Investing.com - Der Goldpreis hat am Freitag im asiatischen Handel ein neues Rekordhoch erreicht und könnte laut Analysten der UBS (SIX:UBSG) in den nächsten sechs bis zwölf Monaten weiter zulegen. Grund dafür seien sinkende Zinsen und anhaltend starke Käufe von Zentralbanken.
Der Gold-Spotpreis stieg um 0,4 Prozent auf 2.706 US-Dollar je Feinunze, während die Gold-Futures für Dezember um 0,5 Prozent auf 2.720,15 US-Dollar zulegten. Damit setzt das Edelmetall seinen seit Jahresanfang etablierten Höhenflug fort, gestützt durch eine wachsende Nachfrage nach sicheren Anlagen.
Die UBS-Experten gehen davon aus, dass die Zentralbanken ihre Goldreserven weiterhin aufstocken werden, auch wenn das Tempo im Vergleich zum ersten Halbjahr 2024 etwas nachlassen könnte. Hintergrund sei das Bedürfnis vieler Institutionen, Risiken zu streuen und ihr Portfolio angesichts globaler Unsicherheiten abzusichern. Vor diesem Hintergrund prognostizieren die Analysten einen Goldpreis von 2.900 US-Dollar je Unze bis September 2025.
Ein weiterer Faktor, der den Goldpreis treiben könnte, ist die Erwartung, dass die US-Notenbank Fed ihre Zinspolitik weiter lockern könnte. Historisch gesehen verhält sich der Goldpreis oft gegensätzlich zu den Zinsen: Wenn die Zinsen sinken, steigt der Goldpreis tendenziell.
Im September hatte die Fed die Zinsen bereits um 50 Basispunkte gesenkt, und weitere Schritte in diese Richtung werden erwartet. Doch jüngste Wirtschaftsdaten, wie überraschend starke Einzelhandelsumsätze und sinkende Arbeitslosenzahlen, könnten dafür sorgen, dass die Zinsen langsamer gesenkt werden als zunächst gedacht. Das könnte den Goldpreis kurzfristig etwas bremsen.
Trotzdem bleibt Gold gefragt, nicht zuletzt wegen der geldpolitischen Lockerungen anderer Notenbanken. So hat die Europäische Zentralbank gestern ihre Zinsen zum zweiten Mal in Folge gesenkt – das erste Mal seit 13 Jahren, dass es zu solchen Schritten kam.
Hinzu kommen politische Unsicherheiten, wie die bevorstehenden US-Präsidentschaftswahlen und geopolitische Spannungen, die den Goldpreis zusätzlich stützen könnten, so die UBS-Analysten. Sie erwarten daher, dass das Edelmetall in den kommenden Wochen weiter gefragt bleibt.
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