Von Ambar Warrick
Investing.com - Der Goldpreis musste am Freitag einige Zugewinne wieder abgeben, schließt die Handelswoche aber insgesamt leicht verbessert ab. Allgemein setzt sich die Ansicht durch, dass die Fed mit kleineren Zinserhöhungen den sich verschlechternden Wirtschaftsindikatoren entgegenwirkt. Der Optimismus über mögliche kleinere Zinserhöhungen seitens der Fed, um die sich verschlechternden Wirtschaftsindikatoren zu bremsen, hat sich allgemein durchgesetzt.
Der Goldpreis wurde auf einem höheren Niveau als der Gold-Future gehandelt. Dieses als „Backwardization“ bezeichnete Phänomen deutet darauf hin, dass die kurzfristige Nachfrage nach dem gelben Edelmetall steigen könnte.
Der Goldpreis verlor knapp 0,1 % auf 1.753,20 USD je Feinunze, während der an der COMEX-Sparte der New Yorker Handelsbörse NYMEX gehandelte Gold-Future fast 0,4 % auf 1.752,65 USD je Feinunze zulegen konnte. Beide Instrumente werden die Handelswoche mit einem Preiszugewinn von etwa 0,3 % abschließen.
Futures-Kontrakte, die über den Dezember hinaus laufen, wurden aber deutlich über den Kassapreisen gehandelt. Januar-Futures wurden bei etwa 1.761,60 USD je Feinunze gehandelt, während der Februar-Kontrakt bei etwa 1.768,80 USD je Feinunze notiert wurde.
Der Thanksgiving-Feiertag gestern in den USA gab den Metallmärkten nur wenige Anreize zum Handeln, wobei die Handelsvolumina ebenfalls gedämpft blieben. Positive Signale aus dem Protokoll der letzten Fed-Sitzung im November sorgten derweil für Rückenwind für die Preise.
Das Protokoll zeigt deutlich, dass mehrere Fed-Vertreter der Auffassung sind, dass das Tempo der Zinserhöhungen verlangsamt werden sollte. Damit sollen die Folgen für die Wirtschaft abgeschwächt werden. Kurzfristig könnte der Druck auf die Metallmärkte daher nachlassen.
Allerdings befinden sich die US-Zinssätze immer noch auf dem Niveau, das zuletzt während der Finanzkrise 2008 erreicht wurde. Es wird erwartet, dass sie ihren Höhepunkt erst auf einem viel höheren Niveau erreichen werden.
Dennoch könnte Gold in den kommenden Monaten von der erneuten Nachfrage nach sicheren Häfen profitieren, insbesondere wenn der Dollar weiter schwächelt.
Diese Woche veröffentlichte Einkaufsmanagerdaten aus Japan und den USA zeichneten derweil ein düsteres Bild der größten Volkswirtschaften der Welt. Zur negativen Stimmung trugen auch die Rekordinfektionszahlen in China bei.
Der Dollar wird die Handelswoche mit einem Minus von 1 % abschließen, da die dovishen Signale der Fed zu neuen, riskanteren Wetten angeregt haben. Viele Anleger spekulieren darauf, dass die Inflation in den USA und das Tempo der Fed bei ihren Zinserhöhungen ihren Höhepunkt erreicht haben.
Der Silber-Future verlor am Freitag 0,4 % und schließt die Woche mit einem Preisplus von 2 % ab. Dagegen notierte der Platin-Future 0,2 % schlechter. Unter dem Strich steht aber auch hier ein Wochenplus von 1 % zu Buche.
Unter den Industriemetallen stieg der Kupferpreis am Freitag leicht an, wird die Woche aber nahezu unverändert abschließen.
Der Kupfer-Future notierte 0,2 % fester auf 3,6360 USD pro Pfund und wird die Woche 0,1 % höher beenden.
China hat diese Woche in mehreren Großstädten wieder Bewegungseinschränkungen eingeführt, da das Land mit seinem bisher schlimmsten Corona-Ausbruch zu kämpfen hat.
Corona-bedingte Unterbrechungen haben das chinesische Wirtschaftswachstum in diesem Jahr zum Erliegen gebracht und die Metallnachfrage des weltgrößten Kupferimporteurs stark beeinträchtigt.
Da sich das Wachstum durch den neuen Ausbruch nun weiter abschwächen dürfte, erscheinen die Aussichten für Kupfer trotz Anzeichen einer Angebotsverknappung düster.