Investing.com - Der Goldpreis ist am Freitag fast auf ein Viermonatstief gefallen, nachdem ein stärker als erwartet ausgefallener US-Arbeitsmarktbericht den Dollar gegenüber den anderen Leitwährungen steigen ließ.
Goldfutures mit Fälligkeit im August beendeten den Tag an der Comex-Sparte der New York Mercantile Exchange um 0,93% billiger auf 1.211,98 USD die Feinunze, was ihr niedrigster Schlusskurs seit dem 15. März gewesen ist.
Der US-Dollarindex, der den Kurs des Dollars gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen verfolgt, lag am Freitagabend nach einem Gewinn von 0,21% auf 95,78.
Gold und Dollar bewegen sich typischerweise in entgegengesetzte Richtungen, was heißt, dass bei einer Abwertung des Dollars die Goldfutures, die in der US-Währung ausgezeichnet sind, zu steigen beginnen.
Wie das US-Arbeitsministerium berichtete hat die Wirtschaft im letzten Monat mit 222.000 neuen Jobs mehr als die von Wirtschaftsforschern vorhergesagten 179.000 zusätzlichen Arbeitsplätze geschaffen hat.
Die Daten für April und Mai wurden zudem um 47.000 Arbeitsplätze nach oben korrigiert.
Die Arbeitslosenquote hingegen stieg leicht auf 4,4% an, nachdem sie im Mai auf einem 16-Jahrestief von 4,3% hereingekommen war, da mehr Menschen sich nach Arbeit umsahen, was als Anzeichen für die gute Lage am Arbeitsmarkt gilt.
Das schnelle Jobwachstum hat die Investoren versichert, dass die Wirtschaft gut aufgestellt ist und die Pläne der Fed für eine weitere Zinserhöhung verkraften kann.
Die Fed hatte die Zinsen auf ihrer Sitzung im Juni angehoben und an ihrer Prognose für eine weitere Zinsanhebung in diesem Jahr festgehalten. Allerdings hatten schwache Inflationsaussichten Zweifel aufkommen lassen, ob die Notenbanker an ihrer geplanten Straffung der Geldpolitik festhalten würden.
Gold reagiert sensibel auf steigende US-Zinsen, da ein solcher die Alternativkosten für unverzinste Anlagen wie Goldbarren erhöht, während gleichzeitig der Dollarkurs, in welchen das Metall ausgezeichnet wird, ansteigt.
Ansonsten wurde Silber im Edelmetallhandel am Freitagabend nach einem Eibruch um 2,49% zu 15,58 USD die Feinunze gehandelt.
Die schweren Verlusten setzten ein, nachdem es am Donnerstagabend zu einem Blitzeinbruch von fast 10% gekommen war, den die Futures zum größten Teil wieder ausgleichen konnten.
Unterdessen sank der Preis von Kupfer um 0,39% auf 2,651 USD das Pfund, Platin verbilligte sich um 0,14% auf 909,00 USD die Feinunze, während es mit Palladium um 0,57% auf zuletzt 836,98 USD die Feinunze nach oben ging.
In der anstehenden Woche werden sich die Märkte vor allem auf die Aussagen der US-Notenbankchefin Janet Yellen zur Geldpolitik konzentrieren. Zudem gibt es am Freitag wichtige Daten zur Inflation und den Einzelhandelsumsätzen.
Die neuesten Arbeitsmarktdaten aus Großbritannien und die geldpolitische Sitzung der kanadischen Notenbank, beide am Mittwoch, dürften für den Markt ebenfalls von Interesse sein.
Vor Beginn der kommenden Woche hat Investing.com eine Liste dieser und anderer Ereignisse zusammengestellt, die die Märkte beeinflussen könnten.
Montag, den 10. Juli
China veröffentlicht die amtlichen Zahlen zur Verbraucher- und Erzeugerpreisinflation.
In der Eurozone veröffentlicht Deutschland Daten zur Handelsbilanz.
Dienstag, den 11. Juli
Australien publiziert nichtamtliche Zahlen zum Geschäftsklima.
Der Vize der Bank of England Ben Broadbent hält in Schottland eine Rede.
Kanada publiziert Zahlen zu den Hausbauanfängen.
Später wird das Fed-Mitglied Lael Brainard in New York eine Rede halten.
Mittwoch, den 12. Juli
Großbritannien gibt seinen monatlichen Beschäftigungsreport heraus.
Die kanadische Notenbank gibt den Leitzins bekannt und publiziert ihren Bericht zur Geldpolitik, welcher das konjunkturelle Umfeld und weitere Faktoren, die die Entscheidung der Bank beeinflussten, erläutert. Danach gibt es noch eine Pressekonferenz.
Die Vorsitzende der Fed Janet Yellen sagt vor dem Finanzausschuss des US-Repräsentantenhauses in Washington zu dem halbjährlichen Report zur Geldpolitik aus.
Donnerstag, den 13. Juli
China legt Daten zur Handelsbilanz vor.
Die USA veröffentlichen Berichte zu den Erzeugerpreisen und den Anträgen auf Arbeitslosengeld.
Die Vorsitzende der Fed Janet Yellen gibt vor dem Bankenausschuss des Senats in Washington eine Stellungsnahme ab.
Der Präsident der Fed in Chicago, Charles Evans, wird in Idaho eine Rede halten, während das Fed-Mitglied Lael Brainard in Massachusetts auftreten wird.
Freitag, den 14. Juli
Die USA beenden die Woche mit einer Vielzahl von Konjunkturberichten, unter anderem zur Inflation, den Einzelhandelsumsätzen, der Industrieproduktion und zum Konsumklima.
Der Präsident der Fed in Dallas Robert Kaplan wird in Mexiko-Stadt eine Rede halten.