Von Ambar Warrick
Investing.com - Der Goldpreis hielt sich am Mittwoch knapp über der 1.700-USD-Marke, blieb aber weiter unter Druck, nachdem höher als erwartete US-Inflationsdaten auf eine weitere Stärke des Dollars in den kommenden Wochen hindeuteten.
Der Goldpreis lag konstant bei 1.701,87 USD je Feinunze, während der Dezember Gold-Future bis 2:21 Uhr MEZ 0,3 % tiefer auf 1.712,25 USD je Feinunze gehandelt wurde.
Die Edelmetallpreise brachen am Dienstag ein, nachdem Daten zeigten, dass der Verbraucherpreisindex in den USA im August stärker als erwartet gestiegen war. Dadurch festigte sich seitens der Anleger die Erwartungen, dass die Fed in diesem Jahr die Zinsen weiter anheben wird. Kassagold brach kurzzeitig unter die Marke von 1.700 USD ein. Dieses Niveau dient dem gelben Edelmetall dieses Jahr als wichtiger Stützpunkt.
Analysten gehen davon aus, dass sich die Verluste bei Gold erheblich beschleunigen werden, wenn die Preise nachhaltig unter die Marke von 1.700 USD fallen.
Der Dollar erholte sich nach Veröffentlichung der Verbraucherpreisdaten und kletterte am Dienstag um 1,7 % nach oben. Damit notierte die US-Währung beinahe auf einem 20-Jahres-Hoch, wodurch die Metallpreis weiter unter Druck gerieten.
Viele Anleger zeigten sich vor der nächsten Fed-Sitzung in der kommenden Woche zurückhaltend, da sie erwarten, dass die US-Zentralbank die Zinssätze um 75 Basispunkte anheben wird. Die hartnäckige Inflation wird wahrscheinlich für einen ähnlich hohen Anstieg bei der November-Sitzung der Fed sorgen, sollte sich das aktuelle Inflationsniveau nicht ändern.
Doch auch andere Edelmetalle kamen am Mittwoch durch den starken Dollar unter die Räder. So verlor der Silber-Future 0,9 % und Platin notierte 0,2 % im Minus.
Gold und andere Edelmetalle mussten seit den Höchstständen zu Jahresbeginn erhebliche Verluste hinnehmen. Auslöser waren stark steigende Zinsen, die dazu geführt haben, dass viele Anleger nach besseren Renditen in Dollar und Staatsanleihen suchten.
Unter den Industriemetallen blieb lediglich der Kupferpreis am Mittwoch unverändert, nachdem er am Vortag noch einen Verlust von mehr als 2 % hinnehmen musste. Die Stärke des Dollar war der größte Verlustfaktor.
Die Preise für Kupfer tendierten an den letzten Handelstagen nach oben, da die Händler ein knapperes Angebot aufgrund eines Streiks in der chilenischen Mine Escondida, der größten Kupfermine der Welt, befürchten.
Aber das sich verlangsamende Wirtschaftswachstum auf der ganzen Welt, insbesondere bei weiter steigenden Zinsen, wird voraussichtlich die Nachfrage dämpfen und die Angebotsverknappung ausgleichen.