Von Ambar Warrick
Investing.com - Der Goldpreis knackte am Donnerstag ein wichtiges Schlüsselniveau und profitierte dabei von einem schwächeren Dollar. Das veröffentlichte Protokoll der letzten Fed-Sitzung zeigt derweil, dass immer mehr Fed-Vertreter ein langsameres Tempo bei den Zinsanhebungen fordern.
Das gestern veröffentlichte Protokoll zeigt, dass sich die Fed zunehmend über die Auswirkungen ihrer jüngsten geldpolitischen Straffung besorgt zeigt. Die US-Zentralbank hat im bisherigen Jahresverlauf ihren Leitzinssatz in vier Anhebungsrunden um 375 Basispunkte erhöht.
Aktuell preisen die Märkte eine Wahrscheinlichkeit von fast 80 % ein, dass die Zentralbank die Zinsen im Dezember um nur 50 Basispunkte anheben wird.
Der Goldpreis notierte 0,2 % fester auf 1.753,40 USD je Feinunze. Der an der COMEX-Sparte der New Yorker Handelsbörse NYMEX gehandelte Gold-Future war ebenfalls mit 0,2 % im Plus und wurde auf 1.753,50 USD je Feinunze gehandelt. Beide Instrumente legten nach der Veröffentlichung des Fed-Protokolls um knapp 0,6 % zu. Im Gegensatz dazu verlor der Dollar 1 %.
Die Fed-Mitglieder sind sich weiter uneins über das Niveau, auf dem die US-Zinsen ihren Höhepunkt erreichen sollten. Die Inflation liegt weiter deutlich über dem angestrebten Ziel von 2 %.
Die Märkte haben daher die Verbraucherpreisdaten für November ganz genau im Blick. Sie dienen als Orientierungspunkt, ob der Inflationsrückgang wirklich ein Trend ist oder nur Zufall. Allerdings deutet die Stärke der Verbraucherausgaben und des Arbeitsmarktes darauf hin, dass die Inflation in den kommenden Monaten hartnäckiger als erwartet ausfallen könnte.
Dennoch ist die Aussicht auf kleinere Zinserhöhungen durch die Fed positiv für die Metallmärkte, da starke Zinserhöhungen in diesem Jahr die Opportunitätskosten für das Halten von nicht rentablen Vermögenswerten stark in die Höhe getrieben haben.
Der Platin-Future notierte 0,2 % höher, während der Silber-Future um satte 1,2 % zulegen konnte.
Die Zugewinne bei Industriemetallen waren relativ gedämpft, da sie durch die nachlassende Nachfrage seitens Chinas unter Druck gerieten.
Der Kupfer-Future verlor 0,1 %, nachdem am Vortag noch ein Preisplus von 0,5 % zu Buche stand.
Während ein schwacher Dollar den Preis für Kupfer maßgeblich unterstützte, sorgten Bedenken vor dem Infektionsgeschehen in China für einen geringeren Appetit auf Kupfer.
Das Reich der Mitte hat diesen Monat in mehreren Großstädten neue Corona-Einschränkungen eingeführt, da es mit einer Rekordzahl neuer Corona-Infektionen zu kämpfen hat.