Von Ambar Warrick
Investing.com - Der Goldpreis verlor am Donnerstag leicht, nachdem er sich stark von einem Mehrjahrestief erholt hatte. Der Markt befürchtet derweil einen weiteren Anstieg des Dollars und der Renditen für Staatsanleihen.
Der Goldpreis notierte 0,3 % schwächer auf 1.655,86 USD je Feinunze, während der an der COMEX-Sparte der New Yorker Handelsbörse NYMEX gehandelte Gold-Future bis 2:35 Uhr MEZ um 0,3 % auf 1.664,35 USD je Feinunze fiel. Beide Instrumente konnten am Mittwoch um fast 2 % zulegen.
Ein Rückgang des Dollars und der Renditen auf US-Staatsanleihen gab den Metallmärkten am Mittwoch einen großen Schub. Dabei konnte der Dollar sein 20-Jahres-Hoch nicht halten. Auch die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen konnte ihr 12-Jahres-Hoch nicht verteidigen.
Ein steigender Dollar, der von den US-Leitzinsen gestützt wird, war der größte Gegenwind für den Goldpreis in diesem Jahr und sorgte dafür, dass das gelbe Edelmetall sein 2-Jahres-Hoch nicht halten konnte.
Viele Händler warten nun ab, ob sich der Pullback des Dollars fortsetzt, oder ob es sich nur um eine weitere kleine Konsolidierung vor einer weiteren Aufwärtsbewegung handelt. Die Faktoren, die dem Dollar in diesem Jahr Auftrieb gegeben haben - erhöhte Inflation und eine hawkishe Fed - gelten nach wie vor.
Eine Reihe von Fed-Vertretern wiederholte diese Woche, dass die Zentralbank die Zinsen in diesem Jahr weiter stark anheben werde, um die Inflation zu bekämpfen.
Auch wenn das Überschreiten der Marke von 1.650 USD ein positives Signal für Gold ist, wird es dennoch unter der Schlüsselmarke von 1.700 USD gehandelt. Damit bleibt es für kurzfristige Pullbacks anfällig.
Unter den Industriemetallen fiel der Kupferpreis um 0,1 % auf 3,3780 USD, nachdem er sich von einem 2-Monats-Tief am Vortag erholt hatte und fast 3 % zulegen konnte.
Das rote Metall konnte sich gestern dank eines schwächeren Dollars auf breiter Front erholen. Aber wie Gold bleibt es anfällig für ein Wiederaufleben der Dollar-Rallye.
An den Kupfermärkten warten die Händler aktuell auch auf die am Freitag anstehenden Daten zur chinesischen Produktion. Die Daten werden voraussichtlich eine anhaltende Verlangsamung des weltweit größten Kupferimporteurs zeigen.
Die Angst vor einer drohenden globalen Rezession hat die Kupferpreise in diesem Jahr aufgrund der Aussicht auf eine nachlassende Nachfrage stark in Mitleidenschaft gezogen.