Von Ambar Warrick
Investing.com - Der Goldpreis stürtze am Donnerstag unter ein wichtiges Unterstützungsniveau und verlängerte somit seine jüngste Verlustserie. Auslöser waren unter anderem die Sorge vor restriktiveren Maßnahmen der Fed.
Der Goldpreis blieb weitgehend unverändert, nachdem er den vorherigen Handelstag bei etwa 1.697,42 USD je Feinunze beendet hatte, während der an der COMEX-Sparte der New Yorker Handelsbörse NYMEX gehandelte Gold-Future bis 2:46 Uhr MEZ mit 0,1 % im Minus auf 1.707,30 USD je Feinunze notierte.
Beide Instrumente fielen am Donnerstag, nachdem die Erzeugerpreisdaten aus den USA weiter bestätigten, dass die Inflation im August in der Nähe der 40-Jahres-Hochs verharrte. Dies wird wahrscheinlich zu weiteren kräftigen Zinserhöhungen durch die Fed in ihrem Kampf gegen die hohe Inflation führen.
Die Verbraucherpreisinflation in den USA lag per Berichtsmonat August über den Erwartungen. Die Daten hatten am Dienstag und Mittwoch zu steilen Verlusten an den Finanzmärkten geführt.
Händler sehen jetzt die Möglichkeit einer Zinserhöhung um einen vollen Prozentpunkt durch die Fed in der nächsten Woche, obwohl sie eine größere Chance auf eine Erhöhung um 75 Basispunkte sehen.
Gold wird jetzt etwa 15 USD über seinem Jahrestief gehandelt, da eine Reihe scharfer Zinserhöhungen durch die Fed dem Dollar gewaltigen Auftrieb gaben. Viele Anleger haben daraufhin dem gelben Edelmetall den Rücken gekehrt und versuchen mit den besseren Renditen beim USD und US-Staatsanleihen Gewinne zu erzielen. Das gelbe Edelmetall konnte im bisherigen Jahresverlauf mit der Inflation nicht wirklich Schritt halten.
Es wird erwartet, dass der Druck auf die Edelmetallpreise für den Rest des Jahres anhalten wird, da Händler davon ausgehen, dass die US-Zinssätze bis Ende 2022 die 4 %-Marke überschreiten werden.
Die meisten anderen Edelmetalle haben ähnliche Einbrüche erlitten.
Bei den Industriemetallen ging es für den Kupfer-Future nach zwei Handelstagen in Folge weiter bergab. Auch hier lasteten die unerwartet hohen Teuerungsraten auf dem Markt.
Es wird erwartet, dass steigende Zinssätze weltweit das Wirtschaftswachstum verlangsamen werden, was für Kupfer angesichts seiner Rolle bei der Infrastrukturentwicklung negativ ist.
Aber das rote Metall könnte kurzfristig ein gewisses Aufwärtspotenzial erfahren, da das Angebot aufgrund eines Streiks in Escondida, der größten Kupfermine der Welt, knapper wird.