LONDON (dpa-AFX) - Der Goldpreis ist zu Wochenbeginn deutlich unter Druck geraten. An der Rohstoffbörse in London fiel der Preis für eine Feinunze (etwa 31,1 Gramm) bis auf 1854 US-Dollar. Das waren etwa 42 Dollar oder rund zwei Prozent weniger als am Freitag. Weniger hatte Gold zuletzt Mitte Februar gekostet. Auch der Preis für Silber, oft als "kleiner Bruder" von Gold bezeichnet, gab deutlich nach.
Am Markt wurden vor allem zwei Gründe für die Edelmetall-Schwäche genannt. Zum einen stieg der US-Dollar weiter an, was den Erwerb von Gold und Silber für viele Anleger verteuert. Edelmetalle werden international in der US-Währung gehandelt, weshalb ein steigender Dollarkurs oft die Nachfrage sinken lässt.
Als zweiter Grund gilt die Erwartung einer deutlich strafferen US-Geldpolitik. Aller Voraussicht nach wird die US-Notenbank Federal Reserve an diesem Mittwoch ihre Zinswende mit einem großen Schritt um 0,5 Prozentpunkte fortsetzen. Hintergrund ist die hohe Inflation, die in den USA so ausgeprägt ist wie seit gut 40 Jahren nicht mehr. Edelmetalle werden zwar als Inflationsschutz geschätzt, werfen aber keine laufenden Erträge ab. Steigende Zinsen führen deshalb meist zu fallenden Gold- und Silberpreisen.