Investing.com - Gold strauchelt am Donnerstag weiterhin bei einem Sechsjahrestief. Eine Reihe optimistischer Wirtschaftsberichte untermauert die Argumente für eine Anhebung der Leitzinsen im kommenden Monat.
Gold-Futures zur Lieferung im Dezember an der Comex-Abteilung der New York Mercantile Exchange handeln im europäischen Morgenhandel mit 1.071,20 $ pro Feinunze, ein Anstieg von 0,11 Prozent oder 1,20 $.
Handelsvolumen bleibt am Donnerstag wohl eher niedrig, da alle US-Märkte aufgrund des Thanksgiving-Feiertages geschlossen bleiben. Für Freitag wird eine verkürzte Sitzung anberaumt.
Am Mittwoch sanken die Preise um 3,80 $ oder 0,35 Prozent, nachdem optimistische Daten die Wahrscheinlichkeit einer Zinswende im Dezember weiter erhöht haben.
Das US-Handelsministerium meldete am Mittwoch, dass die Anzahl neuer Eigenheimverkäufe im vergangenen Monat um 10,7 Prozent auf 495.000 Einheiten gestiegen ist.
Kurz davor meldete das US-Arbeitsministerium, dass die Anzahl von Arbeitlosenhilfebeziehern letzte Woche um {ecl-294||12.000 auf 260.000}} gesunken ist. Analysten hatten einen Rückgang um 2.000 Anträge erwartet.
Ein gesonderter Bericht zeigte für Oktober einen Anstieg der Auftragszahlen für langlebige Güter um 3,0 Prozent. Die Erwartungen von 1,5 Prozent wurden hier bei Weitem übertroffen. Auftragszahlen für langlebige Kerngüter, die stark im Preis schwankende Transportgüter ausschließen, stiegen im Oktober um 0,5 Prozent. Die Erwartungen gingen von nur 0,3 Prozent aus.
Die Mehrzahl der Fed-Beamten geht davon aus, dass eine Anhebung der Leitzinsen im kommenden Monat wahrscheinlich ist, vorausgesetzt, die Wirtschaftsdaten in den kommenden Wochen sprechen ebenfalls dafür.
Bislang büßten Gold-Futures im November über 6 Prozent ihres Werts ein. Besonders negativ wirken sich Hoffnungen auf eine Anhebung der Fed-Leitzinsen bei der nächsten FOMC-Sitzung am 15. und 16. Dezember aus. Höhere Fremdkapitalkosten werden als bearish für Gold interpretiert, da das Edelmetall dann nur schwer mit verzinslichen Anlagen konkurrieren kann.
Der US-Dollar hält sich gegenüber den anderen Hauptwährungen beim höchsten Stand seit April. Der Aufstieg wird von Hoffnungen auf eine strengere Geldpolitik der Fed gefördert. In US-Dollar notierte Rohstoffe werden für Investoren, die andere Währungen halten, teurer, sobald der Greenback zulegt.
Silber zur Lieferung im Dezember kletterte um 0,11 Prozent oder 1,5 US-Cents hoch und handelte bei 14,17 $ pro Feinunze. Am Dienstag brachen die Preise auf 13,85 $ ein, den schwächsten Stand seit August 2009.
Preise für Kupfer und andere Grundmetalle wie Nickel und Zink schnellen am Donnerstag hoch. Chinesische Regulierungsbehörden sollen Meldungen zufolge Metall-Leerkäufe am heimischen Markt in Betracht ziehen.
Weiteren Auftrieb erhielten die Preise nach Meldungen, denen zufolge Schmelzhütteninhaber ein Treffen planen sollen, um Maßnahmen gegen die fallenden Preise zu besprechen.
Bislang fielen Kupferpreise im laufenden Monat um über 10 Prozent. Die Aussicht auf demnächst höhere Fremdkapitalkosten in den USA sowie schleppendes weltweites Wirtschaftswachstum, insbesondere in China, drücken auf die Metallpreise.