Von Ambar Warrick
Investing.com - Der Goldpreis pendelt am Dienstagmorgen um seine 1.800 Dollar-Marke. Unterstützung erhielt das gelbe Metall durch einen schwächeren US-Dollar, der im Zuge der Beschlüsse der japanischen Notenbank und der damit einhergehenden Stärke des Yen unter Druck geriet.
Bis heute Morgen konnte sich der Dollar noch behaupten und seine Erholung von einem Fünfmonatstief fortsetzen. Mit der Entscheidung der Bank of Japan, ihr Instrument zur Steuerung der Zinskurve zu lockern, übten die Devisenhändler jedoch Druck auf die Weltreservewährung aus und setzten stattdessen lieber auf den Yen. Die Schwäche des Dollars bescherte dem Gold eine Erholung zurück an die 1.800 Dollar-Marke.
Verliert der Dollarkurs im Vergleich zu anderen Währungen an Wert, wird Gold für Käufer außerhalb des Dollarraums billiger.
Der Preis für Spot-Gold kletterte um 0,32 % auf 1.793,46 Dollar je Feinunze, während der Gold-Future bis 07.55 Uhr MEZ um 0,2 % auf 1.801,80 Dollar je Feinunze anstieg.
Aufgrund der Aussicht auf weitere Leitzinserhöhungen musste der Goldpreis seine kürzlich beobachtete Rallye auf den höchsten Stand seit Ende Juni abbrechen. In der vergangenen Woche hatten sowohl die Federal Reserve, die Europäische Zentralbank als auch die Bank of England weitere Zinserhöhungen zur Bekämpfung der hohen Inflation in Aussicht gestellt.
Steigende Zinssätze erhöhen für gewöhnlich die Opportunitätskosten für das Halten des zinslosen Edelmetalls. In der Regel steigt dadurch die Attraktivität von Staatsanleihen auf Kosten von Gold.
Sorgen bereitet den Investoren nun auch eine mögliche Rezession im Jahr 2023, die hauptsächlich aus der hohen Inflation und den steigenden Zinssätzen resultiert.
Unter den Industriemetallen konnte sich Kupfer positiv hervortun. Dahinter steht die Hoffnung auf eine Neubelebung der chinesischen Wirtschaft, die zu einer steigenden Nachfrage nach dem wichtigen Industriemetall führen sollte.
Der Kupfer-Future legte am Dienstagmorgen um 0,1 % auf 3,7637 Dollar je Pfund zu.
Die Aussichten für das rote Metall bleiben jedoch von der Unsicherheit über eine globale Rezession getrübt. Denn eine sich weltweit abschwächende Wirtschaftstätigkeit könnte eine Nachfrageerholung beim Hauptimporteur China aufwiegen.
Dennoch sollte die Verknappung des Kupferangebots aufgrund der politischen Unruhen in den größten Erzeugerländern Chile und Peru die Preise in den kommenden Monaten stützen.