Von Ambar Warrick
Investing.com - Der Goldpreis legte im frühen asiatischen Handel am Freitag und dürfte die Handelswoche auf dem höchsten Stand seit zwei Monaten beenden. Die Furcht vor einer möglichen Bankenkrise hat die Nachfrage nach sicheren Häfen angeheizt
Für zusätzliche Unterstützung beim Gold sorgten auch Zweifel, ob die Fed angesichts des wachsenden Drucks auf die Wirtschaft genügend Spielraum für weitere Zinserhöhungen hat.
Den größten Auftrieb erhielt der Goldpreis jedoch durch den Ansturm auf sichere Häfen, da der Zusammenbruch mehrerer regionaler US-Banken die Besorgnis über eine Ansteckung der Gesamtwirtschaft sowie die Angst vor einer drohenden Rezession verstärkte.
Der Goldpreis stieg um 0,5 % auf 1.930,31 USD je Feinunze. Der an der COMEX-Sparte der New Yorker Handelsbörse NYMEX gehandelte Gold-Future notierte ebenfalls 0,5 % höher auf 1.934,60 USD je Feinunze. Beide Instrumente wurden in der Nähe ihrer höchsten Niveaus seit Anfang Januar gehandelt und legten in dieser Woche um fast 3 % zu.
Der Zusammenbruch der Silicon Valley Bank und anderer kleinerer regionaler Banken führte dazu, dass sich die Märkte in dieser Woche auf Gold stürzten. Zwar trugen das Eingreifen der Regierung und die Rettungsmaßnahmen für andere angeschlagene Kreditinstitute dazu bei, die Angst vor einer Ansteckung einzudämmen. Dennoch blieben die Märkte angesichts einer umfassenderen Bankenkrise weiterhin nervös.
Dies führte auch dazu, dass die Händler ihre Erwartungen hinsichtlich weiterer Zinserhöhungen durch die Fed im Vorfeld der Sitzung nächste Woche deutlich zurückschraubten. Die Märkte gehen davon aus, dass die Fed die Zinssätze mit einer Wahrscheinlichkeit von fast 90 % um 25 Basispunkte anheben wird. Dies liegt unter den früheren Erwartungen einer Anhebung um 50 Basispunkte.
Diese Einschätzung sorgte dagegen für Belastung beim Dollar, was auch den Metallmärkten zugutekam. Der Dollar konnte jedoch einen Großteil seiner Verluste in dieser Woche wieder wettmachen, was auf eine gewisse Nachfrage nach sicheren Häfen und auf einige US-Inflationsdaten zurückzuführen war, die im Februar stärker als erwartet ausgefallen waren.
Die weiterhin hohe Inflation erhöht den Druck auf die Fed, die Zinssätze zu erhöhen. Das Hauptaugenmerk liegt nun auf der Sitzung der Zentralbank in der nächsten Woche, von der auch weitere Hinweise auf die Geldpolitik erwartet werden.
Steigende Zinssätze erhöhen die Opportunitätskosten für das Halten von zinslosen Vermögenswerten und hatten die Metallmärkte 2022 schwer belastet.
Andere Edelmetalle legten am Freitag zu und dürften die Woche ebenfalls mit einem Plus beenden. Die Futures für Silber und Platin stiegen um 0,6 % bzw. 0,2 % und lagen in dieser Woche um 7,1 % bzw. 2 % höher.
Bei den Industriemetallen stabilisierten sich die Kupferpreise am Freitag, nachdem sie in dieser Woche aufgrund von Befürchtungen, dass eine mögliche Rezession die Nachfrage stark einschränken könnte, heftige Verluste verzeichnet hatten.
Der Kupfer-Future lag unverändert bei 3,8742 USD je Pfund und verzeichnet auf Wochensicht einen Verlust von 4 %.