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Gaspreis klettert immer weiter - Norwegische Bohrinsel-Arbeiter dehnen Streik aus

Veröffentlicht am 05.07.2022, 10:09
Aktualisiert 05.07.2022, 10:23
© Reuters.
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von Robert Zach 

Investing.com -- Die europäischen Gaspreise kletterten am Dienstag weiter und erreichten neue Dreimonatshöchststände, als die Arbeiter in Norwegens Offshore-Gasindustrie sich für eine Ausweitung ihres Streiks auf weitere Felder aussprachen.

Bis 09.45 Uhr MEZ kostete der niederländische TTF-Kontrakt zur August-Lieferung 166,6 Euro je Megawattstunde und stieg damit um 2,2 % gegenüber dem Schlusskurs vom Montag. Zur Eröffnung hatte er 168,5 EUR/MWh erreicht, ehe er einen Teil seiner Gewinne wieder abgab.

Das norwegische Öl- und Gasunternehmen Equinor (OL:EQNR) hat bereits angekündigt, dass es die Produktion auf vier weiteren Feldern - Heidrun, Kristin, Tyrihans und Aasta Hansteen - kontrolliert abschalten muss, nachdem die Arbeiter die jüngsten Vorschläge der Schlichtungsstelle abgelehnt hatten.

Die Gesamtproduktion von Heidrun, Kristin/Tyrihans und Aasta Hansteen beläuft sich nach Angaben von Equinor auf rund 333.000 Barrel Öläquivalent pro Tag, wovon 264.000 boe pro Tag Erdgas sind.

Um die Einbußen aus der schlimmsten Inflation seit Jahrzehnten zu mildern, drängen die Arbeiter der Gewerkschaft Lederne auf höhere Löhne.

Die Verknappung der norwegischen Gaslieferungen kommt für Europa zu einem äußerst ungünstigen Zeitpunkt. Russland hat die Lieferungen an Länder wie die Niederlande und Dänemark vollständig eingestellt und die Lieferungen an seine beiden größten Abnehmer, Deutschland und Italien, mehr als halbiert. In Österreich hat sich die Situation am Dienstag jedoch leicht verbessert: Der integrierte Öl- und Gaskonzern OMV (VIE:OMVV) teilte mit, dass sich sein Defizit an russischem Gas von zuvor 50 % auf 40 % verringert hat.

Insbesondere Deutschland bemüht sich, die russischen Gasmengen durch ein beschleunigtes Investitionsprogramm in Terminals für den Import von Flüssiggas zu ersetzen. Die staatlichen Aufsichtsbehörden genehmigten am Montag den sofortigen Baubeginn für ein schwimmendes Regasifizierungsterminal in Wilhelmshaven bei Bremen, das 8,5 % des deutschen Gasbedarfs decken würde. Klaus-Dieter Maubach, Vorstandsvorsitzender des deutschen Energiekonzerns Uniper (ETR:UN01), sagte, er hoffe, dass die Anlage noch vor Ende des kommenden Winters in Betrieb genommen werden könne.

Uniper befindet sich derzeit in Gesprächen mit der deutschen Bundesregierung über ein milliardenschweres Rettungspaket. Damit sollen die Verluste des Unternehmens aus der Beschaffung von Gas vom Spotmarkt ausgeglichen werden, nachdem Russland seine Gaslieferungen drastisch reduziert hat.

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