Von Ambar Warrick
Investing.com - Der Goldpreis fiel am Donnerstag auf ein 3-Wochen-Tief. Die Erwartung weiterer Zinserhöhungen durch die Fed ließ die Renditen von US-Staatsanleihen weiter steigen. Ein starker Ausverkauf an den Metallmärkten begleitete den Rückgang des Goldpreises ebenfalls.
Die Renditen für US-Staatsanleihen befinden sich derzeit auf dem höchsten Stand seit der Finanzkrise 2008. Angesichts der Aussicht auf weitere Zinserhöhungen haben sich die Anleger von Anleihen getrennt. Dies verlieh dem Dollar Aufwind, der den Großteil seiner jüngsten Verluste wieder wettmachen konnte.
Die guten Aussichten für den Dollar belasteten den Goldpreis, während steigende Zinsen die Opportunitätskosten für das Halten von Gold weiter in die Höhe trieben - ein Trend, der die Preise in diesem Jahr stark belastet hat.
Der Goldpreis notierte am Donnerstag 0,1 % schwächer auf 1.627,80 USD je Feinunze, während der an der COMEX-Sparte der New Yorker Handelsbörse NYMEX gehandelte Gold-Future bis 0:27 Uhr MEZ ebenfalls mit 0,1 % im Minus war und bei 1.632,40 USD je Feinunze gehandelt wurde. Beide Instrumente stürzten am Mittwoch um mehr als 1 % ab und notierten auf dem schwächsten Stand seit Ende September.
Gold ist nun etwa 10 USD von seinem Jahrestief entfernt. Sollte das Kaufinteresse rund um den Dollar weiter zunehmen, könnte dieses Niveau bald erreicht werden. Im September erreichten die Edelmetallpreise nach der drastischen Anhebung der Zinssätze und den aggressiven Signalen der Fed ein Zweijahrestief.
Ebenfalls auf die Marktstimmung drückten in dieser Woche hawkishe Kommentare von Fed-Vertretern. Der Leiter der Minneapolis Fed, Neel Kashkari, warnte, dass eine überhitzte Inflation die Fed zu einer Anhebung ihres Leitzinses auf über 4,75 % veranlassen könnte. Das wäre der höchste Stand seit 2007.
Seine Kommentare folgen nur wenige Tage nach der Veröffentlichung neuer Daten, aus denen hervorgeht, dass die Inflation in den USA trotz einer Reihe von Zinserhöhungen durch die Fed im September hartnäckig auf einem 40-Jahres-Hoch verblieb.
Der Dollar festigte sich am Mittwoch um 0,8 %, während die Renditen 10-jähriger US-Staatsanleihen um fast 4 % zulegten. Die Märkte preisen nun eine nahezu 100-prozentige Chance ein, dass die Fed die Zinsen zum vierten Mal in Folge im November um 75 Basispunkte anheben wird.
Auch andere Edelmetalle verzeichneten herbe Verluste. Platin brach um über 3 % ein, während sich Silber um 1,1 % verbilligte.
Bei den Industriemetallen fiel der Kupferpreis auf ein 3-Wochen-Tief, obwohl es Anzeichen dafür gab, dass sich das Angebot kurzfristig verknappen wird. Mittelmäßige Produktionsberichte der großen Minengesellschaften BHP Group (ASX:BHP) und Rio Tinto (ASX:RIO) trugen diese Woche ebenfalls zu den Verlusten des Metalls bei. Beide Konzerne warnten vor Nachfrageeinschränkungen.
Der Kupfer-Future verlor am Dienstag 0,2 % auf 3,3180 USD pro Pfund, nachdem der Preis an den letzten drei Handelstagen um über 2 % gefallen war.