Von Gina Lee
Investing.com – Der Goldpreis konnte am Donnerstagmorgen im europäischen Frühhandel zulegen, nachdem er am vorherigen Handelstag noch auf ein 7-Wochen-Tief gefallen war. Gleichzeitig üben die steigenden US-Anleiherenditen weiterhin Druck auf das Edelmetall aus.
Der Gold-Future erholte sich bis 09:04 Uhr MEZ um 0,25% auf 1.727 USD und machte damit einen Teil der Verluste vom Mittwoch wieder wett. Gestern war der Goldpreis mit 1.720,49 USD auf den niedrigsten Stand seit dem 9. August gefallen. Die Renditen 10-jähriger US-Staatsanleihen erhöhten sich ebenfalls und hielten sich bei 1,5%. Dieses Niveau war zuletzt Ende Juni 2021 zu beobachten.
„Der Goldpreis konsolidiert sich, bevor er möglicherweise ein weiteres Mal kräftig nach unten geht“, sagte der Währungsstratege von DailyFX, Ilya Spivak, gegenüber Reuters und verwies auf den Schritt der Fed in Richtung Drosselung der Anleihekäufe und eine frühere Zinserhöhung als bisher erwartet.
„Obwohl zahlreiche Risiken wie schwächere Wirtschaftsdaten oder die Schuldenkrise bei Evergrande vorliegen, die dazu beitragen könnten, dass der Goldpreis noch weiter steigt, ist es unwahrscheinlich, dass diese dauerhafte Unterstützung für den Goldpreis bieten.“
Ein Durchbruch unter 1.700 USD könnte dazu führen, dass Gold das Preisniveau von 1.675 USD bis 1.680 USD testet, so Spivak weiter.
Die Chefs einiger Zentralbanken, darunter der Leiter der US-Notenbank, Jerome Powell, und die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, sowie die Präsidenten der Bank of England und der Bank of Japan, Andrew Bailey und Haruhiko Kuroda, tauschten sich am Mittwoch auf einem virtuellen EZB-Forum aus. Sie äußerten sich vorsichtig optimistisch, erklärten jedoch, dass sie die Inflation und die Frage, ob das Phänomen tatsächlich nur vorübergehend sei, sehr genau im Auge behalten würden.
Im asiatisch-pazifischen Raum blieben die chinesischen Daten zum Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes (PMI) im September mit 49,6 hinter den Erwartungen zurück. Der PMI für das nicht-verarbeitende Gewerbe und der Caixin PMI für das verarbeitende Gewerbe fielen jedoch mit 53,2 bzw. 50 besser aus als angenommen.
Silber verteuerte sich um 0,2%, Platin um 0,6% und Palladium um 0,7%.
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