Von Ambar Warrick
Investing.com - Der Goldpreis zog am Mittwoch leicht an und bewegte sich weiter auf sein Rekordhoch aus dem Jahr 2020 zu. Diese Entwicklung wurde durch weitere Anzeichen für eine Verlangsamung des Wirtschaftswachstums begünstigt, die die Nachfrage nach dem gelben Edelmetall als sicheren Hafen verstärkten.
Derweil nahmen die Märkte die Äußerungen der Leiterin der Fed in Cleveland, Loretta Mester, weitgehend gelassen hin. Sie hatte gesagt, dass die Zinssätze in den USA trotz der schwachen Konjunktur weiter steigen würden. Mester deutete auch an, dass die Zinsen längerfristig über der 5-Prozent-Marke bleiben werden.
Doch die schwachen Daten zum verarbeitenden Gewerbe und Anzeichen einer Abkühlung auf dem US-Arbeitsmarkt ließen die Anleger daran zweifeln, wie viel Spielraum die Fed für weitere Zinserhöhungen haben wird. Schwache Wirtschaftsindikatoren schürten zudem die Angst vor einer drohenden Rezession und trieben die Anleger scharenweise in sichere Häfen wie Gold.
Der Goldpreis legte um 0,15 % zu und handelte zuletzt bei 2.023,62 USD je Feinunze. Für den an der COMEX-Sparte der New Yorker Handelsbörse NYMEX gehandelten Gold-Future ging es 0,1 % nach oben auf 2.039,95 USD je Feinunze. Der Kassapreis für Gold liegt damit weniger als 50 USD von seinem Rekordhoch von 2.072,90 USD je Feinunze entfernt, das auf dem Höhepunkt der Coronapandemie erreicht wurde.
Unterstützend für das gelbe Edelmetall hat auch die zunehmende Anzahl von Wetten gewirkt, dass der wirtschaftliche Spielraum der Fed für weitere Zinserhöhungen begrenzt ist.
Aktuelle Daten von gestern zeigten, dass die Auftragseingänge im amerikanischen verarbeitenden Gewerbe im Februar stärker als erwartet gesunken sind, während die Zahl der offenen Stellen ebenfalls zurückging.
Der Dollar erhielt durch die Äußerungen von Mester nur wenig Unterstützung und wurde am Mittwoch in der Nähe eines 2-Monats-Tiefs gegenüber anderen ausgesuchten Währungen gehandelt.
Die Schwäche des Dollars begünstigte dagegen andere Edelmetalle. Der Platin-Future notierte 0,3 % höher und der Silber-Future legte 0,6 % zu. Beide Metalle verzeichnen im bisherigen Wochenverlauf starke Zugewinne.
Andererseits haben Befürchtungen über eine Verlangsamung des Wirtschaftswachstums die Kupferpreise unter Druck gesetzt. Das wichtige Industriemetall hat an den letzten beiden Handelstagen hohe Einbußen hinnehmen müssen.
Der Kupfer-Future lag am Mittwoch auf einem 2-Wochen-Tief bei 3,9707 USD je Pfund, nachdem er an den letzten beiden Handelstagen fast 3 % verloren hatte. Schwache Daten zur Produktionstätigkeit in mehreren Ländern, vor allem in China, haben die Nachfrageaussichten für Kupfer stark belastet.