Investing.com - Für den Goldpreis ging es am Mittwoch im europäischen Frühhandel in keine bestimmte Richtung. Unterstützung kam allerdings von der verstärkten Nachfrage nach sicheren Häfen angesichts der erneuten Angst vor einer Bankenkrise und der Ungewissheit über die Geldpolitik vor der Zinsentscheidung der Fed.
Das gelbe Edelmetall verzeichnete gestern ein ordentliches Plus, als US-Bankaktien mit einer Welle von Abverkäufen konfrontiert waren. Die von der US-Regierung vermittelte Übernahme der First Republic Bank (NYSE:FRC) durch JPMorgan Chase & Co (NYSE:JPM) löste Befürchtungen aus, dass auch andere regionale US-Kreditinstitute mit Solvenzproblemen zu kämpfen hätten.
Viele Aktien von Regionalbanken wie PacWest Bancorp (NASDAQ:PACW) und Western Alliance Bancorporation (NYSE:WAL) brachen zwischen 15 % und 30 % ein.
Die Turbulenzen im Bankensektor begannen kurz vor dem Ende der Fed-Sitzung heute im Laufe des Tages, auf der eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte erwartet wird.
Beim Goldpreis gab es kaum Bewegung, eine Feinunze kostet aktuell 2.015,24 USD. Der an der COMEX-Sparte der New Yorker Handelsbörse NYMEX gehandelte Gold-Future wurde ebenfalls nahezu unverändert auf 2.024,10 USD je Feinunze gehandelt. Beide Instrumente hatten gestern um 1,7 % zugelegt und damit den größten Zuwachs seit fast einem Monat verzeichnet.
Die Goldnachfrage wurde auch durch die zunehmende Angst vor einem Zahlungsausfall der USA gestützt, nachdem Finanzministerin Janet Yellen davor gewarnt hatte, dass die größte Volkswirtschaft der Welt möglicherweise ab dem 1. Juni ihren Verpflichtungen nicht mehr nachkommen könnte. Derzeit streiten die Republikaner und Demokraten darum, um wie viel die Schuldengrenze des Kongresses angehoben werden sollte.
Für einen begrenzten Anstieg beim Goldpreis sorgte dagegen die Ungewissheit vor der Fed-Sitzung. Zwar wird allgemein erwartet, dass die Zentralbank die Zinssätze anheben wird, doch sind die Märkte verunsichert über eine mögliche Pause im Zinserhöhungszyklus der Fed.
Die US-Inflation liegt nach wie vor deutlich über dem Zielbereich der Fed. Fed-Vertreter haben bisher kaum Anzeichen dafür erkennen lassen, dass die Zentralbank ihre hawkishe Haltung aufgeben will.
Dennoch könnten Gold und andere zinslose Anlagen stärkere Unterstützung erfahren, wenn die Fed eine Pause ankündigt, da steigende Zinssätze die Opportunitätskosten für das Halten solcher Anlagen in die Höhe treiben.
Andere Edelmetalle zeigten sich am Mittwoch ebenfalls kaum verändert. Der Platin-Future notierte 0,1 % niedriger, während Silber um 0,1 % zulegte.
Bei den Industriemetallen setzte sich der Abwärtstrend bei den Kupferpreisen fort, nachdem sie am Vortag um fast 1,8 % gefallen waren. Eine Reihe schwacher Konjunkturdaten aus dem verarbeitenden Gewerbe aus aller Welt sorgte dafür, dass das wichtige Industriemetall weniger gefragt war.
Der Kupfer-Future notierte um 0,2 % schwächer auf 3,8575 USD je Pfund.