Von Ambar Warrick
Investing.com - Der Goldpreis tendierte am Freitag kaum in eine konkrete Richtung, da sich die Metallmärkte vor der Veröffentlichung des von der Fed bevorzugten Inflationsindikators zurückhielten. Die fortgesetzte Erholung des US-Dollars nach besser als erwartet ausgefallenen Zahlen zum US-Wirtschaftswachstum belastete die Preise ebenfalls.
Für den Goldpreis ging es gestern deutlich nach unten, nachdem Daten gezeigt haben, dass die US-Wirtschaft im 4. Quartal stärker als erwartet gewachsen ist. Das Ergebnis hat auf breiter Ebene zu einer Erholung geführt und den Risikoappetit seitens der Händler neu entfacht.
Das Hauptaugenmerk liegt nun auf dem Kern-Preisindex des PCE für Dezember, der im Vergleich zum Vormonat weiter zurückgegangen sein dürfte. Es wird jedoch erwartet, dass der Wert immer noch deutlich über dem Ziel der Fed von 2 % liegt.
Der Spot-Goldpreis hielt sich rund um 1.929,82 USD je Feinunze, während der an der COMEX-Sparte der New Yorker Handelsbörse NYMEX gehandelte Gold-Future um 0,3 % auf 1.923,70 USD je Feinunze nachgab. Beide Instrumente waren gestern um 0,8 % gefallen. Insgesamt steht für die Handelswoche aber ein Plus von 0,2 % zu Buche.
Eine Mischung aus Nachfrage nach sicheren Häfen und Erwartung weniger drastischer US-Zinserhöhungen gab dem Goldpreis in den letzten sechs Wochen Auftrieb. Dabei konnte das gelbe Edelmetall den Großteil seiner Verluste aus 2022 wieder wettmachen.
Es wird erwartet, dass die Richtung des Goldpreises nun von zwei wichtigen Faktoren abhängt: den Anzeichen einer weltweiten Rezession und neuen geldpolitischen Signalen der Fed. Der Markt steht derzeit in der Erwartung, dass die US-Zentralbank bei ihrer Sitzung in der nächsten Woche die Zinsen nur um 25 Basispunkte anheben wird.
Auch andere Edelmetalle gaben nach, nachdem sie bereits am Vortag mit kräftigen Einbußen zu kämpfen hatten. Der Platin-Future musste anfängliche Gewinne wieder abgeben und wird aktuell etwa 1 % tiefer gehandelt. Für den Silber-Future geht es sogar 1,2 % abwärts.
Bei den Industriemetallen bewegte sich der Kupferpreis am Freitag kaum, dürfte aber die sechste Handelswoche in Folge im Plus beenden. Gute Zahlen zum US-BIP halfen, die Befürchtungen einer unmittelbaren Rezession zu zerstreuen.
Der Kupfer-Future verlor 0,3 % auf 4,2713 USD je Pfund, steht aber vor einem Wochenplus von 0,7 %.
Angesichts des wachsenden Optimismus über eine wirtschaftliche Erholung in China, dem größten Kupferimporteur der Welt, befindet sich das wichtige Industriemetall im Aufwind. Zudem dürfte die Wirtschaft des Landes durch das Ende des einwöchigen Neujahrsfestes einen Schub erhalten.