonzern Zurich hat die im Februar bekanntgegebene, 1,7 Milliarden Dollar schwere Übernahme von 51 Prozent des Lebens-, Renten- und Schadenversicherungsgeschäfts der Banco Santander von der Banco Santander in Brasilien und Argentinien abgeschlossen.
Basileas Grossaktionär HBM BioVentures will vier eigene Kandidaten in den Verwaltungsrat der Biotechfirma bringen und hat deswegen eine ausserordentliche Generalversammlung beantragt.
Die Wettbewerbsbehörden in Europa und in der Schweiz haben das Gemeinschaftsunternehmen von Galenica und der deutschen Fresenius zur Entwicklung und Vermarktung von Therapien für Patienten mit chronischer Nierenerkrankung genehmigt. (Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Paul Arnold)