Von Ambar Warrick
Investing.com - Der Goldpreis konnte am Mittwoch dank eines schwächeren Dollars und insgesamt schwachen Wirtschaftsdaten seine jüngsten Erholungsgewinne halten. Der Fokus der Edelmetallhändler liegt nun auf den Kommentaren wichtiger Fed-Vertreter im Hinblick auf die Zinssätze.
Der an der COMEX-Sparte der New Yorker Handelsbörse NYMEX gehandelte Gold-Future verlor bis 8:43 Uhr MEZ 0,2 % auf 1.757,85 USD je Feinunze, während der Spot-Preis 0,1 % niedriger auf 1.746,33 USD je Feinunze handelte. Allerdings konnten beide Instrumente ihre Erholungsgewinne vom Dienstag weitestgehend verteidigen. Grund dafür waren schwache PMI-Daten, wodurch der Dollar Index sein 20-Jahres-Hoch nicht halten konnte.
Die Verluste des Dollars wurden jedoch spätestens mit der Aussage des Chefs der Minneapolis Fed, Neel Kashkari, eingedämmt, der sagte, die Zentralbank werde die Geldpolitik so lange straffen, bis die Inflation klar unter Kontrolle sei. Ein solches Szenario dürfte sich negativ auf den Goldpreis auswirken.
Auf Jahressicht liegt der Goldpreis im Minus. Schuld daran ist nicht nur der aufwertende Dollar, sondern auch die steigenden US-Zinsen, die das gelbe Edelmetall für Händler immer unattraktiver machen.
Der Fokus liegt nun auf der Rede des Fed-Präsidenten Jerome Powell auf dem Jackson Hole Symposium am Freitag. Viele Anleger erhoffen sich von dort weitere Hinweise auf die künftige Geldpolitik. Im Großen und Ganzen erwarten die Händler, dass der Präsident seine hawkische Haltung beibehält und weitere aggressive Zinserhöhungen in diesem Jahr ankündigen wird.
Andere Edelmetalle wurden am Mittwoch niedriger gehandelt, behielten aber die meisten ihrer am Dienstag erzielten Gewinne. Platin- und Silber-Futures verloren jeweils 0,5 %.
Bei den Industriemetallen fiel der Kupfer-Future um 0,4 %, nachdem er am Dienstag um 0,6 % gestiegen war. Während sich die Preise des roten Metalls dank der Dollar-Korrektur etwas erholten, lasten die Befürchtungen über eine Verlangsamung des Wirtschaftswachstums in China schwer auf den Aussichten für Kupfer.
Eine schwere Dürre und Stromknappheit in der Provinz Sichuan haben zur Schließung mehrerer großer Fabriken geführt und umfassendere Bemühungen der chinesischen Regierung eingeschränkt, das Wirtschaftswachstum nach dem Corona-bedingten Einbruch wieder voranzubringen.