Von Ambar Warrick
Investing.com - Nach einem kräftigen Preisanstieg am Vortag bewegte sich der Goldkurs am Mittwoch in der Nähe eines 6-Monats-Hochs. Im Fokus der Märkte steht weiterhin die für heute erwartete Zinserhöhung der US-Notenbank Fed sowie deren Aussagen zum nachlassenden Inflationsdruck.
Dank eines stärker als erwarteten Rückgangs der Verbraucherpreise in den USA ist der Goldpreis am Dienstag kräftig gestiegen. Der jüngste Datensatz reiht sich in die Liste der Anzeichen ein, dass der Preisdruck in den USA seinen Höhepunkt überschritten hat und in den nächsten Monaten weiter nachlassen dürfte.
Der Goldpreis notierte 0,1 % niedriger auf 1.807,44 USD je Feinunze, während der an der COMEX-Sparte der New York Mercantile Exchange NYMEX gehandelte Gold-Future um 1818,50 USD je Feinunze pendelte. Beide Instrumente legten gestern um etwa 1,6 % zu.
In den USA ist die Verbraucherpreisinflation im November stärker als erwartet auf 7,1 % gesunken. Ursache dafür sind eine straffere Geldpolitik, niedrigere Kraftstoffpreise und ein schwächeres Wirtschaftswachstum.
Das Augenmerk der Gold-Händler richtet sich nun auf den Ausgang der letzten Fed-Sitzung in diesem Jahr, die im Laufe des heutigen Tages zu Ende geht. Es wird erwartet, dass die Zentralbank die Leitzinsen um 50 Basispunkte anheben wird.
Die Marktteilnehmer dürften jedoch die Rede von Fed-Präsident Jerome Powell}} nach der Sitzung sehr genau daraufhin überprüfen, ob die Fed der Ansicht ist, dass sich die Inflation ausreichend abgekühlt hat, um eine weitere Drosselung der Zinserhöhungen einzuleiten.
Eine Serie drastischer Zinserhöhungen durch die Fed hat die Metallmärkte in diesem Jahr durchgerüttelt. Für die Bank hat die Eindämmung des Preisdrucks oberste Priorität. Alle Signale für kleinere Zinserhöhungen dürften den Märkten kurzfristig zugute kommen.
Auch die übrigen Edelmetallpreise konnten am Dienstag kräftig zulegen. Der Platin-Future stieg um 3,3 %, während Silber um 2,2 % zulegte.
Bei den Industriemetallen gaben die Kupferpreise am Mittwoch aufgrund der anhaltenden Nachfrageunsicherheit seitens des Hauptimporteurs China nach. Der Kupfer-Future ging um 0,2 % zurück und notierte bei 3,8407 USD pro Pfund.
Während das wichtige Industriemetall am Dienstag aufgrund eines schwächeren Dollars ebenfalls zulegen konnte, hielten Befürchtungen über eine schleppende kurzfristige Nachfrage die Zugewinne in Grenzen.
China hat mit dem schlimmsten Coronaausbruch aller Zeiten zu kämpfen und rechnet mit einem steilen Wiederanstieg der Fallzahlen, nachdem das Land mehrere mit dem Virus zusammenhängende Restriktionen gelockert hat.
Auf der Angebotsseite könnte die Produktion von Kupfer jedoch in naher Zukunft zurückgehen, insbesondere aufgrund der Unruhen in Peru, dem weltweit zweitgrößten Kupferproduzenten.