Von Noreen Burke
Investing.com - Die Goldpreise sind am Donnerstag gestiegen, weil sich das Coronavirus mit zunehmenden Tempo auf der ganzen Welt ausbreitet, was die Sorge über die wirtschaftlichen Auswirkungen der Epidemie verstärkte und die Anleger in sichere Anlagen flüchten ließ.
Bis 15:21 Uhr (MEZ) wurden die Gold-Futures mit 1.656,20 Dollar pro Feinunze gut 0,8% höher gehandelt. Spot Gold stieg um 1,0% auf 1.654,55 Dollar.
Die Infektionen des Coronavirus stiegen in den USA stark an, die Zahl der Todesopfer kletterte auf 11 und Kalifornien rief den landesweiten Notstand aus. In Europa verzeichneten Länder wie Deutschland, Frankreich und Großbritannien, alle einen großen Anstieg der bestätigten Fälle.
"Das Virus gewinnt wirklich die Oberhand... Ich denke, die Märkte sind ein wenig nervös, (Gold ist) empfänglich für höhere Preise und wird auf der Unterseite gut unterstützt", sagte Afshin Nabavi, Senior Vice President des Edelmetallhändlers MKS SA.
"Im Moment sieht es so aus, als ob es sehr negative Auswirkungen auf Unternehmen, Tourismus, Reisen und kleinere Unternehmen geben wird. Ich glaube, dass die Wirtschaft darunter sehr leiden wird."
Der Internationale Währungsfonds sagte am Mittwoch, dass die globale Ausbreitung die Hoffnungen auf ein stärkeres Wachstum in diesem Jahr zunichte gemacht hat, während ein Bericht der US-Notenbank zeigte, dass es Anzeichen dafür gibt, dass die Epidemie begonnen hat, das Geschäftsklima in den Vereinigten Staaten zu belasten.
Die Preise werden weiterhin durch die Erwartung weiterer Zinssenkungen seitens der Federal Reserve und anderer Zentralbanken gut unterstützt. Michael Metcalfe, Global-Makrostratege bei State Street (NYSE:STT) Global Advisors, sagte in einem Kommentar per E-Mail, dass "wir mit einer weiteren aggressiven Lockerung der Fed und sogar (quantitativen Lockerung) rechnen können", wenn die bereits angekündigten Senkungen die Wirtschaft nicht davon abhalten, in eine Rezession zu fallen.
Die relative Attraktivität von Gold hat auch von dem Kollaps der nominalen und realen (d.h. inflationsbereinigten) Renditen auf Staatsanleihen profitiert, da Geld aus den Risikoanlagen in den sicheren Hafen geflossen ist. Die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihe fiel am Donnerstag erneut deutlich unter 1% und wurde mit 0,95% um 4 Basispunkte nach unten gehandelt. Das deutsche Pendant hingegen ging um zwei Basispunkte auf -0,66% zurück.
Die Silber-Futures legten auf 17,33 Dollar pro Unze zu, während die Platin-Futures um 1,4% auf 862,8 Dollar zurückgingen. Die Kupfer Futures notierten mit 2,585 Dollar pro Pfund kaum verändert.
- Reuters hat zu diesem Bericht beigetragen